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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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erweislich.

§. 22.

Auf der innern Seite des Stirnbeins,
wird die pars frontalisq) längs der Stirn-
naht, durch die Anlage des Sichelförmigen
Fortsatzes der harten Hirnhaut in zwey Hälf-
ten getheilt.

Diese Anlage macht mitten anf dem Kno-
chen eine länglichte Furche (sulcus frontalis),
die nach oben zu flacher und unmerklicher wird,
deren Ränder aber nach unten zusammen stoßen
und in einen gewölbten Rand mit einem schar-
fen Rücken (crista frontalis) auslaufenr).

Auf der übrigen großen Fläche zeigen sich
verschiedene Arten von Grübchen und Furchen,
von deren Entstehungsart oben (Th. 1. §. 37.)

p) sie vorn 6 Zoll in die Tiefe und 10 Zoll in die
Breite halten, zu beyden Seiten des Scheitels
sich bis hinten in die condylos occipital. hinein
erstrecken, und oben die gleichsam doppelte
Hirnschale bilden, die diesem wunderbaren Thier-
geschlechte eigen ist.
q) vesalivs (versteht sich immer in I. B.) cap. 6.
fig. 7. evstach tab. XXXXVI. fig. 4.
r) Eine meines wissens Beyspiellose Varietät zeigt
sich in einem Schädel einer 30jährigen Weibs-
person in meiner Sammlung, in welchem die
innere Platte des Stirnbeins statt dieser sonst
nur schwachen crista ein langes und bis 4 Linien
breites sichelförmiges Blatt zur Grundlage des
processus salciformis bildet: meist so wie die in
dem Schädel des wunderbaren Schnabelthiers
(Ornithorhynchus paradoxus) den ich im IV. B.
der Mem. de la Soc. medicale p. 320 u. f. be-
schrieben habe.

p),
erweislich.

§. 22.

Auf der innern Seite des Stirnbeins,
wird die pars frontalisq) längs der Stirn-
naht, durch die Anlage des Sichelförmigen
Fortsatzes der harten Hirnhaut in zwey Hälf-
ten getheilt.

Diese Anlage macht mitten anf dem Kno-
chen eine länglichte Furche (sulcus frontalis),
die nach oben zu flacher und unmerklicher wird,
deren Ränder aber nach unten zusammen stoßen
und in einen gewölbten Rand mit einem schar-
fen Rücken (crista frontalis) auslaufenr).

Auf der übrigen großen Fläche zeigen sich
verschiedene Arten von Grübchen und Furchen,
von deren Entstehungsart oben (Th. 1. §. 37.)

p) sie vorn 6 Zoll in die Tiefe und 10 Zoll in die
Breite halten, zu beyden Seiten des Scheitels
sich bis hinten in die condylos occipital. hinein
erstrecken, und oben die gleichsam doppelte
Hirnschale bilden, die diesem wunderbaren Thier-
geschlechte eigen ist.
q) vesalivs (versteht sich immer in I. B.) cap. 6.
fig. 7. evstach tab. XXXXVI. fig. 4.
r) Eine meines wissens Beyspiellose Varietät zeigt
sich in einem Schädel einer 30jährigen Weibs-
person in meiner Sammlung, in welchem die
innere Platte des Stirnbeins statt dieser sonst
nur schwachen crista ein langes und bis 4 Linien
breites sichelförmiges Blatt zur Grundlage des
processus salciformis bildet: meist so wie die in
dem Schädel des wunderbaren Schnabelthiers
(Ornithorhynchus paradoxus) den ich im IV. B.
der Mém. de la Soc. médicale p. 320 u. f. be-
schrieben habe.
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[114/0140] p), erweislich. §. 22. Auf der innern Seite des Stirnbeins, wird die pars frontalis q) längs der Stirn- naht, durch die Anlage des Sichelförmigen Fortsatzes der harten Hirnhaut in zwey Hälf- ten getheilt. Diese Anlage macht mitten anf dem Kno- chen eine länglichte Furche (sulcus frontalis), die nach oben zu flacher und unmerklicher wird, deren Ränder aber nach unten zusammen stoßen und in einen gewölbten Rand mit einem schar- fen Rücken (crista frontalis) auslaufen r). Auf der übrigen großen Fläche zeigen sich verschiedene Arten von Grübchen und Furchen, von deren Entstehungsart oben (Th. 1. §. 37.) p) sie vorn 6 Zoll in die Tiefe und 10 Zoll in die Breite halten, zu beyden Seiten des Scheitels sich bis hinten in die condylos occipital. hinein erstrecken, und oben die gleichsam doppelte Hirnschale bilden, die diesem wunderbaren Thier- geschlechte eigen ist. q) vesalivs (versteht sich immer in I. B.) cap. 6. fig. 7. evstach tab. XXXXVI. fig. 4. r) Eine meines wissens Beyspiellose Varietät zeigt sich in einem Schädel einer 30jährigen Weibs- person in meiner Sammlung, in welchem die innere Platte des Stirnbeins statt dieser sonst nur schwachen crista ein langes und bis 4 Linien breites sichelförmiges Blatt zur Grundlage des processus salciformis bildet: meist so wie die in dem Schädel des wunderbaren Schnabelthiers (Ornithorhynchus paradoxus) den ich im IV. B. der Mém. de la Soc. médicale p. 320 u. f. be- schrieben habe.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/140>, abgerufen am 29.03.2024.