Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 131.

Bey der reifen Leibesfrucht - und selbst
schon in der ersten Hälfte der Schwanger-
schaft - sind diese Knochen nicht nur schon
überaus vollkommen ausgebildetc), sondern
auch weil sie nach vorne frey liegen und ziem-
lich ungehindert wachsen können im Verhältniß
gegen die übrigen Knochen, der Hirnschale
sowohl als des Gesichts, von ansehnlicher
Größe. - So wie überhaupt wohl außer den
Gehörbeinchen keine andere Knochen am gan-
zen Gerippe früher zu einer solchen Ausbil-
dung gelangen als eben diese.

§. 132.

Jeder Nasenknochen hat ohngefähr die Ge-
stalt eines irregulären länglichen Vierecksd):
ist nach oben am stärksten; gegen die Mitte
schmahl, und nach unten am breitesten, wo
er sich zugleich nach außen in eine abwärts stei-
gende Spitze verlängert: zuweilen aber auch

c) albini icon. oss. foet. tab. V. fig. 36. 37.
d) Die mehresten Affen, Paviane und Meerkatzen
haben nur einen einzigen Nasenknochen, in Gestalt
eines Dreyecks mit einer schmalen nach oben ge-
kehrten Spitze.Die mehresten übrigen Säugethiere haben zwey
theils ausnehmend lange und schmale Nasenknochen.Beym Elephanten hingegen ist gleichsam nur
ein Rudiment davon zu finden.
§. 131.

Bey der reifen Leibesfrucht – und selbst
schon in der ersten Hälfte der Schwanger-
schaft – sind diese Knochen nicht nur schon
überaus vollkommen ausgebildetc), sondern
auch weil sie nach vorne frey liegen und ziem-
lich ungehindert wachsen können im Verhältniß
gegen die übrigen Knochen, der Hirnschale
sowohl als des Gesichts, von ansehnlicher
Größe. – So wie überhaupt wohl außer den
Gehörbeinchen keine andere Knochen am gan-
zen Gerippe früher zu einer solchen Ausbil-
dung gelangen als eben diese.

§. 132.

Jeder Nasenknochen hat ohngefähr die Ge-
stalt eines irregulären länglichen Vierecksd):
ist nach oben am stärksten; gegen die Mitte
schmahl, und nach unten am breitesten, wo
er sich zugleich nach außen in eine abwärts stei-
gende Spitze verlängert: zuweilen aber auch

c) albini icon. oss. foet. tab. V. fig. 36. 37.
d) Die mehresten Affen, Paviane und Meerkatzen
haben nur einen einzigen Nasenknochen, in Gestalt
eines Dreyecks mit einer schmalen nach oben ge-
kehrten Spitze.Die mehresten übrigen Säugethiere haben zwey
theils ausnehmend lange und schmale Nasenknochen.Beym Elephanten hingegen ist gleichsam nur
ein Rudiment davon zu finden.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0247" xml:id="pb221_0001" n="221"/>
            <head rendition="#c">§. 131.</head><lb/>
            <p>Bey der reifen Leibesfrucht &#x2013; und selbst<lb/>
schon in der ersten Hälfte der Schwanger-<lb/>
schaft &#x2013; sind diese Knochen nicht nur schon<lb/>
überaus vollkommen ausgebildet<note anchored="true" place="foot" n="c)"><p><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">albini</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">icon. oss. foet</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab</hi>. V. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 36. 37.</p></note>, sondern<lb/>
auch weil sie nach vorne frey liegen und ziem-<lb/>
lich ungehindert wachsen können im Verhältniß<lb/>
gegen die übrigen Knochen, der Hirnschale<lb/>
sowohl als des Gesichts, von ansehnlicher<lb/>
Größe. &#x2013; So wie überhaupt wohl außer den<lb/>
Gehörbeinchen keine andere Knochen am gan-<lb/>
zen Gerippe früher zu einer solchen Ausbil-<lb/>
dung gelangen als eben diese.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 132.</head><lb/>
            <p>Jeder Nasenknochen hat ohngefähr die Ge-<lb/>
stalt eines irregulären länglichen Vierecks<note anchored="true" place="foot" n="d)"><p>Die mehresten Affen, Paviane und Meerkatzen<lb/>
haben nur einen einzigen Nasenknochen, in Gestalt<lb/>
eines Dreyecks mit einer schmalen nach oben ge-<lb/>
kehrten Spitze.</p><p>Die mehresten übrigen Säugethiere haben zwey<lb/>
theils ausnehmend lange und schmale Nasenknochen.</p><p>Beym Elephanten hingegen ist gleichsam nur<lb/>
ein Rudiment davon zu finden.</p></note>:<lb/>
ist nach oben am stärksten; gegen die Mitte<lb/>
schmahl, und nach unten am breitesten, wo<lb/>
er sich zugleich nach außen in eine abwärts stei-<lb/>
gende Spitze verlängert: zuweilen aber auch<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[221/0247] §. 131. Bey der reifen Leibesfrucht – und selbst schon in der ersten Hälfte der Schwanger- schaft – sind diese Knochen nicht nur schon überaus vollkommen ausgebildet c), sondern auch weil sie nach vorne frey liegen und ziem- lich ungehindert wachsen können im Verhältniß gegen die übrigen Knochen, der Hirnschale sowohl als des Gesichts, von ansehnlicher Größe. – So wie überhaupt wohl außer den Gehörbeinchen keine andere Knochen am gan- zen Gerippe früher zu einer solchen Ausbil- dung gelangen als eben diese. §. 132. Jeder Nasenknochen hat ohngefähr die Ge- stalt eines irregulären länglichen Vierecks d): ist nach oben am stärksten; gegen die Mitte schmahl, und nach unten am breitesten, wo er sich zugleich nach außen in eine abwärts stei- gende Spitze verlängert: zuweilen aber auch c) albini icon. oss. foet. tab. V. fig. 36. 37. d) Die mehresten Affen, Paviane und Meerkatzen haben nur einen einzigen Nasenknochen, in Gestalt eines Dreyecks mit einer schmalen nach oben ge- kehrten Spitze. Die mehresten übrigen Säugethiere haben zwey theils ausnehmend lange und schmale Nasenknochen. Beym Elephanten hingegen ist gleichsam nur ein Rudiment davon zu finden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/247
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/247>, abgerufen am 28.03.2024.