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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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Erster Abschnitt.
Von den Knochen und ihrer verschiede-
nen Gestalt überhaupt.
§. 1.

Die Knochen sind die härtesten Theile
des menschlichen Körpers, undurchsichtig,
und von einer meist etwas gelblichweissen
Farbea). Sie dienen den Muskeln zur
Befestigungb), so wie überhaupt den weichen
Theilen zur Stütze, und bestimmen im Gan-
zen als Grundfeste des Körpers die Bildungc)

a) Von andersfarbigen Knocken bey manchen Thie-
ren habe ich im Handbuch der vergleichenden
Anatomie S. 5. Beyspiele angeführt.
b) Nur einige wenige Muskeln sind nicht unmittel-
bar an Knocken befestigt; z. B. der ungepaerte
Muskel des Zäpfchen im Halse (Azvgos vnulae),
die mehresten Muskeln des Augapfels u. s. w.
S. b. s. albini hist. musculor. p. 25.Anderseits finden sich auch nur wenige Knochen
am Gerippe, an welchen keine Muskelsehnen be-
festigt sind; z. E. der Ambos, das Siebbein, das
untre Muschelbein in der Nase, die Pflugschaar,
das Nagelbein, einige Knochen der Handwurzel
u. s. w.
c) Hieraus ergibt sich von selbst die Wichtigkeit der
osteologischen Kenntniß für zeichnende und bil-
Erster Abschnitt.
Von den Knochen und ihrer verschiede-
nen Gestalt überhaupt.
§. 1.

Die Knochen sind die härtesten Theile
des menschlichen Körpers, undurchsichtig,
und von einer meist etwas gelblichweissen
Farbea). Sie dienen den Muskeln zur
Befestigungb), so wie überhaupt den weichen
Theilen zur Stütze, und bestimmen im Gan-
zen als Grundfeste des Körpers die Bildungc)

a) Von andersfarbigen Knocken bey manchen Thie-
ren habe ich im Handbuch der vergleichenden
Anatomie S. 5. Beyspiele angeführt.
b) Nur einige wenige Muskeln sind nicht unmittel-
bar an Knocken befestigt; z. B. der ungepaerte
Muskel des Zäpfchen im Halse (Azvgos vnulae),
die mehresten Muskeln des Augapfels u. s. w.
S. b. s. albini hist. musculor. p. 25.Anderseits finden sich auch nur wenige Knochen
am Gerippe, an welchen keine Muskelsehnen be-
festigt sind; z. E. der Ambos, das Siebbein, das
untre Muschelbein in der Nase, die Pflugschaar,
das Nagelbein, einige Knochen der Handwurzel
u. s. w.
c) Hieraus ergibt sich von selbst die Wichtigkeit der
osteologischen Kenntniß für zeichnende und bil-
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[[3]/0029] Erster Abschnitt. Von den Knochen und ihrer verschiede- nen Gestalt überhaupt. §. 1. Die Knochen sind die härtesten Theile des menschlichen Körpers, undurchsichtig, und von einer meist etwas gelblichweissen Farbe a). Sie dienen den Muskeln zur Befestigung b), so wie überhaupt den weichen Theilen zur Stütze, und bestimmen im Gan- zen als Grundfeste des Körpers die Bildung c) a) Von andersfarbigen Knocken bey manchen Thie- ren habe ich im Handbuch der vergleichenden Anatomie S. 5. Beyspiele angeführt. b) Nur einige wenige Muskeln sind nicht unmittel- bar an Knocken befestigt; z. B. der ungepaerte Muskel des Zäpfchen im Halse (Azvgos vnulae), die mehresten Muskeln des Augapfels u. s. w. S. b. s. albini hist. musculor. p. 25. Anderseits finden sich auch nur wenige Knochen am Gerippe, an welchen keine Muskelsehnen be- festigt sind; z. E. der Ambos, das Siebbein, das untre Muschelbein in der Nase, die Pflugschaar, das Nagelbein, einige Knochen der Handwurzel u. s. w. c) Hieraus ergibt sich von selbst die Wichtigkeit der osteologischen Kenntniß für zeichnende und bil-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/29>, abgerufen am 19.04.2024.