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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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e)] wirbelähn-
lichen Stücken wie in eins geschmolzen scheint,
die man an jugendlichen Subjecten, zumahl
auf der ausgeschweisten Vorderseite zu unter-
scheiden glaubtf).

§. 253.

Im Grunde aber besteht doch schon die
knorplichte Grundlage dieses Knochen, bey der
ungebohrnen Leibesfrucht aus einem einzigen
Stückeg), in welchem man gegen die Zeit der
Geburt 21 Knochenkernchen unterscheiden kann.

e) gebildete Form eines Lendenwirbels und hingegen
an der andern die gewöhnliche vom Oberstück des
Kreuzbeins hat. Ich besitze ihrer mehrere; und
Abbildungen von dergleichen haben Albinus in
den Annotat. a. a. O. tab. VII. fig. 5. und San-
difort im Museum tab. XLV. fig. 5.
f) Bey den mehresten Affen, und selbst bey einigen
ziemlich menschenähnlichen, besteht das Kreuzbein
nur aus drey Wirbelstücken, die folglich nur zwey
Paar Oeffnungen für die durchgehenden Nerven
haben. Und da Galenus a. a. O. überhaupt das
Kreuzbein also beschreibt, so sieht man offenbar
daß er seine Beschreibung nicht nach Menschen-
beinen sondern vermuthlich nach solchen Affen etc.
verfertigt; wie schon Vefalius - trotz Jac.
Sylvius und Eustach - vollkommen richtig
erwiesen: sowohl in der epistola de radicis Chynae
decocto
p. 49 sq. der Oporinischen Orig. Ausg.
als auch im großen Werke p. 99. wo er deshalb
auch die Abbildungen vom Kreuzbein der Affen
gegeben.Bey den Vögeln macht das Kreuzbein mit den
übrigen beyden Beckenknochen ein einziges zusam-
menhängendes Stück aus: ist aber bey den ver-
schiedenen Arten von ungleichem Verhältniß der
Länge etc. - Viele genaue Bemerkungen darüber
s. bey Roiter a. a. O. cap. 10.
g) albini icon. oss. foet tab. VII. fig. 52. 53. 54.

e)] wirbelähn-
lichen Stücken wie in eins geschmolzen scheint,
die man an jugendlichen Subjecten, zumahl
auf der ausgeschweisten Vorderseite zu unter-
scheiden glaubtf).

§. 253.

Im Grunde aber besteht doch schon die
knorplichte Grundlage dieses Knochen, bey der
ungebohrnen Leibesfrucht aus einem einzigen
Stückeg), in welchem man gegen die Zeit der
Geburt 21 Knochenkernchen unterscheiden kann.

e) gebildete Form eines Lendenwirbels und hingegen
an der andern die gewöhnliche vom Oberstück des
Kreuzbeins hat. Ich besitze ihrer mehrere; und
Abbildungen von dergleichen haben Albinus in
den Annotat. a. a. O. tab. VII. fig. 5. und San-
difort im Museum tab. XLV. fig. 5.
f) Bey den mehresten Affen, und selbst bey einigen
ziemlich menschenähnlichen, besteht das Kreuzbein
nur aus drey Wirbelstücken, die folglich nur zwey
Paar Oeffnungen für die durchgehenden Nerven
haben. Und da Galenus a. a. O. überhaupt das
Kreuzbein also beschreibt, so sieht man offenbar
daß er seine Beschreibung nicht nach Menschen-
beinen sondern vermuthlich nach solchen Affen ꝛc.
verfertigt; wie schon Vefalius – trotz Jac.
Sylvius und Eustach – vollkommen richtig
erwiesen: sowohl in der epistola de radicis Chynae
decocto
p. 49 sq. der Oporinischen Orig. Ausg.
als auch im großen Werke p. 99. wo er deshalb
auch die Abbildungen vom Kreuzbein der Affen
gegeben.Bey den Vögeln macht das Kreuzbein mit den
übrigen beyden Beckenknochen ein einziges zusam-
menhängendes Stück aus: ist aber bey den ver-
schiedenen Arten von ungleichem Verhältniß der
Länge ꝛc. – Viele genaue Bemerkungen darüber
s. bey Roiter a. a. O. cap. 10.
g) albini icon. oss. foet tab. VII. fig. 52. 53. 54.
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[317/0343] e)] wirbelähn- lichen Stücken wie in eins geschmolzen scheint, die man an jugendlichen Subjecten, zumahl auf der ausgeschweisten Vorderseite zu unter- scheiden glaubt f). §. 253. Im Grunde aber besteht doch schon die knorplichte Grundlage dieses Knochen, bey der ungebohrnen Leibesfrucht aus einem einzigen Stücke g), in welchem man gegen die Zeit der Geburt 21 Knochenkernchen unterscheiden kann. e) gebildete Form eines Lendenwirbels und hingegen an der andern die gewöhnliche vom Oberstück des Kreuzbeins hat. Ich besitze ihrer mehrere; und Abbildungen von dergleichen haben Albinus in den Annotat. a. a. O. tab. VII. fig. 5. und San- difort im Museum tab. XLV. fig. 5. f) Bey den mehresten Affen, und selbst bey einigen ziemlich menschenähnlichen, besteht das Kreuzbein nur aus drey Wirbelstücken, die folglich nur zwey Paar Oeffnungen für die durchgehenden Nerven haben. Und da Galenus a. a. O. überhaupt das Kreuzbein also beschreibt, so sieht man offenbar daß er seine Beschreibung nicht nach Menschen- beinen sondern vermuthlich nach solchen Affen ꝛc. verfertigt; wie schon Vefalius – trotz Jac. Sylvius und Eustach – vollkommen richtig erwiesen: sowohl in der epistola de radicis Chynae decocto p. 49 sq. der Oporinischen Orig. Ausg. als auch im großen Werke p. 99. wo er deshalb auch die Abbildungen vom Kreuzbein der Affen gegeben. Bey den Vögeln macht das Kreuzbein mit den übrigen beyden Beckenknochen ein einziges zusam- menhängendes Stück aus: ist aber bey den ver- schiedenen Arten von ungleichem Verhältniß der Länge ꝛc. – Viele genaue Bemerkungen darüber s. bey Roiter a. a. O. cap. 10. g) albini icon. oss. foet tab. VII. fig. 52. 53. 54.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/343>, abgerufen am 29.03.2024.