Das oberste Stück ist bey weitem das größeste, von ansehnlicher Breite, und beym vollkommensten Baui) mit zwey Paar deut- lichen Fortsätzen versehen, nämlich mit zwey kurzen stumpfen Seitenfortsätzen, und dann nach hinten mit zwey emporragenden längern und spitzern, welche gleichsam die Stelle der schräg aufsteigenden Fortsätze an den vorigen Wirbeln vertreten, und nach den beyden gedach- ten ähnlichen Fortsätzen am hintern und un- tern Theile des Kreuzbeins (§. 255.) gerich- tet sind. An den übrigen drey Stücken die an Größe in der Folge ihrer Verbindung immer mehr abnehmen, sieht man nur schwache min- der kenntliche Spuren von Seitenfortsätzen, außer diesen aber gar keine andere.
h) meiner Sammlung aus 26 Wirbeln; beym kleinen zweyzehichten Ameisenbär aus 41.In der ganzen Classe der Vögel ist das Ku- kuksbein nie zu einer wahren beweglichen Schwanz- rippe verlängert, sondern besteht meist aus 7-8 Wirbeln, die besonders zur Anlage der großen Oehldrüsen am uropygium dienen.An dem ungeschwänzten Kluthahn (Gallus ecandatus) bey welchem sich dieses Organ durch eine hochstmerkwürdige Degeneration verlohren zu haben scheint, ist, wie ich durch wiederhohlte Un- tersuchung gefunden, auch vom Kukuksbeine nur ein unförmlicher Rest geblieben, der aus einem ganz unsymmetrischen knorrichten Stücke besteht, das meist wie aus 4 misgestalten Wirbeln zusam- menverwachsen ist.
i) Wie in albinitab. ossiumtab. VII. fig. 5. 6. 7.
h).
§. 261.
Das oberste Stück ist bey weitem das größeste, von ansehnlicher Breite, und beym vollkommensten Baui) mit zwey Paar deut- lichen Fortsätzen versehen, nämlich mit zwey kurzen stumpfen Seitenfortsätzen, und dann nach hinten mit zwey emporragenden längern und spitzern, welche gleichsam die Stelle der schräg aufsteigenden Fortsätze an den vorigen Wirbeln vertreten, und nach den beyden gedach- ten ähnlichen Fortsätzen am hintern und un- tern Theile des Kreuzbeins (§. 255.) gerich- tet sind. An den übrigen drey Stücken die an Größe in der Folge ihrer Verbindung immer mehr abnehmen, sieht man nur schwache min- der kenntliche Spuren von Seitenfortsätzen, außer diesen aber gar keine andere.
h) meiner Sammlung aus 26 Wirbeln; beym kleinen zweyzehichten Ameisenbär aus 41.In der ganzen Classe der Vögel ist das Ku- kuksbein nie zu einer wahren beweglichen Schwanz- rippe verlängert, sondern besteht meist aus 7-8 Wirbeln, die besonders zur Anlage der großen Oehldrüsen am uropygium dienen.An dem ungeschwänzten Kluthahn (Gallus ecandatus) bey welchem sich dieses Organ durch eine hochstmerkwürdige Degeneration verlohren zu haben scheint, ist, wie ich durch wiederhohlte Un- tersuchung gefunden, auch vom Kukuksbeine nur ein unförmlicher Rest geblieben, der aus einem ganz unsymmetrischen knorrichten Stücke besteht, das meist wie aus 4 misgestalten Wirbeln zusam- menverwachsen ist.
i) Wie in albinitab. ossiumtab. VII. fig. 5. 6. 7.
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h).
§. 261.
Das oberste Stück ist bey weitem das
größeste, von ansehnlicher Breite, und beym
vollkommensten Bau i) mit zwey Paar deut-
lichen Fortsätzen versehen, nämlich mit zwey
kurzen stumpfen Seitenfortsätzen, und dann
nach hinten mit zwey emporragenden längern
und spitzern, welche gleichsam die Stelle der
schräg aufsteigenden Fortsätze an den vorigen
Wirbeln vertreten, und nach den beyden gedach-
ten ähnlichen Fortsätzen am hintern und un-
tern Theile des Kreuzbeins (§. 255.) gerich-
tet sind. An den übrigen drey Stücken die
an Größe in der Folge ihrer Verbindung immer
mehr abnehmen, sieht man nur schwache min-
der kenntliche Spuren von Seitenfortsätzen,
außer diesen aber gar keine andere.
h)
meiner Sammlung aus 26 Wirbeln; beym kleinen
zweyzehichten Ameisenbär aus 41.
In der ganzen Classe der Vögel ist das Ku-
kuksbein nie zu einer wahren beweglichen Schwanz-
rippe verlängert, sondern besteht meist aus 7-8
Wirbeln, die besonders zur Anlage der großen
Oehldrüsen am uropygium dienen.
An dem ungeschwänzten Kluthahn (Gallus
ecandatus) bey welchem sich dieses Organ durch
eine hochstmerkwürdige Degeneration verlohren zu
haben scheint, ist, wie ich durch wiederhohlte Un-
tersuchung gefunden, auch vom Kukuksbeine nur
ein unförmlicher Rest geblieben, der aus einem
ganz unsymmetrischen knorrichten Stücke besteht,
das meist wie aus 4 misgestalten Wirbeln zusam-
menverwachsen ist.
i) Wie in albini tab. ossium tab. VII. fig. 5. 6. 7.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/351>, abgerufen am 28.02.2021.
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