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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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XII. CETACEA.

Wir brauchen die Gründe nicht wieder ab-
zuschreiben, warum die Thiere dieser Ordnung,
ihrer ganzen Oeconomie nach zu den Säugthie-
ren, und bey weitem nicht zu den Fischen ge-
rechnet werden müssen.

42. monodon. Dentes duo maxillae superio-
ris longissimi, recti, spirales.

1. Narhwal. das See-Einhorn. D. fistulis re-
spiratoriis duabus, confluentibus.

Ruysch, thef. anatom. IX. tab. V. fig. 5.

Der Narhwal hat allerdings zwey lange pa-
rallele Zähne, und sollte folglich nicht monodon,
monoceros
oder Einhorn genannt werden. Er
hat einerley Vaterland mit den eigentlichen Wall-
fischen, und zieht mehrentheils vor ihnen her.
Wenn viele beysammen sind, versperren sie sich
mit den Zähnen Unter einander, und können dann
leicht gefangen werden. Man verarbeitet die
Zähne wie Elfenbein zu Kunstsachen, und die
Grönländer brauchen sie in Ermangelung des Hol-
zes zu Sparren unter ihren Hütten. Sie find
meist eben so lang, als der Körper des Thiers,
und halten wohl achtzehn Fus und drüber.

43. balaena. Laminae corneae, loco den-
tium superiorum.

1. Mysticetus. der gemeine Grönländische
Wallfisch. B. fistulis respiratoriis duabus,
distinctis, dorso impinni.

XII. CETACEA.

Wir brauchen die Gründe nicht wieder ab-
zuschreiben, warum die Thiere dieser Ordnung,
ihrer ganzen Oeconomie nach zu den Säugthie-
ren, und bey weitem nicht zu den Fischen ge-
rechnet werden müssen.

42. monodon. Dentes duo maxillae superio-
ris longissimi, recti, spirales.

1. Narhwal. das See-Einhorn. D. fistulis re-
spiratoriis duabus, confluentibus.

Ruysch, thef. anatom. IX. tab. V. fìg. 5.

Der Narhwal hat allerdings zwey lange pa-
rallele Zähne, und sollte folglich nicht monodon,
monoceros
oder Einhorn genannt werden. Er
hat einerley Vaterland mit den eigentlichen Wall-
fischen, und zieht mehrentheils vor ihnen her.
Wenn viele beysammen sind, versperren sie sich
mit den Zähnen Unter einander, und können dann
leicht gefangen werden. Man verarbeitet die
Zähne wie Elfenbein zu Kunstsachen, und die
Grönländer brauchen sie in Ermangelung des Hol-
zes zu Sparren unter ihren Hütten. Sie find
meist eben so lang, als der Körper des Thiers,
und halten wohl achtzehn Fus und drüber.

43. balaena. Laminae corneae, loco den-
tium superiorum.

1. Mysticetus. der gemeine Grönländische
Wallfisch. B. fistulis respiratoriis duabus,
distinctis, dorso impinni.

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[142/0165] XII. CETACEA. Wir brauchen die Gründe nicht wieder ab- zuschreiben, warum die Thiere dieser Ordnung, ihrer ganzen Oeconomie nach zu den Säugthie- ren, und bey weitem nicht zu den Fischen ge- rechnet werden müssen. 42. monodon. Dentes duo maxillae superio- ris longissimi, recti, spirales. 1. Narhwal. das See-Einhorn. D. fistulis re- spiratoriis duabus, confluentibus. Ruysch, thef. anatom. IX. tab. V. fìg. 5. Der Narhwal hat allerdings zwey lange pa- rallele Zähne, und sollte folglich nicht monodon, monoceros oder Einhorn genannt werden. Er hat einerley Vaterland mit den eigentlichen Wall- fischen, und zieht mehrentheils vor ihnen her. Wenn viele beysammen sind, versperren sie sich mit den Zähnen Unter einander, und können dann leicht gefangen werden. Man verarbeitet die Zähne wie Elfenbein zu Kunstsachen, und die Grönländer brauchen sie in Ermangelung des Hol- zes zu Sparren unter ihren Hütten. Sie find meist eben so lang, als der Körper des Thiers, und halten wohl achtzehn Fus und drüber. 43. balaena. Laminae corneae, loco den- tium superiorum. 1. Mysticetus. der gemeine Grönländische Wallfisch. B. fistulis respiratoriis duabus, distinctis, dorso impinni.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/164>, abgerufen am 28.03.2024.