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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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beym andern die hervorbrechenden geschwänzten
Jungen (§. 105.), beym dritten völlig ausgebil-
dete ungeschwänzte Jungen u. s. w. zu sehen sind.

2. Cornuta. R. palpebris conicis.

Seba T. I. t. LXXII. f. 1. 2.

Findet sich in Virginien, und hat wegen seiner
grossen stieren Augen, und der ungeheuren Tuten-
förmigen obern Augenlieder ein sehr sonderbares
Ansehn.

3. Paradoxa (Rana piscis quorundam) R. cau-
data, femoribus postice oblique striatis. *

Dieses Thier ist im südlichen America zu Hause,
Und zeichnet sich durch einen starken fleischichten
auf den Seiten plattgedrückten Schwanz von den
übrigen Gattungen dieses Geschlechts aus. Es
erreicht, gegen die Weise anderer Frösche, bevor
es noch völlig ausgebildet worden, doch eine be-
trächtliche fast Spannenlange Grösse, häutet sich
wärend der Zeit verschiedentlich, und hat in die-
sem Zustand zu einer alten Sage von Fröschen,
die sich in Fische verwandelten, Anlaß gegeben.
Wenn es aber auch gleich seine Metamorphosen
überstanden hat, und die Füsse gros gewachsen
und völlig ausgebildet sind, bleibt es dennoch ge-
schwänzt, wie wir ebenfalls aus einer ganzen
Reihe dieser Thiere in ihrer stufenweisen Ver-
wandlung, im akademischen Museum, ersehen.

4. + Bufo. Die gemeine Kröte. R. corpore
ventricoso verrucoso lurido fuscoque*

Rösel Gesch. der Frösche, Taf. 20.

Ein langsames Thier, das wol durch sein schmut-
ziges Ansehn, durch seine lichtscheue Lebensart, und
dumpfigen Aufenthalt so allgemein verhaßt wor-
den, und in den unschuldigen: Verdacht des Gifts

beym andern die hervorbrechenden geschwänzten
Jungen (§. 105.), beym dritten völlig ausgebil-
dete ungeschwänzte Jungen u. s. w. zu sehen sind.

2. Cornuta. R. palpebris conicis.

Seba T. I. t. LXXII. f. 1. 2.

Findet sich in Virginien, und hat wegen seiner
grossen stieren Augen, und der ungeheuren Tuten-
förmigen obern Augenlieder ein sehr sonderbares
Ansehn.

3. Paradoxa (Rana piscis quorundam) R. cau-
data, femoribus postice oblique striatis. *

Dieses Thier ist im südlichen America zu Hause,
Und zeichnet sich durch einen starken fleischichten
auf den Seiten plattgedrückten Schwanz von den
übrigen Gattungen dieses Geschlechts aus. Es
erreicht, gegen die Weise anderer Frösche, bevor
es noch völlig ausgebildet worden, doch eine be-
trächtliche fast Spannenlange Grösse, häutet sich
wärend der Zeit verschiedentlich, und hat in die-
sem Zustand zu einer alten Sage von Fröschen,
die sich in Fische verwandelten, Anlaß gegeben.
Wenn es aber auch gleich seine Metamorphosen
überstanden hat, und die Füsse gros gewachsen
und völlig ausgebildet sind, bleibt es dennoch ge-
schwänzt, wie wir ebenfalls aus einer ganzen
Reihe dieser Thiere in ihrer stufenweisen Ver-
wandlung, im akademischen Museum, ersehen.

4. † Bufo. Die gemeine Kröte. R. corpore
ventricoso verrucoso lurido fuscoque*

Rösel Gesch. der Frösche, Taf. 20.

Ein langsames Thier, das wol durch sein schmut-
ziges Ansehn, durch seine lichtscheue Lebensart, und
dumpfigen Aufenthalt so allgemein verhaßt wor-
den, und in den unschuldigen: Verdacht des Gifts

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[259/0282] beym andern die hervorbrechenden geschwänzten Jungen (§. 105.), beym dritten völlig ausgebil- dete ungeschwänzte Jungen u. s. w. zu sehen sind. 2. Cornuta. R. palpebris conicis. Seba T. I. t. LXXII. f. 1. 2. Findet sich in Virginien, und hat wegen seiner grossen stieren Augen, und der ungeheuren Tuten- förmigen obern Augenlieder ein sehr sonderbares Ansehn. 3. Paradoxa (Rana piscis quorundam) R. cau- data, femoribus postice oblique striatis. * Dieses Thier ist im südlichen America zu Hause, Und zeichnet sich durch einen starken fleischichten auf den Seiten plattgedrückten Schwanz von den übrigen Gattungen dieses Geschlechts aus. Es erreicht, gegen die Weise anderer Frösche, bevor es noch völlig ausgebildet worden, doch eine be- trächtliche fast Spannenlange Grösse, häutet sich wärend der Zeit verschiedentlich, und hat in die- sem Zustand zu einer alten Sage von Fröschen, die sich in Fische verwandelten, Anlaß gegeben. Wenn es aber auch gleich seine Metamorphosen überstanden hat, und die Füsse gros gewachsen und völlig ausgebildet sind, bleibt es dennoch ge- schwänzt, wie wir ebenfalls aus einer ganzen Reihe dieser Thiere in ihrer stufenweisen Ver- wandlung, im akademischen Museum, ersehen. 4. † Bufo. Die gemeine Kröte. R. corpore ventricoso verrucoso lurido fuscoque* Rösel Gesch. der Frösche, Taf. 20. Ein langsames Thier, das wol durch sein schmut- ziges Ansehn, durch seine lichtscheue Lebensart, und dumpfigen Aufenthalt so allgemein verhaßt wor- den, und in den unschuldigen: Verdacht des Gifts

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/281>, abgerufen am 24.04.2024.