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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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zur Reife gekommen, so trennt sie sich als Colo-
nie vom Stammvolke, sie schwärmt. Finden sich
hierbey mehrere Königinnen oder Weisler ein, so
kämpfen diese unter einander, und die Ueber-
winderin wird vom ganzen Schwarm für Regen-
tin erkannt. Einzelne Bienen haben so wenig
Wärme als andre kaltblüthige Thiere: im Stock
aber erwärmen sie durch die Friction etc. zuwei-
len bis zum Grade des bebrüteten Hüner-Eyes.

2. + Centuncularis, die Rosenbiene. A. nigra,
ventre lana fulva
. *

Lebt einsam unter der Erde, und verfertigt sich
eine überaus artige Hülse zur Wohnung von
Blättern der Rosenbüsche.

3. + Violacea, die Holzbiene. A. hirsuta atra,
alis caerulescentibus
. *

In alten Baumstämmen, wo sie sich ihre Woh-
nung der Länge nach aushölen, und die einzel-
nen Zellen durch dünne Holzscheibgen von einan-
der absondern.

4. + Terrestris, die Hummel. (bombylius) A.
hirsuta nigra thoracis cingulo flavo, ano
albo
. *

Nistet tief unter der Erde.

5. + Muscorum, die Moosbiene. A. hirsuta
fulva, abdomine flavo
. *

Bekleidet ihr Nest von aussen mit Moos, da-
her es schwer zu finden ist.

6. + Caementaria, die Maurerbiene. A. ful-
va abdomine nigro (femina nigro violacea
pedibus fuscis)
. *

Baut sich mit bewundernswürdiger Kunst und
Festigkeit ihr Nest aus Grand und Mörtel an al-

zur Reife gekommen, so trennt sie sich als Colo-
nie vom Stammvolke, sie schwärmt. Finden sich
hierbey mehrere Königinnen oder Weisler ein, so
kämpfen diese unter einander, und die Ueber-
winderin wird vom ganzen Schwarm für Regen-
tin erkannt. Einzelne Bienen haben so wenig
Wärme als andre kaltblüthige Thiere: im Stock
aber erwärmen sie durch die Friction ꝛc. zuwei-
len bis zum Grade des bebrüteten Hüner-Eyes.

2. † Centuncularis, die Rosenbiene. A. nigra,
ventre lana fulva
. *

Lebt einsam unter der Erde, und verfertigt sich
eine überaus artige Hülse zur Wohnung von
Blättern der Rosenbüsche.

3. † Violacea, die Holzbiene. A. hirsuta atra,
alis caerulescentibus
. *

In alten Baumstämmen, wo sie sich ihre Woh-
nung der Länge nach aushölen, und die einzel-
nen Zellen durch dünne Holzscheibgen von einan-
der absondern.

4. † Terrestris, die Hummel. (bombylius) A.
hirsuta nigra thoracis cingulo flavo, ano
albo
. *

Nistet tief unter der Erde.

5. † Muscorum, die Moosbiene. A. hirsuta
fulva, abdomine flavo
. *

Bekleidet ihr Nest von aussen mit Moos, da-
her es schwer zu finden ist.

6. † Caementaria, die Maurerbiene. A. ful-
va abdomine nigro (femina nigro violacea
pedibus fuscis)
. *

Baut sich mit bewundernswürdiger Kunst und
Festigkeit ihr Nest aus Grand und Mörtel an al-

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[384/0407] zur Reife gekommen, so trennt sie sich als Colo- nie vom Stammvolke, sie schwärmt. Finden sich hierbey mehrere Königinnen oder Weisler ein, so kämpfen diese unter einander, und die Ueber- winderin wird vom ganzen Schwarm für Regen- tin erkannt. Einzelne Bienen haben so wenig Wärme als andre kaltblüthige Thiere: im Stock aber erwärmen sie durch die Friction ꝛc. zuwei- len bis zum Grade des bebrüteten Hüner-Eyes. 2. † Centuncularis, die Rosenbiene. A. nigra, ventre lana fulva. * Lebt einsam unter der Erde, und verfertigt sich eine überaus artige Hülse zur Wohnung von Blättern der Rosenbüsche. 3. † Violacea, die Holzbiene. A. hirsuta atra, alis caerulescentibus. * In alten Baumstämmen, wo sie sich ihre Woh- nung der Länge nach aushölen, und die einzel- nen Zellen durch dünne Holzscheibgen von einan- der absondern. 4. † Terrestris, die Hummel. (bombylius) A. hirsuta nigra thoracis cingulo flavo, ano albo. * Nistet tief unter der Erde. 5. † Muscorum, die Moosbiene. A. hirsuta fulva, abdomine flavo. * Bekleidet ihr Nest von aussen mit Moos, da- her es schwer zu finden ist. 6. † Caementaria, die Maurerbiene. A. ful- va abdomine nigro (femina nigro violacea pedibus fuscis). * Baut sich mit bewundernswürdiger Kunst und Festigkeit ihr Nest aus Grand und Mörtel an al-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/406>, abgerufen am 19.04.2024.