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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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4. Bidens. M. testa striata subcurvata, margi-
ne posteriore inflexo, cardine terminali bi-
dentato
. *

Nicht im mitländischen Meer allein, sondern
auch an der Küste von Carolina und um Japan,
woher wir eine überaus artige dunkelviolette, fast
durchsichtige Spielart erhalten haben.

36. pinna, Steckmuschel. Testa subbi-
valvis, fragilis, erecta, emittens barbam
byssinam. Cardo edentulus, coalitis in unam
valvulis
.

Diese Muscheln sind wegen ihres Barts be-
rühmt, womit sie sich befestigen können, und der
eine kostbare braune Seide giebt, die von den
Frauenzimmern in Smirna, Messina, Paler-
mo etc. zu Strümpfen, Handschuhen u. s. w.
verarbeitet wird.

1. Rudis. P. testa sulcata: squamis fornicatis,
per series digestis
. *

C) Einschaalige Conchylien mit bestimmten
Windungen. Schnecken. COCHLEAE.

Die Richtung der Schneckenwindungen ist fast
durchgehends gleichförmig: so nemlich, daß sie,
wenn man die Mündung nach oben, und die
Spitze unterwärts gerichtet hält, der scheinbaren
Bewegung der Sonne gleich laufen: einige we-
nige Gattungen haben von Natur eine gegensei-
tige Windung: und dann finden sich auch, ob-
schon äuserst selten, unter andern Schnecken zu-
weilen monstreuse Exemplare, die völlig linksge-
wunden sind (anfractibus sinistris s. contrariis);
wir haben sie schon oben (§. 14.) zum Beweis

4. Bidens. M. testa striata subcurvata, margi-
ne posteriore inflexo, cardine terminali bi-
dentato
. *

Nicht im mitländischen Meer allein, sondern
auch an der Küste von Carolina und um Japan,
woher wir eine überaus artige dunkelviolette, fast
durchsichtige Spielart erhalten haben.

36. pinna, Steckmuschel. Testa subbi-
valvis, fragilis, erecta, emittens barbam
byssinam. Cardo edentulus, coalitis in unam
valvulis
.

Diese Muscheln sind wegen ihres Barts be-
rühmt, womit sie sich befestigen können, und der
eine kostbare braune Seide giebt, die von den
Frauenzimmern in Smirna, Messina, Paler-
mo ꝛc. zu Strümpfen, Handschuhen u. s. w.
verarbeitet wird.

1. Rudis. P. testa sulcata: squamis fornicatis,
per series digestis
. *

C) Einschaalige Conchylien mit bestimmten
Windungen. Schnecken. COCHLEAE.

Die Richtung der Schneckenwindungen ist fast
durchgehends gleichförmig: so nemlich, daß sie,
wenn man die Mündung nach oben, und die
Spitze unterwärts gerichtet hält, der scheinbaren
Bewegung der Sonne gleich laufen: einige we-
nige Gattungen haben von Natur eine gegensei-
tige Windung: und dann finden sich auch, ob-
schon äuserst selten, unter andern Schnecken zu-
weilen monstreuse Exemplare, die völlig linksge-
wunden sind (anfractibus sinistris s. contrariis);
wir haben sie schon oben (§. 14.) zum Beweis

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[426/0449] 4. Bidens. M. testa striata subcurvata, margi- ne posteriore inflexo, cardine terminali bi- dentato. * Nicht im mitländischen Meer allein, sondern auch an der Küste von Carolina und um Japan, woher wir eine überaus artige dunkelviolette, fast durchsichtige Spielart erhalten haben. 36. pinna, Steckmuschel. Testa subbi- valvis, fragilis, erecta, emittens barbam byssinam. Cardo edentulus, coalitis in unam valvulis. Diese Muscheln sind wegen ihres Barts be- rühmt, womit sie sich befestigen können, und der eine kostbare braune Seide giebt, die von den Frauenzimmern in Smirna, Messina, Paler- mo ꝛc. zu Strümpfen, Handschuhen u. s. w. verarbeitet wird. 1. Rudis. P. testa sulcata: squamis fornicatis, per series digestis. * C) Einschaalige Conchylien mit bestimmten Windungen. Schnecken. COCHLEAE. Die Richtung der Schneckenwindungen ist fast durchgehends gleichförmig: so nemlich, daß sie, wenn man die Mündung nach oben, und die Spitze unterwärts gerichtet hält, der scheinbaren Bewegung der Sonne gleich laufen: einige we- nige Gattungen haben von Natur eine gegensei- tige Windung: und dann finden sich auch, ob- schon äuserst selten, unter andern Schnecken zu- weilen monstreuse Exemplare, die völlig linksge- wunden sind (anfractibus sinistris s. contrariis); wir haben sie schon oben (§. 14.) zum Beweis

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/448>, abgerufen am 25.04.2024.