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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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Marder. Der Haus-Marder oder Stein,
Marder hingegen zieht sich mehr in die Häu-
ser, und wohnt da in altem Gemäuer, und hat
eine weisse Kehle. Beide sind in der nordlichen
Erde zu Hause, und leben von kleinen Säuge-
thieren und Federvieh. Ihr Auswurf hat ei-
nen Bisamänlichen Geruch.

2. +. Putorius. Der Iltis, Ilk, Stänker-
ratz. M flavo-nigricans, ore et auricula-
rum apicibus albis.
*

Aenelt dem Marder in seiner Bildung und Le-
bensart. Stellt besonders den Hühnern und
ihren Eyern, auch den Fischen nach. Hält sich,
zumal im Winter, gern auf Höfen unter Holz-
stöffen und Steinhaufen auf. Das ganze Thier,
und selbst sein abgezogenes Fell, geben einen
sehr widrigen Geruch von sich.

3. Furo. Das Frettel. M. corpore pallide
flavo.
*

Ist eigentlich in Africa einheimisch. Von da
hat mans nach Spanien gebracht, um die Ca-
ninchen zu vertilgen, und nun hat sichs schon
weiter in Europa verbreitet. Es kriecht den Ca-
ninchen in ihre Höhlen nach, jagt sie heraus,
oder tödtet sie auch wol darin, und saugt ihnen
das Blut aus. Es hat auch den widrigen Ge-
zuch des Iltis.

4. Zibellina. Der Zobel. M. corpore fulvo
nigricante, facie et gula cinereis.

Der Zobel lebt in dichten einsamen Wäldern
des nördlichen Asiens, und nistet in holen Bäu-
men, oder unter ihren Wurzeln in der Erde.
Er ist flink und kan mit viel Leichtigkeit auf
den Bäumen herumspringen. Am Tage schläft

Marder. Der Haus-Marder oder Stein,
Marder hingegen zieht sich mehr in die Häu-
ser, und wohnt da in altem Gemäuer, und hat
eine weisse Kehle. Beide sind in der nordlichen
Erde zu Hause, und leben von kleinen Säuge-
thieren und Federvieh. Ihr Auswurf hat ei-
nen Bisamänlichen Geruch.

2. †. Putorius. Der Iltis, Ilk, Stänker-
ratz. M flavo-nigricans, ore et auricula-
rum apicibus albis.
*

Aenelt dem Marder in seiner Bildung und Le-
bensart. Stellt besonders den Hühnern und
ihren Eyern, auch den Fischen nach. Hält sich,
zumal im Winter, gern auf Höfen unter Holz-
stöffen und Steinhaufen auf. Das ganze Thier,
und selbst sein abgezogenes Fell, geben einen
sehr widrigen Geruch von sich.

3. Furo. Das Frettel. M. corpore pallide
flavo.
*

Ist eigentlich in Africa einheimisch. Von da
hat mans nach Spanien gebracht, um die Ca-
ninchen zu vertilgen, und nun hat sichs schon
weiter in Europa verbreitet. Es kriecht den Ca-
ninchen in ihre Höhlen nach, jagt sie heraus,
oder tödtet sie auch wol darin, und saugt ihnen
das Blut aus. Es hat auch den widrigen Ge-
zuch des Iltis.

4. Zibellina. Der Zobel. M. corpore fulvo
nigricante, facie et gula cinereis.

Der Zobel lebt in dichten einsamen Wäldern
des nördlichen Asiens, und nistet in holen Bäu-
men, oder unter ihren Wurzeln in der Erde.
Er ist flink und kan mit viel Leichtigkeit auf
den Bäumen herumspringen. Am Tage schläft

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[90/0102] Marder. Der Haus-Marder oder Stein, Marder hingegen zieht sich mehr in die Häu- ser, und wohnt da in altem Gemäuer, und hat eine weisse Kehle. Beide sind in der nordlichen Erde zu Hause, und leben von kleinen Säuge- thieren und Federvieh. Ihr Auswurf hat ei- nen Bisamänlichen Geruch. 2. †. Putorius. Der Iltis, Ilk, Stänker- ratz. M flavo-nigricans, ore et auricula- rum apicibus albis. * Aenelt dem Marder in seiner Bildung und Le- bensart. Stellt besonders den Hühnern und ihren Eyern, auch den Fischen nach. Hält sich, zumal im Winter, gern auf Höfen unter Holz- stöffen und Steinhaufen auf. Das ganze Thier, und selbst sein abgezogenes Fell, geben einen sehr widrigen Geruch von sich. 3. Furo. Das Frettel. M. corpore pallide flavo. * Ist eigentlich in Africa einheimisch. Von da hat mans nach Spanien gebracht, um die Ca- ninchen zu vertilgen, und nun hat sichs schon weiter in Europa verbreitet. Es kriecht den Ca- ninchen in ihre Höhlen nach, jagt sie heraus, oder tödtet sie auch wol darin, und saugt ihnen das Blut aus. Es hat auch den widrigen Ge- zuch des Iltis. 4. Zibellina. Der Zobel. M. corpore fulvo nigricante, facie et gula cinereis. Der Zobel lebt in dichten einsamen Wäldern des nördlichen Asiens, und nistet in holen Bäu- men, oder unter ihren Wurzeln in der Erde. Er ist flink und kan mit viel Leichtigkeit auf den Bäumen herumspringen. Am Tage schläft

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/102>, abgerufen am 28.03.2024.