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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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erweisen seine nahe Verwandschaft mit andern
Viverris, und seine Unänlichkeit mit dem Bären.
Es ist in Nordamerica zu Hause, und lebt vor-
züglich von Hühnern und andern Vögeln und
ihren Eyern.

6. Mellivora. der Honigsucher, Ratel. V.
dorso cinereo, fascia laterali nigra, abdo-
mine nigro, unguibus longis, subtus ca-
vis, fossoriis.

Sparrmann in d. Schweb. Abhandl.
1777. tab. IV. fig. III.

Dieses sonderbare Thier findet sich am Cap,
und lebt vom Honig und Wachs der wilden Bie-
nen, die in die Hölen der Stachelschweine, Erd-
haasen, Caninchen, Schakale etc. nisten. Bey
Sonnenuntergang giebt der Honigsucher auf
den Flug der heimeilenden Bienen acht, oder
folgt auch wohl blos der Anweisung des Honig-
kukuks. Er hat ein zottichtes Fell, und darun-
ter eine ungemein starke Haut, die ganz locker
und gleichsam wie ein Sack über das Fleisch des
Thieres herum hängt, wodurch er denn sowol
für den Bienenstichen als für den Bissen der
Hunde gesichert ist.

7. +. Meles. Der Dachs. (Linne's ursus me-
les)
V. cauda concolore, abdomine nigro. *

Der Dachs findet sich in Europa und Asien
bis gen China. Er lebt wie andre Viverrae
von kleinen Thieren, von Wurzeln und Vogel-
Eyern. Er baut unter der Erde einen tiefen
Kessel, zu welchem verschiedne Röhren oder
Gänge führen. Er verschläft den grösten Theil
seines Lebens, und hält besonders langen und
festen Winterschlaf, wobey er seine Schnauze

erweisen seine nahe Verwandschaft mit andern
Viverris, und seine Unänlichkeit mit dem Bären.
Es ist in Nordamerica zu Hause, und lebt vor-
züglich von Hühnern und andern Vögeln und
ihren Eyern.

6. Mellivora. der Honigsucher, Ratel. V.
dorso cinereo, fascia laterali nigra, abdo-
mine nigro, unguibus longis, subtus ca-
vis, fossoriis.

Sparrmann in d. Schweb. Abhandl.
1777. tab. IV. fig. III.

Dieses sonderbare Thier findet sich am Cap,
und lebt vom Honig und Wachs der wilden Bie-
nen, die in die Hölen der Stachelschweine, Erd-
haasen, Caninchen, Schakale ꝛc. nisten. Bey
Sonnenuntergang giebt der Honigsucher auf
den Flug der heimeilenden Bienen acht, oder
folgt auch wohl blos der Anweisung des Honig-
kukuks. Er hat ein zottichtes Fell, und darun-
ter eine ungemein starke Haut, die ganz locker
und gleichsam wie ein Sack über das Fleisch des
Thieres herum hängt, wodurch er denn sowol
für den Bienenstichen als für den Bissen der
Hunde gesichert ist.

7. †. Meles. Der Dachs. (Linne's ursus me-
les)
V. cauda concolore, abdomine nigro. *

Der Dachs findet sich in Europa und Asien
bis gen China. Er lebt wie andre Viverrae
von kleinen Thieren, von Wurzeln und Vogel-
Eyern. Er baut unter der Erde einen tiefen
Kessel, zu welchem verschiedne Röhren oder
Gänge führen. Er verschläft den grösten Theil
seines Lebens, und hält besonders langen und
festen Winterschlaf, wobey er seine Schnauze

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[94/0106] erweisen seine nahe Verwandschaft mit andern Viverris, und seine Unänlichkeit mit dem Bären. Es ist in Nordamerica zu Hause, und lebt vor- züglich von Hühnern und andern Vögeln und ihren Eyern. 6. Mellivora. der Honigsucher, Ratel. V. dorso cinereo, fascia laterali nigra, abdo- mine nigro, unguibus longis, subtus ca- vis, fossoriis. Sparrmann in d. Schweb. Abhandl. 1777. tab. IV. fig. III. Dieses sonderbare Thier findet sich am Cap, und lebt vom Honig und Wachs der wilden Bie- nen, die in die Hölen der Stachelschweine, Erd- haasen, Caninchen, Schakale ꝛc. nisten. Bey Sonnenuntergang giebt der Honigsucher auf den Flug der heimeilenden Bienen acht, oder folgt auch wohl blos der Anweisung des Honig- kukuks. Er hat ein zottichtes Fell, und darun- ter eine ungemein starke Haut, die ganz locker und gleichsam wie ein Sack über das Fleisch des Thieres herum hängt, wodurch er denn sowol für den Bienenstichen als für den Bissen der Hunde gesichert ist. 7. †. Meles. Der Dachs. (Linne's ursus me- les) V. cauda concolore, abdomine nigro. * Der Dachs findet sich in Europa und Asien bis gen China. Er lebt wie andre Viverrae von kleinen Thieren, von Wurzeln und Vogel- Eyern. Er baut unter der Erde einen tiefen Kessel, zu welchem verschiedne Röhren oder Gänge führen. Er verschläft den grösten Theil seines Lebens, und hält besonders langen und festen Winterschlaf, wobey er seine Schnauze

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/106>, abgerufen am 25.04.2024.