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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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wodurch eine Geschwulst und Geschwür entsteht,
von welchem sich die Larve ernährt.

1. +. Bovis. Die Viehbremse. O. alis macula-
tis, thorace flavo, fascia fusca, abdomine
flavo apice nigro
. *

2. +. Tarandi. Die Rennthierbremse. O. alis
immaculatis, thorace flavo fascia nigra, ab-
domine fulvo apice flavo
. *

3. +. Haemorrhoidalis. Die Pferdebremse. O.
alis immaculatis, thorace nigro, scutello
pallido, abdomine nigro basi albo apiceque
fulvo
. *

Ein für die Pferde lästiges, auch wol gar töd-
liches Thier. Das Weibgen paßt die Zeit ab,
wann das Pferd sich seines Unraths entledigt,
und legt ihm seine Eyer ans Ende des Mast-
darms. Die jungen Larven kriechen sodann durch
die 84 Fus langen Gedärme des Pferds in dessen
Magen, wo wir sie selbst bey Zergliederungen
zu mehrern Hunderten, von der Grösse eines
Dattelkerns, und alle mit ihren Häkgen an der
innern Haut des Magens befestigt, gefunden
haben. Zuweilen durchboren sie den Magen,
und verursachen den Brand. Gemeiniglich aber
kriechen sie, wann sich die Zeit ihrer Verwand-
lung herbey naht, denselben langen finstern
Weg, durch den sie ankamen, zurück, stürzen
sich selbst aus dem Hintern des Pferdes heraus,
bohren sich augenblicklich in die Erde, und ver-
puppen sich.

4. +. Ovis. Die Schafbremse. O. alis subpun-
ctatis, abdomine albo nigroque versicolore
. *

In den Stirnhölen der Hirsche, Rehe, Zie-
gen, und vorzüglich der Schafe, die davon er-

wodurch eine Geschwulst und Geschwür entsteht,
von welchem sich die Larve ernährt.

1. †. Bovis. Die Viehbremse. O. alis macula-
tis, thorace flavo, fascia fusca, abdomine
flavo apice nigro
. *

2. †. Tarandi. Die Rennthierbremse. O. alis
immaculatis, thorace flavo fascia nigra, ab-
domine fulvo apice flavo
. *

3. †. Haemorrhoidalis. Die Pferdebremse. O.
alis immaculatis, thorace nigro, scutello
pallido, abdomine nigro basi albo apiceque
fulvo
. *

Ein für die Pferde lästiges, auch wol gar töd-
liches Thier. Das Weibgen paßt die Zeit ab,
wann das Pferd sich seines Unraths entledigt,
und legt ihm seine Eyer ans Ende des Mast-
darms. Die jungen Larven kriechen sodann durch
die 84 Fus langen Gedärme des Pferds in dessen
Magen, wo wir sie selbst bey Zergliederungen
zu mehrern Hunderten, von der Grösse eines
Dattelkerns, und alle mit ihren Häkgen an der
innern Haut des Magens befestigt, gefunden
haben. Zuweilen durchboren sie den Magen,
und verursachen den Brand. Gemeiniglich aber
kriechen sie, wann sich die Zeit ihrer Verwand-
lung herbey naht, denselben langen finstern
Weg, durch den sie ankamen, zurück, stürzen
sich selbst aus dem Hintern des Pferdes heraus,
bohren sich augenblicklich in die Erde, und ver-
puppen sich.

4. †. Ovis. Die Schafbremse. O. alis subpun-
ctatis, abdomine albo nigroque versicolore
. *

In den Stirnhölen der Hirsche, Rehe, Zie-
gen, und vorzüglich der Schafe, die davon er-

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[386/0398] wodurch eine Geschwulst und Geschwür entsteht, von welchem sich die Larve ernährt. 1. †. Bovis. Die Viehbremse. O. alis macula- tis, thorace flavo, fascia fusca, abdomine flavo apice nigro. * 2. †. Tarandi. Die Rennthierbremse. O. alis immaculatis, thorace flavo fascia nigra, ab- domine fulvo apice flavo. * 3. †. Haemorrhoidalis. Die Pferdebremse. O. alis immaculatis, thorace nigro, scutello pallido, abdomine nigro basi albo apiceque fulvo. * Ein für die Pferde lästiges, auch wol gar töd- liches Thier. Das Weibgen paßt die Zeit ab, wann das Pferd sich seines Unraths entledigt, und legt ihm seine Eyer ans Ende des Mast- darms. Die jungen Larven kriechen sodann durch die 84 Fus langen Gedärme des Pferds in dessen Magen, wo wir sie selbst bey Zergliederungen zu mehrern Hunderten, von der Grösse eines Dattelkerns, und alle mit ihren Häkgen an der innern Haut des Magens befestigt, gefunden haben. Zuweilen durchboren sie den Magen, und verursachen den Brand. Gemeiniglich aber kriechen sie, wann sich die Zeit ihrer Verwand- lung herbey naht, denselben langen finstern Weg, durch den sie ankamen, zurück, stürzen sich selbst aus dem Hintern des Pferdes heraus, bohren sich augenblicklich in die Erde, und ver- puppen sich. 4. †. Ovis. Die Schafbremse. O. alis subpun- ctatis, abdomine albo nigroque versicolore. * In den Stirnhölen der Hirsche, Rehe, Zie- gen, und vorzüglich der Schafe, die davon er-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/398>, abgerufen am 16.04.2024.