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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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II. PITHECI.

Säugethiere mit vier Händen, wie es ihre
Lebensart und ihr Aufenthalt auf den Bäumen
erfodert. Sie sind blos zwischen den Wende-
cirkeln zu Hause.

2. simia. Affe. habitus antropomorphus,
nares alis obtectae, vox grunniens
.

Die Affen finden sich blos in der alten Welt;
ihr Gesicht ist zwar Menschenänlicher als an-
drer Thiere ihres, aber doch schon vorn in eine
Thier-Schnauze verlängert, weil sie, so wie
die mehresten übrigen Säugethiere einen beson-
dern Knochen (os intermaxillare) zwischen den
Oberkiefern haben, in welchem die obern Schnei-
dezähne sitzen, und der dem Menschengeschlechte
mangelt. Auch ihr Unterkiefer ist lang und
schmal, das Kinn zurückgezogen, die Lippen
dünne und kurz, daher das aeffische Zähneflet-
schen. Ueberhaupt aber sind auch die Menschen-
änlichsten Affen in ihrer ganzen Bildung, durch
die schmalen Hüften, durch die platten Len-
den u. s. w. folgends durch so tausend Beson-
derheiten in ihrem innern Körperbau aufs auffal-
lend sichtlichste vom Menschen unterschieden.

a) ungeschwänzte.

1. Troglodytes der Chimpanse, Pongo,
Jocko Barris. S. macrocephala, to-
rosa, dorfo et humeris pilosis, reliquo cor-
pore glabro
.

II. PITHECI.

Säugethiere mit vier Händen, wie es ihre
Lebensart und ihr Aufenthalt auf den Bäumen
erfodert. Sie sind blos zwischen den Wende-
cirkeln zu Hause.

2. simia. Affe. habitus antropomorphus,
nares alis obtectae, vox grunniens
.

Die Affen finden sich blos in der alten Welt;
ihr Gesicht ist zwar Menschenänlicher als an-
drer Thiere ihres, aber doch schon vorn in eine
Thier-Schnauze verlängert, weil sie, so wie
die mehresten übrigen Säugethiere einen beson-
dern Knochen (os intermaxillare) zwischen den
Oberkiefern haben, in welchem die obern Schnei-
dezähne sitzen, und der dem Menschengeschlechte
mangelt. Auch ihr Unterkiefer ist lang und
schmal, das Kinn zurückgezogen, die Lippen
dünne und kurz, daher das aeffische Zähneflet-
schen. Ueberhaupt aber sind auch die Menschen-
änlichsten Affen in ihrer ganzen Bildung, durch
die schmalen Hüften, durch die platten Len-
den u. s. w. folgends durch so tausend Beson-
derheiten in ihrem innern Körperbau aufs auffal-
lend sichtlichste vom Menschen unterschieden.

a) ungeschwänzte.

1. Troglodytes der Chimpanse, Pongo,
Jocko Barris. S. macrocephala, to-
rosa, dorfo et humeris pilosis, reliquo cor-
pore glabro
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[62/0074] II. PITHECI. Säugethiere mit vier Händen, wie es ihre Lebensart und ihr Aufenthalt auf den Bäumen erfodert. Sie sind blos zwischen den Wende- cirkeln zu Hause. 2. simia. Affe. habitus antropomorphus, nares alis obtectae, vox grunniens. Die Affen finden sich blos in der alten Welt; ihr Gesicht ist zwar Menschenänlicher als an- drer Thiere ihres, aber doch schon vorn in eine Thier-Schnauze verlängert, weil sie, so wie die mehresten übrigen Säugethiere einen beson- dern Knochen (os intermaxillare) zwischen den Oberkiefern haben, in welchem die obern Schnei- dezähne sitzen, und der dem Menschengeschlechte mangelt. Auch ihr Unterkiefer ist lang und schmal, das Kinn zurückgezogen, die Lippen dünne und kurz, daher das aeffische Zähneflet- schen. Ueberhaupt aber sind auch die Menschen- änlichsten Affen in ihrer ganzen Bildung, durch die schmalen Hüften, durch die platten Len- den u. s. w. folgends durch so tausend Beson- derheiten in ihrem innern Körperbau aufs auffal- lend sichtlichste vom Menschen unterschieden. a) ungeschwänzte. 1. Troglodytes der Chimpanse, Pongo, Jocko Barris. S. macrocephala, to- rosa, dorfo et humeris pilosis, reliquo cor- pore glabro.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/74>, abgerufen am 29.03.2024.