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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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Die nordischen, zumal an den Ufern des Obi
und am Baikal-See, werden im Winter grau,
und geben dann das bekannte Grauwerk (petit
gris
); wovon der Bauch unter dem Nahmen von
Vebam zu Futtern verarbeitet wird. Zuweilen
finden sich auch schwarze Eichhörnchen; seltner
schneeweiße mit rosenrothen Augen; auch habe
ich ein weiß- und schwarz geflecktes aus dem Go-
thaischen gesehn.

12. Glis. (Myoxus.) Cauda rotunda, ver-
sus apicem crassior. Dentes vt in sciuris.

1. +. Esculentus. der Siebenschläfer, Ratz,
Bilch, die Kellmaus (Fr. le loir. Engl. the
rellmouse.
) G. griseus, subtus albidus auri-
culis rotundatis, nudis
.

Schreber tab. 225.

So wie die folgende Gattung in den gemäßig-
ten Erdstrichen der alten Welt. Es ist der wahre
glis der Alten, den sie als Delicatesse verspeise-
ten*), und in eigenen glirariis**) mästeten.
Lebt in Eichen- und Buchenwäldern, nistet in
hohle Bäume; und hält langen und sehr festen
Winterschlaf.

2. +. Auellanarius. die kleine Haselmaus.
(Fr. le muscardin. Engl. the dormouse.)
G. rufus, pollice plantarum mutico, auri-
culis rotundatis.

Schreber tab. 227.

Von der Größe der Hausmaus. Zu ihrem
Winterschlaf bereitet sie sich ein kugliches, ziemlich
festes Lager von Tangelnadeln, u. a. kleinem Ge-
strüppe, worein sie sich vergräbt.

*) Apicius. VIII, 9.
**) Varro de R. R. III, 15.

Die nordischen, zumal an den Ufern des Obi
und am Baikal-See, werden im Winter grau,
und geben dann das bekannte Grauwerk (petit
gris
); wovon der Bauch unter dem Nahmen von
Vebam zu Futtern verarbeitet wird. Zuweilen
finden sich auch schwarze Eichhörnchen; seltner
schneeweiße mit rosenrothen Augen; auch habe
ich ein weiß- und schwarz geflecktes aus dem Go-
thaischen gesehn.

12. Glis. (Myoxus.) Cauda rotunda, ver-
sus apicem crassior. Dentes vt in sciuris.

1. †. Esculentus. der Siebenschläfer, Ratz,
Bilch, die Kellmaus (Fr. le loir. Engl. the
rellmouse.
) G. griseus, subtus albidus auri-
culis rotundatis, nudis
.

Schreber tab. 225.

So wie die folgende Gattung in den gemäßig-
ten Erdstrichen der alten Welt. Es ist der wahre
glis der Alten, den sie als Delicatesse verspeise-
ten*), und in eigenen glirariis**) mästeten.
Lebt in Eichen- und Buchenwäldern, nistet in
hohle Bäume; und hält langen und sehr festen
Winterschlaf.

2. †. Auellanarius. die kleine Haselmaus.
(Fr. le muscardin. Engl. the dormouse.)
G. rufus, pollice plantarum mutico, auri-
culis rotundatis.

Schreber tab. 227.

Von der Größe der Hausmaus. Zu ihrem
Winterschlaf bereitet sie sich ein kugliches, ziemlich
festes Lager von Tangelnadeln, u. a. kleinem Ge-
strüppe, worein sie sich vergräbt.

*) Apicius. VIII, 9.
**) Varro de R. R. III, 15.
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[75/0097] Die nordischen, zumal an den Ufern des Obi und am Baikal-See, werden im Winter grau, und geben dann das bekannte Grauwerk (petit gris); wovon der Bauch unter dem Nahmen von Vebam zu Futtern verarbeitet wird. Zuweilen finden sich auch schwarze Eichhörnchen; seltner schneeweiße mit rosenrothen Augen; auch habe ich ein weiß- und schwarz geflecktes aus dem Go- thaischen gesehn. 12. Glis. (Myoxus.) Cauda rotunda, ver- sus apicem crassior. Dentes vt in sciuris. 1. †. Esculentus. der Siebenschläfer, Ratz, Bilch, die Kellmaus (Fr. le loir. Engl. the rellmouse.) G. griseus, subtus albidus auri- culis rotundatis, nudis. Schreber tab. 225. So wie die folgende Gattung in den gemäßig- ten Erdstrichen der alten Welt. Es ist der wahre glis der Alten, den sie als Delicatesse verspeise- ten *), und in eigenen glirariis **) mästeten. Lebt in Eichen- und Buchenwäldern, nistet in hohle Bäume; und hält langen und sehr festen Winterschlaf. 2. †. Auellanarius. die kleine Haselmaus. (Fr. le muscardin. Engl. the dormouse.) G. rufus, pollice plantarum mutico, auri- culis rotundatis. Schreber tab. 227. Von der Größe der Hausmaus. Zu ihrem Winterschlaf bereitet sie sich ein kugliches, ziemlich festes Lager von Tangelnadeln, u. a. kleinem Ge- strüppe, worein sie sich vergräbt. *) Apicius. VIII, 9. **) Varro de R. R. III, 15.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/97>, abgerufen am 24.04.2024.