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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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Kleiner als das Llacma. Läßt sich nicht zäh-
men, sondern wird wegen seines zimmtbraunen
Haares, das die bekannte Vicugna-Wolle giebt,
jährlich in großen Treibjagden haufenweis gefan-
gen. Auch der occidentalische Bezoarstein
kommt von diesem Thiele.

33. Capra. Cornua caua rugosa scabra.
Dentes primores superiores nulli, infe-
riores
8; laniarii nulli.

1. +. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl.
the sheep .) C. mento imberbi, cornibus
compressis lunatis
.

Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich
wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die
Ziege wieder verwildern zu können: wird aber
fast in der ganzen alten Welt als eins der aller-
nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald
nach der Entdeckung von America dorthin ver-
pflanzt worden.

Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind
vor allen die tibetanischen, aus deren feinster
Wolle (so wie aus manchem zarten Ziegen-
haar) der Schaul verfertigt wird; die spa-
nischen, aus Segovien, und dann die engli-
schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle;
die isländischen mit vier, sechs oder acht Hör-
nern; und die arabischen und ägyptischen mit
dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-
Schwanze, zu merken. Die zwischen den Wende-
zirkeln haben mehrentheils statt der krausen Wolle
schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch
überdem lang herab hängende Ohren.

Kleiner als das Llacma. Läßt sich nicht zäh-
men, sondern wird wegen seines zimmtbraunen
Haares, das die bekannte Vicugna-Wolle giebt,
jährlich in großen Treibjagden haufenweis gefan-
gen. Auch der occidentalische Bezoarstein
kommt von diesem Thiele.

33. Capra. Cornua caua rugosa scabra.
Dentes primores superiores nulli, infe-
riores
8; laniarii nulli.

1. †. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl.
the sheep .) C. mento imberbi, cornibus
compressis lunatis
.

Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich
wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die
Ziege wieder verwildern zu können: wird aber
fast in der ganzen alten Welt als eins der aller-
nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald
nach der Entdeckung von America dorthin ver-
pflanzt worden.

Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind
vor allen die tibetanischen, aus deren feinster
Wolle (so wie aus manchem zarten Ziegen-
haar) der Schaul verfertigt wird; die spa-
nischen, aus Segovien, und dann die engli-
schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle;
die isländischen mit vier, sechs oder acht Hör-
nern; und die arabischen und ägyptischen mit
dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett-
Schwanze, zu merken. Die zwischen den Wende-
zirkeln haben mehrentheils statt der krausen Wolle
schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch
überdem lang herab hängende Ohren.

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[110/0134] Kleiner als das Llacma. Läßt sich nicht zäh- men, sondern wird wegen seines zimmtbraunen Haares, das die bekannte Vicugna-Wolle giebt, jährlich in großen Treibjagden haufenweis gefan- gen. Auch der occidentalische Bezoarstein kommt von diesem Thiele. 33. Capra. Cornua caua rugosa scabra. Dentes primores superiores nulli, infe- riores 8; laniarii nulli. 1. †. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep .) C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis. Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die Ziege wieder verwildern zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt als eins der aller- nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin ver- pflanzt worden. Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen die tibetanischen, aus deren feinster Wolle (so wie aus manchem zarten Ziegen- haar) der Schaul verfertigt wird; die spa- nischen, aus Segovien, und dann die engli- schen ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle; die isländischen mit vier, sechs oder acht Hör- nern; und die arabischen und ägyptischen mit dem großen und wohl 40 Pfund schweren Fett- Schwanze, zu merken. Die zwischen den Wende- zirkeln haben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch überdem lang herab hängende Ohren.

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/134>, abgerufen am 25.04.2024.