Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
Fünfter Abschnitt.
Von den Vögeln.


§. 55.

Die Säugethiere zeigen in ihrer Bildung,
mithin auch in ihrer Lebensart etc. so sehr viel
Verschiedenheit, daß sich nur wenig Allgemeines
von ihnen überhaupt sagen läßt, und man sich
folglich bey ihrer speciellen Geschichte desto um-
ständlicher zu seyn gedrungen sieht. Bey den
Vögeln ist der Fall anders. Beides, so wohl
ihre Gestalt, als auch ihre Lebensart hat im
Ganzen genommen mehr Uebereinstimmendes,
daher man sich bey der besondern Geschichte
ihrer einzelnen Geschlechter und Gattungen schon
kürzer fassen kann.

§. 56.

Alle Vögel kommen in Rücksicht ihrer Bil-
dung darin mit einander überein, daß sie zwey
Füße, zwey Flügel, einen hornigen Schna-
bel, und einen mit Federn bedeckten Körper
haben. Sie zeichnen sich zugleich durch diese
vier Charactere von allen andern Thieren aufs
kenntlichste aus, und machen eine gleichsam iso-

Fünfter Abschnitt.
Von den Vögeln.


§. 55.

Die Säugethiere zeigen in ihrer Bildung,
mithin auch in ihrer Lebensart ꝛc. so sehr viel
Verschiedenheit, daß sich nur wenig Allgemeines
von ihnen überhaupt sagen läßt, und man sich
folglich bey ihrer speciellen Geschichte desto um-
ständlicher zu seyn gedrungen sieht. Bey den
Vögeln ist der Fall anders. Beides, so wohl
ihre Gestalt, als auch ihre Lebensart hat im
Ganzen genommen mehr Uebereinstimmendes,
daher man sich bey der besondern Geschichte
ihrer einzelnen Geschlechter und Gattungen schon
kürzer fassen kann.

§. 56.

Alle Vögel kommen in Rücksicht ihrer Bil-
dung darin mit einander überein, daß sie zwey
Füße, zwey Flügel, einen hornigen Schna-
bel, und einen mit Federn bedeckten Körper
haben. Sie zeichnen sich zugleich durch diese
vier Charactere von allen andern Thieren aufs
kenntlichste aus, und machen eine gleichsam iso-

<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0152" xml:id="pb128_0001" n="128"/>
        <head rendition="#c"><hi rendition="#g">Fünfter Abschnitt</hi>.<lb/>
Von den Vögeln.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 55.</head><lb/>
          <p>Die Säugethiere zeigen in ihrer Bildung,<lb/>
mithin auch in ihrer Lebensart &#xA75B;c. so sehr viel<lb/>
Verschiedenheit, daß sich nur wenig Allgemeines<lb/>
von ihnen überhaupt sagen läßt, und man sich<lb/>
folglich bey ihrer speciellen Geschichte desto um-<lb/>
ständlicher zu seyn gedrungen sieht. Bey den<lb/>
Vögeln ist der Fall anders. Beides, so wohl<lb/>
ihre Gestalt, als auch ihre Lebensart hat im<lb/>
Ganzen genommen mehr Uebereinstimmendes,<lb/>
daher man sich bey der besondern Geschichte<lb/>
ihrer einzelnen Geschlechter und Gattungen schon<lb/>
kürzer fassen kann.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 56.</head><lb/>
          <p>Alle Vögel kommen in Rücksicht ihrer Bil-<lb/>
dung darin mit einander überein, daß sie zwey<lb/>
Füße, zwey Flügel, einen hornigen Schna-<lb/>
bel, und einen mit Federn bedeckten Körper<lb/>
haben. Sie zeichnen sich zugleich durch diese<lb/>
vier Charactere von allen andern Thieren aufs<lb/>
kenntlichste aus, und machen eine gleichsam iso-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0152] Fünfter Abschnitt. Von den Vögeln. §. 55. Die Säugethiere zeigen in ihrer Bildung, mithin auch in ihrer Lebensart ꝛc. so sehr viel Verschiedenheit, daß sich nur wenig Allgemeines von ihnen überhaupt sagen läßt, und man sich folglich bey ihrer speciellen Geschichte desto um- ständlicher zu seyn gedrungen sieht. Bey den Vögeln ist der Fall anders. Beides, so wohl ihre Gestalt, als auch ihre Lebensart hat im Ganzen genommen mehr Uebereinstimmendes, daher man sich bey der besondern Geschichte ihrer einzelnen Geschlechter und Gattungen schon kürzer fassen kann. §. 56. Alle Vögel kommen in Rücksicht ihrer Bil- dung darin mit einander überein, daß sie zwey Füße, zwey Flügel, einen hornigen Schna- bel, und einen mit Federn bedeckten Körper haben. Sie zeichnen sich zugleich durch diese vier Charactere von allen andern Thieren aufs kenntlichste aus, und machen eine gleichsam iso-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/152
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/152>, abgerufen am 29.03.2024.