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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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§. 110.

Die Fische sind größten Theils fleischfressende
Thiere, und sind, da sie keine eigentliche Füße
haben ihre Beute damit zu fassen, mit mancher-
ley andern Mitteln ihrer Herr zu werden, ver-
sehen worden.

Theils nähmlich mit langen Bartfasern
(cirri) am Maule, um damit andere kleine Was-
serthiere, wie mit einem Köder zu locken, und
gleichsam zu angeln. (So der Sternseher, der
Froschfisch etc.)

Andere, wie der Chaetadon rostratus, mit
einer Spritzröhre, um dadurch die über dem
Wasser fliegenden Insecten gleichsam herab zu
schießen.

Andre, wie drey Seefische, der Zitterrochen,
Tetrodon electricus und Trichiurus indicus
und die beiden Flußfische, der Zitteraal und der
Zitterwels, mit einer besondern erschütternden
und betäubenden Kraft u. s. w.

§. 111.

Was die äußern Sinne der Fische betrifft,
so muß der Geruch bey vielen überaus scharf
seyn, da sie den versteckten Köder in weiter Ent-
fernung auswittern.

Ueber ihr Gehör ist man nun ziemlich ins
Reine, da man weiß, daß sie nicht nur den Sinn,
und zwar in auffallender Schärfe, - sondern

§. 110.

Die Fische sind größten Theils fleischfressende
Thiere, und sind, da sie keine eigentliche Füße
haben ihre Beute damit zu fassen, mit mancher-
ley andern Mitteln ihrer Herr zu werden, ver-
sehen worden.

Theils nähmlich mit langen Bartfasern
(cirri) am Maule, um damit andere kleine Was-
serthiere, wie mit einem Köder zu locken, und
gleichsam zu angeln. (So der Sternseher, der
Froschfisch ꝛc.)

Andere, wie der Chaetadon rostratus, mit
einer Spritzröhre, um dadurch die über dem
Wasser fliegenden Insecten gleichsam herab zu
schießen.

Andre, wie drey Seefische, der Zitterrochen,
Tetrodon electricus und Trichiurus indicus
und die beiden Flußfische, der Zitteraal und der
Zitterwels, mit einer besondern erschütternden
und betäubenden Kraft u. s. w.

§. 111.

Was die äußern Sinne der Fische betrifft,
so muß der Geruch bey vielen überaus scharf
seyn, da sie den versteckten Köder in weiter Ent-
fernung auswittern.

Ueber ihr Gehör ist man nun ziemlich ins
Reine, da man weiß, daß sie nicht nur den Sinn,
und zwar in auffallender Schärfe, – sondern

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[248/0272] §. 110. Die Fische sind größten Theils fleischfressende Thiere, und sind, da sie keine eigentliche Füße haben ihre Beute damit zu fassen, mit mancher- ley andern Mitteln ihrer Herr zu werden, ver- sehen worden. Theils nähmlich mit langen Bartfasern (cirri) am Maule, um damit andere kleine Was- serthiere, wie mit einem Köder zu locken, und gleichsam zu angeln. (So der Sternseher, der Froschfisch ꝛc.) Andere, wie der Chaetadon rostratus, mit einer Spritzröhre, um dadurch die über dem Wasser fliegenden Insecten gleichsam herab zu schießen. Andre, wie drey Seefische, der Zitterrochen, Tetrodon electricus und Trichiurus indicus und die beiden Flußfische, der Zitteraal und der Zitterwels, mit einer besondern erschütternden und betäubenden Kraft u. s. w. §. 111. Was die äußern Sinne der Fische betrifft, so muß der Geruch bey vielen überaus scharf seyn, da sie den versteckten Köder in weiter Ent- fernung auswittern. Ueber ihr Gehör ist man nun ziemlich ins Reine, da man weiß, daß sie nicht nur den Sinn, und zwar in auffallender Schärfe, – sondern

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/272>, abgerufen am 28.03.2024.