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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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Bey erhöheter Temperatur zeigt er die Electrici-
tät des Turmalins, aber mit vier Axen, deren
jede von einer der sechsseitigen stark abgestumpf-
ten Eckflächen nach der gegenüberstehenden schwach-
abgestumpften dreyseitigen dergleichen Fläche liegt,
und wovon jenes Ende der Axe positive, und
hingegen das letztere, negative Electricität zeigt.
Dieses in seiner Art so einzige Fossil findet sich
im schuppichten Gypsstein des sogenannten Kalk-
bergs bey Lüneburg.



VI. Strontiangeschlecht.

Die Strontian-Erde ist zuerst vom sel.
Crawford und Hrn. R. Sulzer in Ronneburg
für eine besondere Grund-Erde anerkannt worden.
Zu den Haupteigenschaften derselben gehört, daß
sie mit Salzsäure nadelförmige Crystallen bildet,
und daß eine Auflösung derselben in Weingeist
carminroth brennt, wenn Papier, Baumwolle etc.
damit eingetränkt und angezündet worden. Die
salpetersaure Auflösung derselben gibt sechssei-
tige, dicke, tafelförmige Crystallen.

Diese Erde findet sich mit zweyerley Säu-
ren, mit der Kohlen- und Schwefelsäure ver-
bunden. Also

A) Kohlensaure Strontianart.

1. Strontianit.

Meist blaß spargelgrün, theils weißlich; durch-
scheinend; schimmernd; theils glasglänzend; fa-

Bey erhöheter Temperatur zeigt er die Electrici-
tät des Turmalins, aber mit vier Axen, deren
jede von einer der sechsseitigen stark abgestumpf-
ten Eckflächen nach der gegenüberstehenden schwach-
abgestumpften dreyseitigen dergleichen Fläche liegt,
und wovon jenes Ende der Axe positive, und
hingegen das letztere, negative Electricität zeigt.
Dieses in seiner Art so einzige Fossil findet sich
im schuppichten Gypsstein des sogenannten Kalk-
bergs bey Lüneburg.



VI. Strontiangeschlecht.

Die Strontian-Erde ist zuerst vom sel.
Crawford und Hrn. R. Sulzer in Ronneburg
für eine besondere Grund-Erde anerkannt worden.
Zu den Haupteigenschaften derselben gehört, daß
sie mit Salzsäure nadelförmige Crystallen bildet,
und daß eine Auflösung derselben in Weingeist
carminroth brennt, wenn Papier, Baumwolle ꝛc.
damit eingetränkt und angezündet worden. Die
salpetersaure Auflösung derselben gibt sechssei-
tige, dicke, tafelförmige Crystallen.

Diese Erde findet sich mit zweyerley Säu-
ren, mit der Kohlen- und Schwefelsäure ver-
bunden. Also

A) Kohlensaure Strontianart.

1. Strontianit.

Meist blaß spargelgrün, theils weißlich; durch-
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[597/0621] Bey erhöheter Temperatur zeigt er die Electrici- tät des Turmalins, aber mit vier Axen, deren jede von einer der sechsseitigen stark abgestumpf- ten Eckflächen nach der gegenüberstehenden schwach- abgestumpften dreyseitigen dergleichen Fläche liegt, und wovon jenes Ende der Axe positive, und hingegen das letztere, negative Electricität zeigt. Dieses in seiner Art so einzige Fossil findet sich im schuppichten Gypsstein des sogenannten Kalk- bergs bey Lüneburg. VI. Strontiangeschlecht. Die Strontian-Erde ist zuerst vom sel. Crawford und Hrn. R. Sulzer in Ronneburg für eine besondere Grund-Erde anerkannt worden. Zu den Haupteigenschaften derselben gehört, daß sie mit Salzsäure nadelförmige Crystallen bildet, und daß eine Auflösung derselben in Weingeist carminroth brennt, wenn Papier, Baumwolle ꝛc. damit eingetränkt und angezündet worden. Die salpetersaure Auflösung derselben gibt sechssei- tige, dicke, tafelförmige Crystallen. Diese Erde findet sich mit zweyerley Säu- ren, mit der Kohlen- und Schwefelsäure ver- bunden. Also A) Kohlensaure Strontianart. 1. Strontianit. Meist blaß spargelgrün, theils weißlich; durch- scheinend; schimmernd; theils glasglänzend; fa-

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/621>, abgerufen am 28.03.2024.