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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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Gewicht = 4430. Gehalt (nach Bergmann)
= 84 Schwer-Erde (und oft auch etwas Stron-
tian-Erde), 13 Schwefelsäure, 3 Wasser. Häufig
auf Gängen (S. 513), wo er eine der gemeinsten
Gangarten vieler Erze macht; aber auch hin
und wieder in Flözen.

Eine besonders anzuführende Abart ist der so
genannte Aehrenstein oder fälschlich sogenannte
Strausasbest (Lapis acerosus), ein weißer
Schwerspath, blumicht wie Aehrenbüschel, wo-
mit sein aschgraues, thonartiges Muttergestein
gleichsam durchwachsen ist. Fundort, ehedem
bey Osterode.

2) Faseriger Schwerspath.

Von faserigem Gefüge auf dem Querbruch; in
verschiedenen Abarten, unter welchen der Bo-
logneserstein der berühmteste ist. Er findet sich
rauchgrau, wenig durchscheinend, in rundlichen,
gleichsam plattgedruckten Nieren (von Größe und
Form meist wie getrocknete Feigen). Gewicht
= 2440. Gehalt (nach Arvidson) = 62 schwe-
felsaure Schwer-Erde, 16 Kiesel-Erde, 14,75
Thon-Erde, 6 schwefelsaure Kalk-Erde, 0,25
Eisen-Kalk 2 Wasser. Findet sich bloß am Berge
Paterno bey Bologna; auch hat man aus dieser
Abart des Schwerspaths zuerst die sogenannten
Lichtmagnete verfertigt.

3) Dichter Schwerspath.

Rauchgrau, gelblich, ziegelroth etc. meist nur
an den Kanten oder in Splittern durchscheinend;
matter meist splitteriger Bruch; ungeformt. Ge-
halt des Rammelsberger (nach Westrumb) =
83,5 schwefelsaure Schwer- und Strontian-Erde,
6,5 Kiesel-Erde, 1,5 Thon-Erde, 2 schwefel-
saurer Kalk, 2 Wasser und Erdharz. Fundort

Gewicht = 4430. Gehalt (nach Bergmann)
= 84 Schwer-Erde (und oft auch etwas Stron-
tian-Erde), 13 Schwefelsäure, 3 Wasser. Häufig
auf Gängen (S. 513), wo er eine der gemeinsten
Gangarten vieler Erze macht; aber auch hin
und wieder in Flözen.

Eine besonders anzuführende Abart ist der so
genannte Aehrenstein oder fälschlich sogenannte
Strausasbest (Lapis acerosus), ein weißer
Schwerspath, blumicht wie Aehrenbüschel, wo-
mit sein aschgraues, thonartiges Muttergestein
gleichsam durchwachsen ist. Fundort, ehedem
bey Osterode.

2) Faseriger Schwerspath.

Von faserigem Gefüge auf dem Querbruch; in
verschiedenen Abarten, unter welchen der Bo-
logneserstein der berühmteste ist. Er findet sich
rauchgrau, wenig durchscheinend, in rundlichen,
gleichsam plattgedruckten Nieren (von Größe und
Form meist wie getrocknete Feigen). Gewicht
= 2440. Gehalt (nach Arvidson) = 62 schwe-
felsaure Schwer-Erde, 16 Kiesel-Erde, 14,75
Thon-Erde, 6 schwefelsaure Kalk-Erde, 0,25
Eisen-Kalk 2 Wasser. Findet sich bloß am Berge
Paterno bey Bologna; auch hat man aus dieser
Abart des Schwerspaths zuerst die sogenannten
Lichtmagnete verfertigt.

3) Dichter Schwerspath.

Rauchgrau, gelblich, ziegelroth ꝛc. meist nur
an den Kanten oder in Splittern durchscheinend;
matter meist splitteriger Bruch; ungeformt. Ge-
halt des Rammelsberger (nach Westrumb) =
83,5 schwefelsaure Schwer- und Strontian-Erde,
6,5 Kiesel-Erde, 1,5 Thon-Erde, 2 schwefel-
saurer Kalk, 2 Wasser und Erdharz. Fundort

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[601/0625] Gewicht = 4430. Gehalt (nach Bergmann) = 84 Schwer-Erde (und oft auch etwas Stron- tian-Erde), 13 Schwefelsäure, 3 Wasser. Häufig auf Gängen (S. 513), wo er eine der gemeinsten Gangarten vieler Erze macht; aber auch hin und wieder in Flözen. Eine besonders anzuführende Abart ist der so genannte Aehrenstein oder fälschlich sogenannte Strausasbest (Lapis acerosus), ein weißer Schwerspath, blumicht wie Aehrenbüschel, wo- mit sein aschgraues, thonartiges Muttergestein gleichsam durchwachsen ist. Fundort, ehedem bey Osterode. 2) Faseriger Schwerspath. Von faserigem Gefüge auf dem Querbruch; in verschiedenen Abarten, unter welchen der Bo- logneserstein der berühmteste ist. Er findet sich rauchgrau, wenig durchscheinend, in rundlichen, gleichsam plattgedruckten Nieren (von Größe und Form meist wie getrocknete Feigen). Gewicht = 2440. Gehalt (nach Arvidson) = 62 schwe- felsaure Schwer-Erde, 16 Kiesel-Erde, 14,75 Thon-Erde, 6 schwefelsaure Kalk-Erde, 0,25 Eisen-Kalk 2 Wasser. Findet sich bloß am Berge Paterno bey Bologna; auch hat man aus dieser Abart des Schwerspaths zuerst die sogenannten Lichtmagnete verfertigt. 3) Dichter Schwerspath. Rauchgrau, gelblich, ziegelroth ꝛc. meist nur an den Kanten oder in Splittern durchscheinend; matter meist splitteriger Bruch; ungeformt. Ge- halt des Rammelsberger (nach Westrumb) = 83,5 schwefelsaure Schwer- und Strontian-Erde, 6,5 Kiesel-Erde, 1,5 Thon-Erde, 2 schwefel- saurer Kalk, 2 Wasser und Erdharz. Fundort

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/625>, abgerufen am 29.03.2024.