Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 252.

Die ersten beiden haben das mit einander
gemein und hingegen von den übrigen beiden
verschiedne, daß sie sich, wenn sie rein sind, in
Oehl auflösen lassen, und schon im Glühfeuer
mit Rauch und Flamme und eigenem Geruch
brennen oder wenigstens glimmen, und zur Unter-
haltung des Feuers dienen können. Vom Erd-
harz ist Eine Gattung, nähmlich das Erdöhl,
flüssig. Die übrigen trocknen sind stark idio-
electrisch.



I. Schwefelgeschlecht.

1. Natürlicher Schwefel. Sulphur. (Fr.
Soufre. Engl. Brimstone)

In mancherley Abstufungen seiner bekannten
Farbe*); mehr oder weniger durchscheinen;
Fettglanz; muschelichter Bruch; spröde; meist un-
geformt und zwar sowohl locker als derb; theils
stalactitisch; theils crystallisirt, in dreyseitigen
oder doppelt vierseitigen Pyramiden. Gewicht
= 2033. Schmilz bey 244° Fahrenh. und
bricht den 414° in Flamme aus An sich ist er
ein in allen drey Naturreichen weit verbreitetet
einfacher, bis jetzt nicht weiter zerlegbarer Körper

*) Die mannigfaltigsten Schattirungen (versteht sich
nähmlich an Schwefel von gleichem Orte) seit
der vom Pic von Teneriffa in meiner Sammlung,
welchen Herr Baronet Banks von seiner Reise um
die Welt mitgebracht.
§. 252.

Die ersten beiden haben das mit einander
gemein und hingegen von den übrigen beiden
verschiedne, daß sie sich, wenn sie rein sind, in
Oehl auflösen lassen, und schon im Glühfeuer
mit Rauch und Flamme und eigenem Geruch
brennen oder wenigstens glimmen, und zur Unter-
haltung des Feuers dienen können. Vom Erd-
harz ist Eine Gattung, nähmlich das Erdöhl,
flüssig. Die übrigen trocknen sind stark idio-
electrisch.



I. Schwefelgeschlecht.

1. Natürlicher Schwefel. Sulphur. (Fr.
Soufre. Engl. Brimstone)

In mancherley Abstufungen seiner bekannten
Farbe*); mehr oder weniger durchscheinen;
Fettglanz; muschelichter Bruch; spröde; meist un-
geformt und zwar sowohl locker als derb; theils
stalactitisch; theils crystallisirt, in dreyseitigen
oder doppelt vierseitigen Pyramiden. Gewicht
= 2033. Schmilz bey 244° Fahrenh. und
bricht den 414° in Flamme aus An sich ist er
ein in allen drey Naturreichen weit verbreitetet
einfacher, bis jetzt nicht weiter zerlegbarer Körper

*) Die mannigfaltigsten Schattirungen (versteht sich
nähmlich an Schwefel von gleichem Orte) seit
der vom Pic von Teneriffa in meiner Sammlung,
welchen Herr Baronet Banks von seiner Reise um
die Welt mitgebracht.
<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0648" xml:id="pb624_0001" n="624"/>
          <head rendition="#c">§. 252.</head><lb/>
          <p>Die ersten beiden haben das mit einander<lb/>
gemein und hingegen von den übrigen beiden<lb/>
verschiedne, daß sie sich, wenn sie rein sind, in<lb/>
Oehl auflösen lassen, und schon im Glühfeuer<lb/>
mit Rauch und Flamme und eigenem Geruch<lb/>
brennen oder wenigstens glimmen, und zur Unter-<lb/>
haltung des Feuers dienen können. Vom Erd-<lb/>
harz ist Eine Gattung, nähmlich das Erdöhl,<lb/>
flüssig. Die übrigen trocknen sind stark idio-<lb/>
electrisch.</p>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
        <div n="2">
          <div n="3">
            <head rendition="#c">I. <hi rendition="#g">Schwefelgeschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p rendition="#indent-1">1. Natürlicher Schwefel. <hi rendition="#aq">Sulphur</hi>. (Fr.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Soufre</hi></hi>. Engl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Brimstone</hi></hi>)</p>
            <p rendition="#l1em">In mancherley Abstufungen seiner bekannten<lb/>
Farbe<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Die mannigfaltigsten Schattirungen (versteht sich<lb/>
nähmlich an Schwefel von gleichem Orte) seit<lb/>
der vom Pic von Teneriffa in meiner Sammlung,<lb/>
welchen Herr Baronet Banks von seiner Reise um<lb/>
die Welt mitgebracht.</p></note>; mehr oder weniger durchscheinen;<lb/>
Fettglanz; muschelichter Bruch; spröde; meist un-<lb/>
geformt und zwar sowohl locker als derb; theils<lb/>
stalactitisch; theils crystallisirt, in dreyseitigen<lb/>
oder doppelt vierseitigen Pyramiden. Gewicht<lb/>
= 2033. Schmilz bey 244° Fahrenh. und<lb/>
bricht den 414° in Flamme aus An sich ist er<lb/>
ein in allen drey Naturreichen weit verbreitetet<lb/>
einfacher, bis jetzt nicht weiter zerlegbarer Körper<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[624/0648] §. 252. Die ersten beiden haben das mit einander gemein und hingegen von den übrigen beiden verschiedne, daß sie sich, wenn sie rein sind, in Oehl auflösen lassen, und schon im Glühfeuer mit Rauch und Flamme und eigenem Geruch brennen oder wenigstens glimmen, und zur Unter- haltung des Feuers dienen können. Vom Erd- harz ist Eine Gattung, nähmlich das Erdöhl, flüssig. Die übrigen trocknen sind stark idio- electrisch. I. Schwefelgeschlecht. 1. Natürlicher Schwefel. Sulphur. (Fr. Soufre. Engl. Brimstone) In mancherley Abstufungen seiner bekannten Farbe *); mehr oder weniger durchscheinen; Fettglanz; muschelichter Bruch; spröde; meist un- geformt und zwar sowohl locker als derb; theils stalactitisch; theils crystallisirt, in dreyseitigen oder doppelt vierseitigen Pyramiden. Gewicht = 2033. Schmilz bey 244° Fahrenh. und bricht den 414° in Flamme aus An sich ist er ein in allen drey Naturreichen weit verbreitetet einfacher, bis jetzt nicht weiter zerlegbarer Körper *) Die mannigfaltigsten Schattirungen (versteht sich nähmlich an Schwefel von gleichem Orte) seit der vom Pic von Teneriffa in meiner Sammlung, welchen Herr Baronet Banks von seiner Reise um die Welt mitgebracht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/648
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/648>, abgerufen am 29.03.2024.