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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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gelöst; und findet sich nur in wenigen Welt-
gegenden; aber daselbst meist in ausnehmender
Menge. Gebrauch unter andern zu Silber-
papier, Glockengut, Stückgut, zur Scharlach-
färberey etc.

1. Zinnkies. (Fr. etain sulfureux, or mussif
natif
. Engl. bell metal ore.)

Aus dem Stahlgrauen ins Speisgelbe; metal-
lischglänzend; spröde; bloß ungeformt. Gewicht
= 4350. Gehalt (nach Klaproth) = 34 Zinn, 36
Kupfer, 3 Eisen, 25 Schwefel. Fundort bis jetzt
bloß Wheal-Rock zu St. Agnes in Cornwall.

2. Zinnstein (Fr. etain vitreux.)

Braun, einerseits ins Schwarze, anderseits ins
Gelbe und ins Weißlichgraue*); theils durch-
scheinend, zuweilen fast durchsichtig (so z. B.
das rosin-tin aus Cornwall); theils ungeformt;
theils als Gerölle in Seifenwerken**)

*) So ist z. B. das seltene schinesische Kalin (- so
heißt das Zinn überhaupt bey einigen oft indischen
Völkerschaften -) ein gelblichgraues Zinn-Erz
mit schwatzen Wolfram-Erz in quarziger Gang-
art. - Eine Stufe, die ich davon besitze, kommt
vollkommen mit der überein, die Herr Sage im
cabinet de l'ecole des mines S. 380 beschreibt.
**) Seifenwerke (Engl. stream-works), sind eine eigene
Art von Bergbau in Thälern zwischen Erzführen-
den Ganggebirgen, die theils zu mehrern Lachtern
hoch mit abgerissenen Geschieden und theils abge-
rundeten Geröllen dieser Gebirge und ihrer Gänge
gefüllt sind; und wovon z. B. die bey Eibenstock
im Erzgebirge, und die bey St. Austel etc. in

gelöst; und findet sich nur in wenigen Welt-
gegenden; aber daselbst meist in ausnehmender
Menge. Gebrauch unter andern zu Silber-
papier, Glockengut, Stückgut, zur Scharlach-
färberey ꝛc.

1. Zinnkies. (Fr. étain sulfureux, or mussif
natif
. Engl. bell metal ore.)

Aus dem Stahlgrauen ins Speisgelbe; metal-
lischglänzend; spröde; bloß ungeformt. Gewicht
= 4350. Gehalt (nach Klaproth) = 34 Zinn, 36
Kupfer, 3 Eisen, 25 Schwefel. Fundort bis jetzt
bloß Wheal-Rock zu St. Agnes in Cornwall.

2. Zinnstein (Fr. étain vitreux.)

Braun, einerseits ins Schwarze, anderseits ins
Gelbe und ins Weißlichgraue*); theils durch-
scheinend, zuweilen fast durchsichtig (so z. B.
das rosin-tin aus Cornwall); theils ungeformt;
theils als Gerölle in Seifenwerken**)

*) So ist z. B. das seltene schinesische Kalin (– so
heißt das Zinn überhaupt bey einigen oft indischen
Völkerschaften –) ein gelblichgraues Zinn-Erz
mit schwatzen Wolfram-Erz in quarziger Gang-
art. – Eine Stufe, die ich davon besitze, kommt
vollkommen mit der überein, die Herr Sage im
cabinet de l'école des mines S. 380 beschreibt.
**) Seifenwerke (Engl. stream-works), sind eine eigene
Art von Bergbau in Thälern zwischen Erzführen-
den Ganggebirgen, die theils zu mehrern Lachtern
hoch mit abgerissenen Geschieden und theils abge-
rundeten Geröllen dieser Gebirge und ihrer Gänge
gefüllt sind; und wovon z. B. die bey Eibenstock
im Erzgebirge, und die bey St. Austel ꝛc. in
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[668/0692] gelöst; und findet sich nur in wenigen Welt- gegenden; aber daselbst meist in ausnehmender Menge. Gebrauch unter andern zu Silber- papier, Glockengut, Stückgut, zur Scharlach- färberey ꝛc. 1. Zinnkies. (Fr. étain sulfureux, or mussif natif. Engl. bell metal ore.) Aus dem Stahlgrauen ins Speisgelbe; metal- lischglänzend; spröde; bloß ungeformt. Gewicht = 4350. Gehalt (nach Klaproth) = 34 Zinn, 36 Kupfer, 3 Eisen, 25 Schwefel. Fundort bis jetzt bloß Wheal-Rock zu St. Agnes in Cornwall. 2. Zinnstein (Fr. étain vitreux.) Braun, einerseits ins Schwarze, anderseits ins Gelbe und ins Weißlichgraue *); theils durch- scheinend, zuweilen fast durchsichtig (so z. B. das rosin-tin aus Cornwall); theils ungeformt; theils als Gerölle in Seifenwerken **) *) So ist z. B. das seltene schinesische Kalin (– so heißt das Zinn überhaupt bey einigen oft indischen Völkerschaften –) ein gelblichgraues Zinn-Erz mit schwatzen Wolfram-Erz in quarziger Gang- art. – Eine Stufe, die ich davon besitze, kommt vollkommen mit der überein, die Herr Sage im cabinet de l'école des mines S. 380 beschreibt. **) Seifenwerke (Engl. stream-works), sind eine eigene Art von Bergbau in Thälern zwischen Erzführen- den Ganggebirgen, die theils zu mehrern Lachtern hoch mit abgerissenen Geschieden und theils abge- rundeten Geröllen dieser Gebirge und ihrer Gänge gefüllt sind; und wovon z. B. die bey Eibenstock im Erzgebirge, und die bey St. Austel ꝛc. in

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/692>, abgerufen am 25.04.2024.