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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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Oberkieferknochen Einen), die aber von unglei-
cher Größe sind, und beym Erwachsenen sehr
selten zusammen gefunden werden, sondern ge-
wöhnlich nur einer von beyden. Zuweilen so
lang, als der Körper des Thieres, d. h. wohl
18 Fuß und darüber.

48. Balaena. Dentes nulli. Laminae
loco superiorum corneae
.

1. Mysticetus. der Wallfisch. (Fr. la baleine.
Engl. the black whale.) B. dorso impinni.

Abbild. der Wallfische bey Homanns Erben,
in Landkarten-Format. fig. 1. 2.

Das größte aller bekannten Thiere*), das
über 100000 Pfund an Gewicht hält, ist theils
gegen den Nordpol, aber auch in südlichen Ge-
genden im atlantischen Ocean, und im stillen
Meere zu Hause. Die heutiges Tages gefangen
werden, sind selten über 60 bis 70 Fuß lang.
Der ungeheuere Kopf macht wohl ein Drittel des
ganzen Thieres aus. Die Haut ist meistens
schwarz oder mit weiß gemarmelt etc., hin und
wieder dünn behaart, und oft mit Muscheln
besetzt. Den kamtschadalischen Insulanern und
den nordwestlichen Americanern gibt dieses un-
geheuere Thier victus et amictus etc. Die Euro-
päer hingegen fangen den Wallfisch (wovon ein
großer 5000 Rthlr. werth seyn kann) des Fisch-
thrans und besonders der Barden wegen, deren
er 700 im Oberkiefer hat, die das Fischbein
geben, und von denen die mittelsten wohl
zwanzig Fuß lang werden.

*) Von der vermeinten Krake s. unten bey der
Asterias caput medusae.

Oberkieferknochen Einen), die aber von unglei-
cher Größe sind, und beym Erwachsenen sehr
selten zusammen gefunden werden, sondern ge-
wöhnlich nur einer von beyden. Zuweilen so
lang, als der Körper des Thieres, d. h. wohl
18 Fuß und darüber.

48. Balaena. Dentes nulli. Laminae
loco superiorum corneae
.

1. Mysticetus. der Wallfisch. (Fr. la baleine.
Engl. the black whale.) B. dorso impinni.

Abbild. der Wallfische bey Homanns Erben,
in Landkarten-Format. fig. 1. 2.

Das größte aller bekannten Thiere*), das
über 100000 Pfund an Gewicht hält, ist theils
gegen den Nordpol, aber auch in südlichen Ge-
genden im atlantischen Ocean, und im stillen
Meere zu Hause. Die heutiges Tages gefangen
werden, sind selten über 60 bis 70 Fuß lang.
Der ungeheuere Kopf macht wohl ein Drittel des
ganzen Thieres aus. Die Haut ist meistens
schwarz oder mit weiß gemarmelt ꝛc., hin und
wieder dünn behaart, und oft mit Muscheln
besetzt. Den kamtschadalischen Insulanern und
den nordwestlichen Americanern gibt dieses un-
geheuere Thier victus et amictus ꝛc. Die Euro-
päer hingegen fangen den Wallfisch (wovon ein
großer 5000 Rthlr. werth seyn kann) des Fisch-
thrans und besonders der Barden wegen, deren
er 700 im Oberkiefer hat, die das Fischbein
geben, und von denen die mittelsten wohl
zwanzig Fuß lang werden.

*) Von der vermeinten Krake s. unten bey der
Asterias caput medusae.
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[135/0159] Oberkieferknochen Einen), die aber von unglei- cher Größe sind, und beym Erwachsenen sehr selten zusammen gefunden werden, sondern ge- wöhnlich nur einer von beyden. Zuweilen so lang, als der Körper des Thieres, d. h. wohl 18 Fuß und darüber. 48. Balaena. Dentes nulli. Laminae loco superiorum corneae. 1. Mysticetus. der Wallfisch. (Fr. la baleine. Engl. the black whale.) B. dorso impinni. Abbild. der Wallfische bey Homanns Erben, in Landkarten-Format. fig. 1. 2. Das größte aller bekannten Thiere *), das über 100000 Pfund an Gewicht hält, ist theils gegen den Nordpol, aber auch in südlichen Ge- genden im atlantischen Ocean, und im stillen Meere zu Hause. Die heutiges Tages gefangen werden, sind selten über 60 bis 70 Fuß lang. Der ungeheuere Kopf macht wohl ein Drittel des ganzen Thieres aus. Die Haut ist meistens schwarz oder mit weiß gemarmelt ꝛc., hin und wieder dünn behaart, und oft mit Muscheln besetzt. Den kamtschadalischen Insulanern und den nordwestlichen Americanern gibt dieses un- geheuere Thier victus et amictus ꝛc. Die Euro- päer hingegen fangen den Wallfisch (wovon ein großer 5000 Rthlr. werth seyn kann) des Fisch- thrans und besonders der Barden wegen, deren er 700 im Oberkiefer hat, die das Fischbein geben, und von denen die mittelsten wohl zwanzig Fuß lang werden. *) Von der vermeinten Krake s. unten bey der Asterias caput medusae.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/159>, abgerufen am 19.04.2024.