Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Er ist größer und schlanker als der zahme Esel,
und von ausnehmender Schnelligkeit. - Ins
nördlichste Europa ist der Esel bis jetzt noch gar
nicht verpflanzt. Auch artet er wenig aus. Höch-
stens etwa in der Farbe, da es z. B. weiße Esel gibt.



Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten,
und geben zweyerley Bastarde, die von großer
Dauerhaftigkeit und Stärke, und zuweilen (aber
sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist das gemeine
Maulthier [mulus, Fr. le mulet*)], das vom
männlichen Esel gezeugt, und von der Stute ge-
worfen wird. Das andere ist der Maulesel [hin-
nus
, Fr. le bardeau**)], der vom Hengste ge-
zeugt, und von der Eselinn geworfen ist. Die-
ser letztere ist seltener, und hat Gelegenheit zur
Sage von den fabelhaften Jumarn, oder vor-
geblichen Bastarden vom Pferde- und Ochsenge-
schlecht, gegeben.

3. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime
regularibus
.

The Sebra, von G. Stubbs, 1771.

Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene
Gattungen gibt, deren eine man fälschlich für die
Weibchen der andern gehalten hat) ist im südli-
chen Africa zu Hause. Es lebt herdenweis, ist
ungemein schnell, aber wild und unbändig. Ge-
zähmt hat die Stute sowohl mit Esel- als Pferde-
hengsten Bastarde gezeugt.

*) Buffon, supplem. vol. III. tab. I.
**) Ebendaselbst. tab. 2.

Er ist größer und schlanker als der zahme Esel,
und von ausnehmender Schnelligkeit. – Ins
nördlichste Europa ist der Esel bis jetzt noch gar
nicht verpflanzt. Auch artet er wenig aus. Höch-
stens etwa in der Farbe, da es z. B. weiße Esel gibt.



Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten,
und geben zweyerley Bastarde, die von großer
Dauerhaftigkeit und Stärke, und zuweilen (aber
sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist das gemeine
Maulthier [mulus, Fr. le mulet*)], das vom
männlichen Esel gezeugt, und von der Stute ge-
worfen wird. Das andere ist der Maulesel [hin-
nus
, Fr. le bardeau**)], der vom Hengste ge-
zeugt, und von der Eselinn geworfen ist. Die-
ser letztere ist seltener, und hat Gelegenheit zur
Sage von den fabelhaften Jumarn, oder vor-
geblichen Bastarden vom Pferde- und Ochsenge-
schlecht, gegeben.

3. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime
regularibus
.

The Sebra, von G. Stubbs, 1771.

Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene
Gattungen gibt, deren eine man fälschlich für die
Weibchen der andern gehalten hat) ist im südli-
chen Africa zu Hause. Es lebt herdenweis, ist
ungemein schnell, aber wild und unbändig. Ge-
zähmt hat die Stute sowohl mit Esel- als Pferde-
hengsten Bastarde gezeugt.

*) Buffon, supplem. vol. III. tab. I.
**) Ebendaselbst. tab. 2.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0130" xml:id="pb112_0001" n="112"/>
Er ist größer und schlanker als der zahme Esel,<lb/>
und von ausnehmender Schnelligkeit. &#x2013; Ins<lb/>
nördlichste Europa ist der Esel bis jetzt noch gar<lb/>
nicht verpflanzt. Auch artet er wenig aus. Höch-<lb/>
stens etwa in der Farbe, da es z. B. weiße Esel gibt.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p rendition="#l1em">Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten,<lb/>
und geben zweyerley Bastarde, die von großer<lb/>
Dauerhaftigkeit und Stärke, und zuweilen (aber<lb/>
sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist das gemeine<lb/>
Maulthier [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mulus</hi></hi>, Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le mulet</hi></hi><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Buffon,</hi> supplem. vol.</hi> III. <hi rendition="#aq">tab</hi>. I.</p></note>], das vom<lb/>
männlichen Esel gezeugt, und von der Stute ge-<lb/>
worfen wird. Das andere ist der Maulesel [<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">hin-<lb/>
nus</hi></hi>, Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le bardeau</hi></hi><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Ebendaselbst<hi rendition="#aq">. tab.</hi> 2.</p></note>], der vom Hengste ge-<lb/>
zeugt, und von der Eselinn geworfen ist. Die-<lb/>
ser letztere ist seltener, und hat Gelegenheit zur<lb/>
Sage von den fabelhaften Jumarn, oder vor-<lb/>
geblichen Bastarden vom Pferde- und Ochsenge-<lb/>
schlecht, gegeben.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Zebra.</hi> E. zonis fuscis et albidis, maxime<lb/>
regularibus</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">The Sebra</hi></hi>, von G. Stubbs, 1771.</p>
            <p rendition="#l1em">Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene<lb/>
Gattungen gibt, deren eine man fälschlich für die<lb/>
Weibchen der andern gehalten hat) ist im südli-<lb/>
chen Africa zu Hause. Es lebt herdenweis, ist<lb/>
ungemein schnell, aber wild und unbändig. Ge-<lb/>
zähmt hat die Stute sowohl mit Esel- als Pferde-<lb/>
hengsten Bastarde gezeugt.</p>
          </div>
          <div n="3">
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0130] Er ist größer und schlanker als der zahme Esel, und von ausnehmender Schnelligkeit. – Ins nördlichste Europa ist der Esel bis jetzt noch gar nicht verpflanzt. Auch artet er wenig aus. Höch- stens etwa in der Farbe, da es z. B. weiße Esel gibt. Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten, und geben zweyerley Bastarde, die von großer Dauerhaftigkeit und Stärke, und zuweilen (aber sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist das gemeine Maulthier [mulus, Fr. le mulet *)], das vom männlichen Esel gezeugt, und von der Stute ge- worfen wird. Das andere ist der Maulesel [hin- nus, Fr. le bardeau **)], der vom Hengste ge- zeugt, und von der Eselinn geworfen ist. Die- ser letztere ist seltener, und hat Gelegenheit zur Sage von den fabelhaften Jumarn, oder vor- geblichen Bastarden vom Pferde- und Ochsenge- schlecht, gegeben. 3. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime regularibus. The Sebra, von G. Stubbs, 1771. Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene Gattungen gibt, deren eine man fälschlich für die Weibchen der andern gehalten hat) ist im südli- chen Africa zu Hause. Es lebt herdenweis, ist ungemein schnell, aber wild und unbändig. Ge- zähmt hat die Stute sowohl mit Esel- als Pferde- hengsten Bastarde gezeugt. *) Buffon, supplem. vol. III. tab. I. **) Ebendaselbst. tab. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/130
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/130>, abgerufen am 16.04.2024.