Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit In-
begriff der Schweine, denn auch diese haben
im Grunde vier Klauen.

37. Svs. Rostrum truncatum, promi-
nens, mobile. Dentes primores (pleris-
que) superiores
4. conuergentes, inferi-
ores
6. prominentes; laniarii superiores
2. inferiores 2. exserti.

1. + Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le
sanglier
, das zahme le cochon. Engl. jenes
the wild boar, dieses the hog .) S. dorso
setoso, cauda pilosa
.

Das wilde Schwein*) hat eine längere
Schnauze und überhaupt eine andere Form des
Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere
Fangzähne als das Hausschwein, auch keinen
Speck, und niemahls Finnenwürmer, und ist
fast immer von schwarzgrauer Farbe.

Wenige Thiere sind so allgemein fast über die
ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein.

Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist
beynahe ein animal omniuorum. Das Weib-
chen wirft nicht selten zwei Mahl im Jahr und
wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. - In
America, wohin die Schweine aus Europa über-
gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr.
cochons marons.) Auf Cuba wurden sie mehr
als noch Ein Mahl so groß, als ihre europäischen
Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine
abentheuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf
eine halbe Spanne lang waren etc. - Die schi-
nesischen (Fr. cochons de Siam) haben kürzere

*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795

als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit In-
begriff der Schweine, denn auch diese haben
im Grunde vier Klauen.

37. Svs. Rostrum truncatum, promi-
nens, mobile. Dentes primores (pleris-
que) superiores
4. conuergentes, inferi-
ores
6. prominentes; laniarii superiores
2. inferiores 2. exserti.

1. † Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le
sanglier
, das zahme le cochon. Engl. jenes
the wild boar, dieses the hog .) S. dorso
setoso, cauda pilosa
.

Das wilde Schwein*) hat eine längere
Schnauze und überhaupt eine andere Form des
Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere
Fangzähne als das Hausschwein, auch keinen
Speck, und niemahls Finnenwürmer, und ist
fast immer von schwarzgrauer Farbe.

Wenige Thiere sind so allgemein fast über die
ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein.

Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist
beynahe ein animal omniuorum. Das Weib-
chen wirft nicht selten zwei Mahl im Jahr und
wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. – In
America, wohin die Schweine aus Europa über-
gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr.
cochons marons.) Auf Cuba wurden sie mehr
als noch Ein Mahl so groß, als ihre europäischen
Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine
abentheuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf
eine halbe Spanne lang waren ꝛc. – Die schi-
nesischen (Fr. cochons de Siam) haben kürzere

*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0142" xml:id="pb124_0001" n="124"/>
als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit In-<lb/>
begriff der Schweine, denn auch diese haben<lb/>
im Grunde vier Klauen.</p>
            <p rendition="#indent-1">37. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Svs</hi></hi>. Rostrum truncatum, promi-<lb/>
nens, mobile. Dentes <hi rendition="#i">primores (</hi>pleris-<lb/>
que) superiores</hi> 4. <hi rendition="#aq">conuergentes, inferi-<lb/>
ores</hi> 6. <hi rendition="#aq">prominentes; <hi rendition="#i">laniarii</hi> superiores</hi><lb/>
2. <hi rendition="#aq">inferiores</hi> 2. <hi rendition="#aq">exserti</hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Scrofa</hi></hi>. das Schwein. (Fr. das wilde <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">le<lb/>
sanglier</hi></hi>, das zahme <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le cochon</hi></hi>. Engl. jenes<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the wild boar</hi></hi>, dieses <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the hog</hi></hi> .) <hi rendition="#aq">S. dorso<lb/>
setoso, cauda pilosa</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Das wilde Schwein<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795</p></note> hat eine längere<lb/>
Schnauze und überhaupt eine andere Form des<lb/>
Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere<lb/>
Fangzähne als das Hausschwein, auch keinen<lb/>
Speck, und niemahls Finnenwürmer, und ist<lb/>
fast immer von schwarzgrauer Farbe.</p>
            <p rendition="#l1em">Wenige Thiere sind so allgemein fast über die<lb/>
ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein.</p>
            <p rendition="#l1em">Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist<lb/>
beynahe ein <hi rendition="#aq">animal omniuorum</hi>. Das Weib-<lb/>
chen wirft nicht selten zwei Mahl im Jahr und<lb/>
wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. &#x2013; In<lb/>
America, wohin die Schweine aus Europa über-<lb/>
gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cochons marons</hi></hi>.) Auf Cuba wurden sie mehr<lb/>
als noch Ein Mahl so groß, als ihre europäischen<lb/>
Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine<lb/>
abentheuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf<lb/>
eine halbe Spanne lang waren &#xA75B;c. &#x2013; Die schi-<lb/>
nesischen (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cochons de Siam</hi></hi>) haben kürzere<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[124/0142] als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit In- begriff der Schweine, denn auch diese haben im Grunde vier Klauen. 37. Svs. Rostrum truncatum, promi- nens, mobile. Dentes primores (pleris- que) superiores 4. conuergentes, inferi- ores 6. prominentes; laniarii superiores 2. inferiores 2. exserti. 1. † Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le sanglier, das zahme le cochon. Engl. jenes the wild boar, dieses the hog .) S. dorso setoso, cauda pilosa. Das wilde Schwein *) hat eine längere Schnauze und überhaupt eine andere Form des Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere Fangzähne als das Hausschwein, auch keinen Speck, und niemahls Finnenwürmer, und ist fast immer von schwarzgrauer Farbe. Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein. Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal omniuorum. Das Weib- chen wirft nicht selten zwei Mahl im Jahr und wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. – In America, wohin die Schweine aus Europa über- gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr. cochons marons.) Auf Cuba wurden sie mehr als noch Ein Mahl so groß, als ihre europäischen Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine abentheuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf eine halbe Spanne lang waren ꝛc. – Die schi- nesischen (Fr. cochons de Siam) haben kürzere *) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/142
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/142>, abgerufen am 29.03.2024.