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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

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nen-Conferve so, daß das alte fadenartige
Gewächs am einen Ende zu einem kuglichen
Knöpfchen anschwillt, das nachher abfällt
und wieder zu einem solchen Faden ausge-
trieben und umgebildet wird (- Abbild.
n. h. Gegenst.
tab
. 49. -); oder durch
Sprossen wie die Arm-Polypen und viele
Gewächse u. s. w.

2) Jedes Individuum ist zwar auch im Stande
sich fortzupflanzen, hat aber als ein wahrer
Zwitter beyderley Geschlechtstheile an sei-
nem Leibe, und muß vorher, wenn es Thier
ist, die bey sich habenden weiblichen Eyer-
chen mit männlichem Samen - und wenn
es Pflanze ist, seine weiblichen Samen-
körner mit männlichem Blumenstaub -
begießen und dadurch befruchten, ehe sich
ein Junges daraus bilden kann. Dieß ist
der Fall bey den mehresten Gewächsen, und
im Thierreich, wie es scheint, bey manchen
Muscheln.

3) Ebenfalls Beyde Geschlechter, wie bey den
Hermaphroditen der vorigen Classe, in ei-
nem Individuo verknüpft; doch daß keines
sich selbst zu befruchten im Stande ist, son-
dern immer ihrer zwey sich zusammen paa-
ren und wechselseitig einander befruchten
und befruchtet werden müssen. Diese son-
derbare Einrichtung findet sich nur bey we-

nen-Conferve so, daß das alte fadenartige
Gewächs am einen Ende zu einem kuglichen
Knöpfchen anschwillt, das nachher abfällt
und wieder zu einem solchen Faden ausge-
trieben und umgebildet wird (– Abbild.
n. h. Gegenst.
tab
. 49. –); oder durch
Sprossen wie die Arm-Polypen und viele
Gewächse u. s. w.

2) Jedes Individuum ist zwar auch im Stande
sich fortzupflanzen, hat aber als ein wahrer
Zwitter beyderley Geschlechtstheile an sei-
nem Leibe, und muß vorher, wenn es Thier
ist, die bey sich habenden weiblichen Eyer-
chen mit männlichem Samen – und wenn
es Pflanze ist, seine weiblichen Samen-
körner mit männlichem Blumenstaub –
begießen und dadurch befruchten, ehe sich
ein Junges daraus bilden kann. Dieß ist
der Fall bey den mehresten Gewächsen, und
im Thierreich, wie es scheint, bey manchen
Muscheln.

3) Ebenfalls Beyde Geschlechter, wie bey den
Hermaphroditen der vorigen Classe, in ei-
nem Individuo verknüpft; doch daß keines
sich selbst zu befruchten im Stande ist, son-
dern immer ihrer zwey sich zusammen paa-
ren und wechselseitig einander befruchten
und befruchtet werden müssen. Diese son-
derbare Einrichtung findet sich nur bey we-

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[33/0051] nen-Conferve so, daß das alte fadenartige Gewächs am einen Ende zu einem kuglichen Knöpfchen anschwillt, das nachher abfällt und wieder zu einem solchen Faden ausge- trieben und umgebildet wird (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 49. –); oder durch Sprossen wie die Arm-Polypen und viele Gewächse u. s. w. 2) Jedes Individuum ist zwar auch im Stande sich fortzupflanzen, hat aber als ein wahrer Zwitter beyderley Geschlechtstheile an sei- nem Leibe, und muß vorher, wenn es Thier ist, die bey sich habenden weiblichen Eyer- chen mit männlichem Samen – und wenn es Pflanze ist, seine weiblichen Samen- körner mit männlichem Blumenstaub – begießen und dadurch befruchten, ehe sich ein Junges daraus bilden kann. Dieß ist der Fall bey den mehresten Gewächsen, und im Thierreich, wie es scheint, bey manchen Muscheln. 3) Ebenfalls Beyde Geschlechter, wie bey den Hermaphroditen der vorigen Classe, in ei- nem Individuo verknüpft; doch daß keines sich selbst zu befruchten im Stande ist, son- dern immer ihrer zwey sich zusammen paa- ren und wechselseitig einander befruchten und befruchtet werden müssen. Diese son- derbare Einrichtung findet sich nur bey we-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/51>, abgerufen am 25.04.2024.