Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

*); sie werden
im Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils
animalischen Ursprungs; und machen eins der
allgemeinst verbreiteten Steingeschlechter aus.

Die mancherley Gattungen dieses Ge-
schlechts werden am natürlichsten nach ihrer
Verbindung mit den verschiedenen Säuren
eingetheilt:

A) Kohlensaure Kalkarten. Chaux
carbonatees
.

1. Kalkspath.

Theils farbenlos uns wasserhell, meist aber
weiß; selten farbig; mehr oder weniger durch-
sichtig; starkglänzend; hat rhomboidale Textur,
und größere klare Stücken davon zeigen ausfallend
starke doppelte Stralenbrechung*); daher denn
der Nahme Doppelspath, Spatum disdiacla-
sticum
(ehedem irrig so genannter isländischer
Crystall, Androdamas etc.); bricht theils un-
geformt, theils stalaktitisch; theils wie stängelich
zusammengehäuft; häufigst aber auch crystallisirt;
zumahl in sechsseitigen Säulen als so genannte
Canondrusen etc. (- tab. II. fig. 10. -); theils
verschiedentlich zugespitzt, zumahl mit dreyseitiger
stumpfwinkeliger Spitze (- tab. II. fig. 11. -);
oder in sechsseitigen Tafeln, die dann theils in
die Säule übergehen, oder in einfachen oder
doppelten dreyseitigen Pyramiden (- tab. II.

*) T. V. p. 870. (Es thut dieß selbst zuweilen
der thierische phosphorhaltige Kalk im Schmelz
der Zähne.)
*) S. Newton's optice, pag. 271, 356, 376. und 394.
der Clarkeschen Ausgabe von 1719.

*); sie werden
im Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils
animalischen Ursprungs; und machen eins der
allgemeinst verbreiteten Steingeschlechter aus.

Die mancherley Gattungen dieses Ge-
schlechts werden am natürlichsten nach ihrer
Verbindung mit den verschiedenen Säuren
eingetheilt:

A) Kohlensaure Kalkarten. Chaux
carbonatées
.

1. Kalkspath.

Theils farbenlos uns wasserhell, meist aber
weiß; selten farbig; mehr oder weniger durch-
sichtig; starkglänzend; hat rhomboidale Textur,
und größere klare Stücken davon zeigen ausfallend
starke doppelte Stralenbrechung*); daher denn
der Nahme Doppelspath, Spatum disdiacla-
sticum
(ehedem irrig so genannter isländischer
Crystall, Androdamas etc.); bricht theils un-
geformt, theils stalaktitisch; theils wie stängelich
zusammengehäuft; häufigst aber auch crystallisirt;
zumahl in sechsseitigen Säulen als so genannte
Canondrusen ꝛc. (– tab. II. fig. 10. –); theils
verschiedentlich zugespitzt, zumahl mit dreyseitiger
stumpfwinkeliger Spitze (– tab. II. fig. 11. –);
oder in sechsseitigen Tafeln, die dann theils in
die Säule übergehen, oder in einfachen oder
doppelten dreyseitigen Pyramiden (– tab. II.

*) T. V. p. 870. (Es thut dieß selbst zuweilen
der thierische phosphorhaltige Kalk im Schmelz
der Zähne.)
*) S. Newton's optice, pag. 271, 356, 376. und 394.
der Clarkeschen Ausgabe von 1719.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0639" xml:id="pb621_0002" n="621"/></hi></hi><hi rendition="#aq">T.</hi> V. <hi rendition="#aq">p</hi>. 870. (Es thut dieß selbst zuweilen<lb/>
der thierische phosphorhaltige Kalk im Schmelz<lb/>
der Zähne.)</p></note>; sie werden<lb/>
im Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils<lb/>
animalischen Ursprungs; und machen eins der<lb/>
allgemeinst verbreiteten Steingeschlechter aus.</p>
            <p>Die mancherley Gattungen dieses Ge-<lb/>
schlechts werden am natürlichsten nach ihrer<lb/>
Verbindung mit den verschiedenen Säuren<lb/>
eingetheilt:</p>
            <div n="4">
              <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">A</hi>) <hi rendition="#g">Kohlensaure Kalkarten</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Chaux<lb/>
carbonatées</hi></hi>.</head><lb/>
              <p rendition="#indent-1">1. Kalkspath.</p>
              <p rendition="#l1em">Theils farbenlos uns wasserhell, meist aber<lb/>
weiß; selten farbig; mehr oder weniger durch-<lb/>
sichtig; starkglänzend; hat rhomboidale Textur,<lb/>
und größere klare Stücken davon zeigen ausfallend<lb/>
starke doppelte Stralenbrechung<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>S. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Newton's</hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">optice,</hi> pag</hi>. 271, 356, 376. und 394.<lb/>
der Clarkeschen Ausgabe von 1719.</p></note>; daher denn<lb/>
der Nahme Doppelspath, <hi rendition="#aq">Spatum disdiacla-<lb/>
sticum</hi> (ehedem irrig so genannter isländischer<lb/>
Crystall, <hi rendition="#aq">Androdamas etc</hi>.); bricht theils un-<lb/>
geformt, theils stalaktitisch; theils wie stängelich<lb/>
zusammengehäuft; häufigst aber auch crystallisirt;<lb/>
zumahl in sechsseitigen Säulen als so genannte<lb/>
Canondrusen &#xA75B;c. (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. II. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 10. &#x2013;); theils<lb/>
verschiedentlich zugespitzt, zumahl mit dreyseitiger<lb/>
stumpfwinkeliger Spitze (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. II. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 11. &#x2013;);<lb/>
oder in sechsseitigen Tafeln, die dann theils in<lb/>
die Säule übergehen, oder in einfachen oder<lb/>
doppelten dreyseitigen Pyramiden (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. II.<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[621/0639] *); sie werden im Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils animalischen Ursprungs; und machen eins der allgemeinst verbreiteten Steingeschlechter aus. Die mancherley Gattungen dieses Ge- schlechts werden am natürlichsten nach ihrer Verbindung mit den verschiedenen Säuren eingetheilt: A) Kohlensaure Kalkarten. Chaux carbonatées. 1. Kalkspath. Theils farbenlos uns wasserhell, meist aber weiß; selten farbig; mehr oder weniger durch- sichtig; starkglänzend; hat rhomboidale Textur, und größere klare Stücken davon zeigen ausfallend starke doppelte Stralenbrechung *); daher denn der Nahme Doppelspath, Spatum disdiacla- sticum (ehedem irrig so genannter isländischer Crystall, Androdamas etc.); bricht theils un- geformt, theils stalaktitisch; theils wie stängelich zusammengehäuft; häufigst aber auch crystallisirt; zumahl in sechsseitigen Säulen als so genannte Canondrusen ꝛc. (– tab. II. fig. 10. –); theils verschiedentlich zugespitzt, zumahl mit dreyseitiger stumpfwinkeliger Spitze (– tab. II. fig. 11. –); oder in sechsseitigen Tafeln, die dann theils in die Säule übergehen, oder in einfachen oder doppelten dreyseitigen Pyramiden (– tab. II. *) T. V. p. 870. (Es thut dieß selbst zuweilen der thierische phosphorhaltige Kalk im Schmelz der Zähne.) *) S. Newton's optice, pag. 271, 356, 376. und 394. der Clarkeschen Ausgabe von 1719.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/639
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/639>, abgerufen am 29.03.2024.