Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

(nach Klaproth) = 42 Kalkerde, 57 Schwefel-
säure mit etwas Kieselerde und Eisenkalt. Fund-
ort zumahl Sulz am Neckar.

18. Gypsleberstein.

Begreift die dem Stinkstein (S. 631.) analo-
gen, mit Erdharz durchzogenen Gypse und Sele-
nite, die, wenn sie geschabt werden, wie Schwe-
felleber riechen; sind meist von rauchgrauer Farbe.

C) Spathsaure Kalkarten. Chaux
fluatees
.

19. Flußspath. (Fr. Spath fluor).

Hat den Nahmen von dem Gebrauche, den
man beym Hüttenwesen davon macht. Findet
sich von den mehrsten Farben der Edelsteine; sel-
ten ungefärbt; mehr oder weniger durchsichtig;
glasglänzend; mit spathartigem Gefüge; theils
ungeformt; selten stänglich zusammengehäuft
(so der honey-comb spar von Derbyshire);
häufig crystallisirt, zumahl cubisch; selten in
doppelt vierseitigen Pyramiden (- tab. II. fig.
5. -); meist polirbar. Gewicht eines smaragd-
grünen = 3481. Gehalt (nach Kirwan) = 57
Kalkerde, 16 Spathsäure, 27 Wasser. Auf glü-
hende Kohlen gebröckelt phosphorescirt er meist
mit grünem Lichte; vorzüglich thut dieß (auch
schon in größern Stücken und ohne dadurch zu
zerspringen) ein violetter und grünlichweißer von
Nertschinsk (der deßhalb so genannte Chloro-
phan oder Pyrosmaragd).

Der dichte Fluß unterscheidet sich durch den
Mangel des Spathgefüges; findet sich meist
grünlich- oder blaulich-weiß; schwach durch-
scheinend; mit schimmerndem Bruche; ungeformt.

(nach Klaproth) = 42 Kalkerde, 57 Schwefel-
säure mit etwas Kieselerde und Eisenkalt. Fund-
ort zumahl Sulz am Neckar.

18. Gypsleberstein.

Begreift die dem Stinkstein (S. 631.) analo-
gen, mit Erdharz durchzogenen Gypse und Sele-
nite, die, wenn sie geschabt werden, wie Schwe-
felleber riechen; sind meist von rauchgrauer Farbe.

C) Spathsaure Kalkarten. Chaux
fluateés
.

19. Flußspath. (Fr. Spath fluor).

Hat den Nahmen von dem Gebrauche, den
man beym Hüttenwesen davon macht. Findet
sich von den mehrsten Farben der Edelsteine; sel-
ten ungefärbt; mehr oder weniger durchsichtig;
glasglänzend; mit spathartigem Gefüge; theils
ungeformt; selten stänglich zusammengehäuft
(so der honey-comb spar von Derbyshire);
häufig crystallisirt, zumahl cubisch; selten in
doppelt vierseitigen Pyramiden (– tab. II. fig.
5. –); meist polirbar. Gewicht eines smaragd-
grünen = 3481. Gehalt (nach Kirwan) = 57
Kalkerde, 16 Spathsäure, 27 Wasser. Auf glü-
hende Kohlen gebröckelt phosphorescirt er meist
mit grünem Lichte; vorzüglich thut dieß (auch
schon in größern Stücken und ohne dadurch zu
zerspringen) ein violetter und grünlichweißer von
Nertschinsk (der deßhalb so genannte Chloro-
phan oder Pyrosmaragd).

Der dichte Fluß unterscheidet sich durch den
Mangel des Spathgefüges; findet sich meist
grünlich- oder blaulich-weiß; schwach durch-
scheinend; mit schimmerndem Bruche; ungeformt.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0653" xml:id="pb635_0001" n="635"/>
(nach Klaproth) = 42 Kalkerde, 57 Schwefel-<lb/>
säure mit etwas Kieselerde und Eisenkalt. Fund-<lb/>
ort zumahl Sulz am Neckar.</p>
              <p rendition="#indent-1">18. Gypsleberstein.</p>
              <p rendition="#l1em">Begreift die dem Stinkstein (S. 631.) analo-<lb/>
gen, mit Erdharz durchzogenen Gypse und Sele-<lb/>
nite, die, wenn sie geschabt werden, wie Schwe-<lb/>
felleber riechen; sind meist von rauchgrauer Farbe.</p>
            </div>
            <div n="4">
              <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">C</hi>) <hi rendition="#g">Spathsaure Kalkarten</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Chaux<lb/>
fluateés</hi></hi>.</head><lb/>
              <p rendition="#indent-1">19. Flußspath. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Spath fluor</hi></hi>).</p>
              <p rendition="#l1em">Hat den Nahmen von dem Gebrauche, den<lb/>
man beym Hüttenwesen davon macht. Findet<lb/>
sich von den mehrsten Farben der Edelsteine; sel-<lb/>
ten ungefärbt; mehr oder weniger durchsichtig;<lb/>
glasglänzend; mit spathartigem Gefüge; theils<lb/>
ungeformt; selten stänglich zusammengehäuft<lb/>
(so der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">honey-comb spar</hi></hi> von Derbyshire);<lb/>
häufig crystallisirt, zumahl cubisch; selten in<lb/>
doppelt vierseitigen Pyramiden (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. II. <hi rendition="#aq">fig</hi>.<lb/>
5. &#x2013;); meist polirbar. Gewicht eines smaragd-<lb/>
grünen = 3481. Gehalt (nach Kirwan) = 57<lb/>
Kalkerde, 16 Spathsäure, 27 Wasser. Auf glü-<lb/>
hende Kohlen gebröckelt phosphorescirt er meist<lb/>
mit grünem Lichte; vorzüglich thut dieß (auch<lb/>
schon in größern Stücken und ohne dadurch zu<lb/>
zerspringen) ein violetter und grünlichweißer von<lb/>
Nertschinsk (der deßhalb so genannte Chloro-<lb/>
phan oder Pyrosmaragd).</p>
              <p rendition="#l1em">Der dichte Fluß unterscheidet sich durch den<lb/>
Mangel des Spathgefüges; findet sich meist<lb/>
grünlich- oder blaulich-weiß; schwach durch-<lb/>
scheinend; mit schimmerndem Bruche; ungeformt.<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[635/0653] (nach Klaproth) = 42 Kalkerde, 57 Schwefel- säure mit etwas Kieselerde und Eisenkalt. Fund- ort zumahl Sulz am Neckar. 18. Gypsleberstein. Begreift die dem Stinkstein (S. 631.) analo- gen, mit Erdharz durchzogenen Gypse und Sele- nite, die, wenn sie geschabt werden, wie Schwe- felleber riechen; sind meist von rauchgrauer Farbe. C) Spathsaure Kalkarten. Chaux fluateés. 19. Flußspath. (Fr. Spath fluor). Hat den Nahmen von dem Gebrauche, den man beym Hüttenwesen davon macht. Findet sich von den mehrsten Farben der Edelsteine; sel- ten ungefärbt; mehr oder weniger durchsichtig; glasglänzend; mit spathartigem Gefüge; theils ungeformt; selten stänglich zusammengehäuft (so der honey-comb spar von Derbyshire); häufig crystallisirt, zumahl cubisch; selten in doppelt vierseitigen Pyramiden (– tab. II. fig. 5. –); meist polirbar. Gewicht eines smaragd- grünen = 3481. Gehalt (nach Kirwan) = 57 Kalkerde, 16 Spathsäure, 27 Wasser. Auf glü- hende Kohlen gebröckelt phosphorescirt er meist mit grünem Lichte; vorzüglich thut dieß (auch schon in größern Stücken und ohne dadurch zu zerspringen) ein violetter und grünlichweißer von Nertschinsk (der deßhalb so genannte Chloro- phan oder Pyrosmaragd). Der dichte Fluß unterscheidet sich durch den Mangel des Spathgefüges; findet sich meist grünlich- oder blaulich-weiß; schwach durch- scheinend; mit schimmerndem Bruche; ungeformt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/653
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/653>, abgerufen am 29.03.2024.