Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

sammengehäuft sind. Gewicht = 4000. Gehalt
des Bräunsdorfer (nach Klaproth) = 67,50
Spießglasmetall, 10,80 Sauerstoff, 19,70
Schwefel. Fundort wie gedacht Bräunsdorf bey
Freyberg und Ungarn.

Eine besondre blättrige Abart ist das sogenannte
Fundererz das sich in Drusenhölen und als Ue-
berzug auf Quarz, Bleyglanz etc. bey Claus-
thal findet.

4. Weiß Spießglaserz. Antimoine oxyde.

Aus dem Weißen ins Gelbliche oder Graue;
meist perlmutterglänzend; meist in sternförmig
zusammengehäuften nadelförmigen Crystallen;
ähnelt im Aeußern so wie (nach Klaproth) im
Gehalt den präparirten weißen Spießglasblumen
(Nix antimonii). Fundort bey Malaczka in
Siebenbürgen und Przibram in Böhmen.

5. Spießglasocher. (Fr. Kermes mineral)

Meist zitrongelb; erdig; zerreiblich. Fundort
bey Freyberg und in Ungarn, meist auf und zwi-
schen strahligem Grausspießglaserz.

XII. Kobaltgeschlecht.

Das Kobalt-Metall*), oder die so ge-
nannte Kobalt-Speise ist fast eisenfarbig
ins Stahlgraue und ein wenig ins Rothe zie-
hend; gibt in Königswasser aufgelöst die sym-
pathetische Tinte. Gewicht = 7811. Ist

*) Kobalt, vermuthlich aus dem böhmischen kowalty,
Erzhaltig. S. Adelungs Wörterbuch.

sammengehäuft sind. Gewicht = 4000. Gehalt
des Bräunsdorfer (nach Klaproth) = 67,50
Spießglasmetall, 10,80 Sauerstoff, 19,70
Schwefel. Fundort wie gedacht Bräunsdorf bey
Freyberg und Ungarn.

Eine besondre blättrige Abart ist das sogenannte
Fundererz das sich in Drusenhölen und als Ue-
berzug auf Quarz, Bleyglanz ꝛc. bey Claus-
thal findet.

4. Weiß Spießglaserz. Antimoine oxydé.

Aus dem Weißen ins Gelbliche oder Graue;
meist perlmutterglänzend; meist in sternförmig
zusammengehäuften nadelförmigen Crystallen;
ähnelt im Aeußern so wie (nach Klaproth) im
Gehalt den präparirten weißen Spießglasblumen
(Nix antimonii). Fundort bey Malaczka in
Siebenbürgen und Przibram in Böhmen.

5. Spießglasocher. (Fr. Kermes mineral)

Meist zitrongelb; erdig; zerreiblich. Fundort
bey Freyberg und in Ungarn, meist auf und zwi-
schen strahligem Grausspießglaserz.

XII. Kobaltgeschlecht.

Das Kobalt-Metall*), oder die so ge-
nannte Kobalt-Speise ist fast eisenfarbig
ins Stahlgraue und ein wenig ins Rothe zie-
hend; gibt in Königswasser aufgelöst die sym-
pathetische Tinte. Gewicht = 7811. Ist

*) Kobalt, vermuthlich aus dem böhmischen kowalty,
Erzhaltig. S. Adelungs Wörterbuch.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0731" xml:id="pb713_0001" n="713"/>
sammengehäuft sind. Gewicht = 4000. Gehalt<lb/>
des Bräunsdorfer (nach Klaproth) = 67,50<lb/>
Spießglasmetall, 10,80 Sauerstoff, 19,70<lb/>
Schwefel. Fundort wie gedacht Bräunsdorf bey<lb/>
Freyberg und Ungarn.</p>
            <p rendition="#l1em">Eine besondre blättrige Abart ist das sogenannte<lb/>
Fundererz das sich in Drusenhölen und als Ue-<lb/>
berzug auf Quarz, Bleyglanz &#xA75B;c. bey Claus-<lb/>
thal findet.</p>
            <p rendition="#indent-1">4. Weiß Spießglaserz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Antimoine oxydé.</hi></hi></p>
            <p rendition="#l1em">Aus dem Weißen ins Gelbliche oder Graue;<lb/>
meist perlmutterglänzend; meist in sternförmig<lb/>
zusammengehäuften nadelförmigen Crystallen;<lb/>
ähnelt im Aeußern so wie (nach Klaproth) im<lb/>
Gehalt den präparirten weißen Spießglasblumen<lb/>
(<hi rendition="#aq">Nix antimonii</hi>). Fundort bey Malaczka in<lb/>
Siebenbürgen und Przibram in Böhmen.</p>
            <p rendition="#indent-1">5. Spießglasocher. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Kermes mineral</hi></hi>)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist zitrongelb; erdig; zerreiblich. Fundort<lb/>
bey Freyberg und in Ungarn, meist auf und zwi-<lb/>
schen strahligem Grausspießglaserz.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">XII. <hi rendition="#g">Kobaltgeschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p>Das Kobalt-Metall<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Kobalt, vermuthlich aus dem böhmischen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">kowalty</hi></hi>,<lb/>
Erzhaltig. S. Adelungs Wörterbuch.</p></note>, oder die so ge-<lb/>
nannte Kobalt-Speise ist fast eisenfarbig<lb/>
ins Stahlgraue und ein wenig ins Rothe zie-<lb/>
hend; gibt in Königswasser aufgelöst die sym-<lb/>
pathetische Tinte. Gewicht = 7811. Ist<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[713/0731] sammengehäuft sind. Gewicht = 4000. Gehalt des Bräunsdorfer (nach Klaproth) = 67,50 Spießglasmetall, 10,80 Sauerstoff, 19,70 Schwefel. Fundort wie gedacht Bräunsdorf bey Freyberg und Ungarn. Eine besondre blättrige Abart ist das sogenannte Fundererz das sich in Drusenhölen und als Ue- berzug auf Quarz, Bleyglanz ꝛc. bey Claus- thal findet. 4. Weiß Spießglaserz. Antimoine oxydé. Aus dem Weißen ins Gelbliche oder Graue; meist perlmutterglänzend; meist in sternförmig zusammengehäuften nadelförmigen Crystallen; ähnelt im Aeußern so wie (nach Klaproth) im Gehalt den präparirten weißen Spießglasblumen (Nix antimonii). Fundort bey Malaczka in Siebenbürgen und Przibram in Böhmen. 5. Spießglasocher. (Fr. Kermes mineral) Meist zitrongelb; erdig; zerreiblich. Fundort bey Freyberg und in Ungarn, meist auf und zwi- schen strahligem Grausspießglaserz. XII. Kobaltgeschlecht. Das Kobalt-Metall *), oder die so ge- nannte Kobalt-Speise ist fast eisenfarbig ins Stahlgraue und ein wenig ins Rothe zie- hend; gibt in Königswasser aufgelöst die sym- pathetische Tinte. Gewicht = 7811. Ist *) Kobalt, vermuthlich aus dem böhmischen kowalty, Erzhaltig. S. Adelungs Wörterbuch.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/731
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/731>, abgerufen am 28.03.2024.