Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

(Farnkräuter) aus! Außerdem gehören zu den
besonders merkwürdigen Verschiedenheiten der
Lagerstätte selbst, worin die Versteinerungen
vorkommen, vorzüglich folgende: Sie finden
sich nähmlich

1) im aufgeschwemmten Lande, meist
lose liegend. So z. B. die mehrsten fossilien
Elephanten, Rhinozere etc. und so auch das
Nordamericanische Mammut.

Oder 2) in stalactitischen Felsenmassen,
meist in Trümmern, durch Kalktofus gleichsam
breschenartig zusammengesintert. So die
prodigiosen Knochenfelsen an einigen Küsten,
des mitländischen und adriatischen Meeres,
an Cerigo, Dalmatien, und Gibraltar.

Oder 3) in Berghöhlen, wie z. B. am
Harz, amThüringer Wald, am Fichtelberge*)
und an den Carpathen.

Oder endlich 4) in den Flözlagern von
Kalkstein, Stinkschiefer, bituminösen Mer-
gelschiefer, Gyps, Schieferthon, Grauwacken-
schiefer, Kohlensandstein u. dergl. m.

§. 266.

In Vergleichung aber zu den organisirten
Körpern der jetzigen Schöpfung scheint es
mir am zweckmäßigsten und sichersten, die

*) s. die Umgebungen von Muggendorf; ein Taschen-
buch von G. Aug. Goldfuß. Erlang. 1810. 12.

(Farnkräuter) aus! Außerdem gehören zu den
besonders merkwürdigen Verschiedenheiten der
Lagerstätte selbst, worin die Versteinerungen
vorkommen, vorzüglich folgende: Sie finden
sich nähmlich

1) im aufgeschwemmten Lande, meist
lose liegend. So z. B. die mehrsten fossilien
Elephanten, Rhinozere ꝛc. und so auch das
Nordamericanische Mammut.

Oder 2) in stalactitischen Felsenmassen,
meist in Trümmern, durch Kalktofus gleichsam
breschenartig zusammengesintert. So die
prodigiosen Knochenfelsen an einigen Küsten,
des mitländischen und adriatischen Meeres,
an Cerigo, Dalmatien, und Gibraltar.

Oder 3) in Berghöhlen, wie z. B. am
Harz, amThüringer Wald, am Fichtelberge*)
und an den Carpathen.

Oder endlich 4) in den Flözlagern von
Kalkstein, Stinkschiefer, bituminösen Mer-
gelschiefer, Gyps, Schieferthon, Grauwacken-
schiefer, Kohlensandstein u. dergl. m.

§. 266.

In Vergleichung aber zu den organisirten
Körpern der jetzigen Schöpfung scheint es
mir am zweckmäßigsten und sichersten, die

*) s. die Umgebungen von Muggendorf; ein Taschen-
buch von G. Aug. Goldfuß. Erlang. 1810. 12.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0753" xml:id="pb735_0001" n="735"/>
(Farnkräuter) aus! Außerdem gehören zu den<lb/>
besonders merkwürdigen Verschiedenheiten der<lb/>
Lagerstätte selbst, worin die Versteinerungen<lb/>
vorkommen, vorzüglich folgende: Sie finden<lb/>
sich nähmlich</p>
          <p>1) im aufgeschwemmten Lande, meist<lb/>
lose liegend. So z. B. die mehrsten fossilien<lb/>
Elephanten, Rhinozere &#xA75B;c. und so auch das<lb/>
Nordamericanische Mammut.</p>
          <p>Oder 2) in stalactitischen Felsenmassen,<lb/>
meist in Trümmern, durch Kalktofus gleichsam<lb/>
breschenartig zusammengesintert. So die<lb/>
prodigiosen Knochenfelsen an einigen Küsten,<lb/>
des mitländischen und adriatischen Meeres,<lb/>
an Cerigo, Dalmatien, und Gibraltar.</p>
          <p>Oder 3) in Berghöhlen, wie z. B. am<lb/>
Harz, amThüringer Wald, am Fichtelberge<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. die Umgebungen von Muggendorf; ein Taschen-<lb/>
buch von G. Aug. Goldfuß. Erlang. 1810. 12.</p></note><lb/>
und an den Carpathen.</p>
          <p>Oder endlich 4) in den Flözlagern von<lb/>
Kalkstein, Stinkschiefer, bituminösen Mer-<lb/>
gelschiefer, Gyps, Schieferthon, Grauwacken-<lb/>
schiefer, Kohlensandstein u. dergl. m.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 266.</head><lb/>
          <p>In Vergleichung aber zu den organisirten<lb/>
Körpern der jetzigen Schöpfung scheint es<lb/>
mir am zweckmäßigsten und sichersten, die<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[735/0753] (Farnkräuter) aus! Außerdem gehören zu den besonders merkwürdigen Verschiedenheiten der Lagerstätte selbst, worin die Versteinerungen vorkommen, vorzüglich folgende: Sie finden sich nähmlich 1) im aufgeschwemmten Lande, meist lose liegend. So z. B. die mehrsten fossilien Elephanten, Rhinozere ꝛc. und so auch das Nordamericanische Mammut. Oder 2) in stalactitischen Felsenmassen, meist in Trümmern, durch Kalktofus gleichsam breschenartig zusammengesintert. So die prodigiosen Knochenfelsen an einigen Küsten, des mitländischen und adriatischen Meeres, an Cerigo, Dalmatien, und Gibraltar. Oder 3) in Berghöhlen, wie z. B. am Harz, amThüringer Wald, am Fichtelberge *) und an den Carpathen. Oder endlich 4) in den Flözlagern von Kalkstein, Stinkschiefer, bituminösen Mer- gelschiefer, Gyps, Schieferthon, Grauwacken- schiefer, Kohlensandstein u. dergl. m. §. 266. In Vergleichung aber zu den organisirten Körpern der jetzigen Schöpfung scheint es mir am zweckmäßigsten und sichersten, die *) s. die Umgebungen von Muggendorf; ein Taschen- buch von G. Aug. Goldfuß. Erlang. 1810. 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/753
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 735. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/753>, abgerufen am 19.04.2024.