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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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der mannigfaltigsten theils ausnehmend eleganten Bil-
dung und Zeichnung, und farbigen Cold- und Silber-
glanze sind: die mehrsten Knorpelfische hingegen mit
mehr knochenartigen Schildern, hakichten Stacheln,
u. dgl. m.

Die Schuppen weiden von außen noch mit einem
besondern Schleim überzogen, der großen Theils
aus kleinen Schleimhöhlen abgeschieden zu werden
scheint, die bey den mehresten Fischen zu beyden Sei-
len des Körpers in der sogenannten Seiten-Linte
liegen.

§. 105.

Die Bewegungswerkzeuge der Fische*), die Flo-
ßen
(an welchen man neuerlich merkwürdige Repro-
ductionskraft wahrgenommen), bestehen aus dünnen
knochenartigen oder knorpeligen Gräten, die durch eine
besondere Haut mit einander verbunden, an eigenen
Knochen befestigt, und durch bestimmte Muskeln be-
wegt werden. Ihrer bestimmten Lage nach heißen die
odern, Rückenfloßen (pinnae dorsales); die seitwärts
hinter den Kiemen befindlichen, Brustfloßen (pinnae
pectorales
; die am Bauche vor der Öffnung des Af-
ters stehenden, Bauchfloßen (pinnae ventrales; die
hinter dieser Öffnung, Steißfloße (pinna analis);
endlich am Schwanze, die Schwanzfloße (pinna cau-
dalis
), die immer eine verticale Stellung hat.

Die sogenannten fliegenden Fische haben sehr
lange und straffe Brustfloßen, so daß sie sich damit
selbst über die Oberfläche des Wassers erheben und kleine
Strecken weit fortfliegen können.

*) Über den Mechanismus des Schwimmens der Fische, (so wie
auch des Flugs der Vögel), s. vorzüglich Aug. W. Zacha-
ria's
Elemente der Luftschwimmkunst. Wittenb. 1807. 8. S.
34 u. f. 89 u. f.Und über den Antheil, den besonders ihr Ausathmen durch
die Kiemen (§. 101.) daran hat, S. J. Brugmans over
de Middelen, door welke de Visschen sich bewegen
etc.(Amst. 1813.) 4.

der mannigfaltigsten theils ausnehmend eleganten Bil-
dung und Zeichnung, und farbigen Cold- und Silber-
glanze sind: die mehrsten Knorpelfische hingegen mit
mehr knochenartigen Schildern, hakichten Stacheln,
u. dgl. m.

Die Schuppen weiden von außen noch mit einem
besondern Schleim überzogen, der großen Theils
aus kleinen Schleimhöhlen abgeschieden zu werden
scheint, die bey den mehresten Fischen zu beyden Sei-
len des Körpers in der sogenannten Seiten-Linte
liegen.

§. 105.

Die Bewegungswerkzeuge der Fische*), die Flo-
ßen
(an welchen man neuerlich merkwürdige Repro-
ductionskraft wahrgenommen), bestehen aus dünnen
knochenartigen oder knorpeligen Gräten, die durch eine
besondere Haut mit einander verbunden, an eigenen
Knochen befestigt, und durch bestimmte Muskeln be-
wegt werden. Ihrer bestimmten Lage nach heißen die
odern, Rückenfloßen (pinnae dorsales); die seitwärts
hinter den Kiemen befindlichen, Brustfloßen (pinnae
pectorales
; die am Bauche vor der Öffnung des Af-
ters stehenden, Bauchfloßen (pinnae ventrales; die
hinter dieser Öffnung, Steißfloße (pinna analis);
endlich am Schwanze, die Schwanzfloße (pinna cau-
dalis
), die immer eine verticale Stellung hat.

Die sogenannten fliegenden Fische haben sehr
lange und straffe Brustfloßen, so daß sie sich damit
selbst über die Oberfläche des Wassers erheben und kleine
Strecken weit fortfliegen können.

*) Über den Mechanismus des Schwimmens der Fische, (so wie
auch des Flugs der Vögel), s. vorzüglich Aug. W. Zacha-
ria's
Elemente der Luftschwimmkunst. Wittenb. 1807. 8. S.
34 u. f. 89 u. f.Und über den Antheil, den besonders ihr Ausathmen durch
die Kiemen (§. 101.) daran hat, S. J. Brugmans over
de Middelen, door welke de Visschen sich bewegen
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[210/0229] der mannigfaltigsten theils ausnehmend eleganten Bil- dung und Zeichnung, und farbigen Cold- und Silber- glanze sind: die mehrsten Knorpelfische hingegen mit mehr knochenartigen Schildern, hakichten Stacheln, u. dgl. m. Die Schuppen weiden von außen noch mit einem besondern Schleim überzogen, der großen Theils aus kleinen Schleimhöhlen abgeschieden zu werden scheint, die bey den mehresten Fischen zu beyden Sei- len des Körpers in der sogenannten Seiten-Linte liegen. §. 105. Die Bewegungswerkzeuge der Fische *), die Flo- ßen (an welchen man neuerlich merkwürdige Repro- ductionskraft wahrgenommen), bestehen aus dünnen knochenartigen oder knorpeligen Gräten, die durch eine besondere Haut mit einander verbunden, an eigenen Knochen befestigt, und durch bestimmte Muskeln be- wegt werden. Ihrer bestimmten Lage nach heißen die odern, Rückenfloßen (pinnae dorsales); die seitwärts hinter den Kiemen befindlichen, Brustfloßen (pinnae pectorales; die am Bauche vor der Öffnung des Af- ters stehenden, Bauchfloßen (pinnae ventrales; die hinter dieser Öffnung, Steißfloße (pinna analis); endlich am Schwanze, die Schwanzfloße (pinna cau- dalis), die immer eine verticale Stellung hat. Die sogenannten fliegenden Fische haben sehr lange und straffe Brustfloßen, so daß sie sich damit selbst über die Oberfläche des Wassers erheben und kleine Strecken weit fortfliegen können. *) Über den Mechanismus des Schwimmens der Fische, (so wie auch des Flugs der Vögel), s. vorzüglich Aug. W. Zacha- ria's Elemente der Luftschwimmkunst. Wittenb. 1807. 8. S. 34 u. f. 89 u. f. Und über den Antheil, den besonders ihr Ausathmen durch die Kiemen (§. 101.) daran hat, S. J. Brugmans over de Middelen, door welke de Visschen sich bewegen ꝛc. (Amst. 1813.) 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/229>, abgerufen am 29.03.2024.