Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

2) Erdige Tuffwacke.

Dahin gehören nahmentlich folgende zwey, we-
gen ihrer Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders
merkwürdige Abarten:

a. Pozzolana. Pulvis puteolanus Vitruv. Ther-
mantide cimentaire.

Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken.
Fundort zumahl bey Pozzuolo. Scheint auch das
Haupt-Ingrediens zu Faxe's Steinpapier zu seyn.

b. Traß, Tarras.

Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken: auch
zuweilen Äste oder kleine Stämme von verkohltem
Holze*). Fundort zumahl bey Andernach am Rhein.

34. Lava und Erdschlacke. Scoria Vulcani.

Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstent-
zündungen mehr oder weniger vom Feuer angegriffe-
nen, theils verschlackten, theils verglasten Fossilien,
zumahl basaltischen Ursprungs; wodurch in den Vulca-
nen die Laven, in andern Erdbränden aber die
Erdschlacken entstehen**).

Meist sind sie schwärz, doch auch theils ins Graue,
Rothbraune etc.; höchstens nur in zarten Splittern
durchscheinend; von sehr verschiedenem Gewicht und
Gehalt, nach Verschiedenheit der Primordialfossi-
lien, woraus sie gebildet - und des Grades und der
anhaltenden Dauer des Feuers, dem sie ausgefetzt
werden. Die Laven enthalten, so wie der Basalt
und die Tuffwacke, oft basaltische Hornblende, Oli-
vin, Leucit etc. eingeschlossen.

*) So wie sich dergleichen auch zuweilen im Piperno findet. S.
Sr. Will. Hamilton's Campi phlegraei tab. 40. nr. 3.
**) S. K. W. Nose's Beyträge zu den Vorstellungen über vul-
kanische Gegenstände. Frankf. 1792 - 94. III. Th. 8.

2) Erdige Tuffwacke.

Dahin gehören nahmentlich folgende zwey, we-
gen ihrer Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders
merkwürdige Abarten:

a. Pozzolana. Pulvis puteolanus Vitruv. Ther-
mantide cimentaire.

Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken.
Fundort zumahl bey Pozzuolo. Scheint auch das
Haupt-Ingrediens zu Faxe's Steinpapier zu seyn.

b. Traß, Tarras.

Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken: auch
zuweilen Äste oder kleine Stämme von verkohltem
Holze*). Fundort zumahl bey Andernach am Rhein.

34. Lava und Erdschlacke. Scoria Vulcani.

Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstent-
zündungen mehr oder weniger vom Feuer angegriffe-
nen, theils verschlackten, theils verglasten Fossilien,
zumahl basaltischen Ursprungs; wodurch in den Vulca-
nen die Laven, in andern Erdbränden aber die
Erdschlacken entstehen**).

Meist sind sie schwärz, doch auch theils ins Graue,
Rothbraune ꝛc.; höchstens nur in zarten Splittern
durchscheinend; von sehr verschiedenem Gewicht und
Gehalt, nach Verschiedenheit der Primordialfossi-
lien, woraus sie gebildet – und des Grades und der
anhaltenden Dauer des Feuers, dem sie ausgefetzt
werden. Die Laven enthalten, so wie der Basalt
und die Tuffwacke, oft basaltische Hornblende, Oli-
vin, Leucit ꝛc. eingeschlossen.

*) So wie sich dergleichen auch zuweilen im Piperno findet. S.
Sr. Will. Hamilton's Campi phlegraei tab. 40. nr. 3.
**) S. K. W. Nose's Beyträge zu den Vorstellungen über vul-
kanische Gegenstände. Frankf. 1792 – 94. III. Th. 8.
<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xml:id="blume_hbnatur_000041">
    <group>
      <text xml:id="blume_hbnatur_000041_2" n="2">
        <body>
          <div n="1">
            <div n="2">
              <div n="3">
                <pb facs="#f0532" xml:id="pb159_02_0001" n="159"/>
                <p rendition="#indent-2">2) <hi rendition="#g">Erdige Tuffwacke</hi>.</p>
                <p rendition="#l1em">Dahin gehören nahmentlich folgende zwey, we-<lb/>
gen ihrer Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders<lb/>
merkwürdige Abarten:</p>
                <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>. <hi rendition="#g">Pozzolana</hi>. <hi rendition="#aq">Pulvis puteolanus <hi rendition="#k">Vitruv</hi></hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ther-<lb/>
mantide cimentaire.</hi></hi></p>
                <p rendition="#l1em">Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken.<lb/>
Fundort zumahl bey Pozzuolo. Scheint auch das<lb/>
Haupt-Ingrediens zu Faxe's Steinpapier zu seyn.</p>
                <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>. <hi rendition="#g">Traß, Tarras</hi>.</p>
                <p rendition="#l1em">Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken: auch<lb/>
zuweilen Äste oder kleine Stämme von verkohltem<lb/>
Holze<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So wie sich dergleichen auch zuweilen im <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Piperno</hi></hi> findet. S.<lb/><hi rendition="#aq">Sr. <hi rendition="#k">Will. Hamilton's</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Campi phlegraei</hi></hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. 40. nr. 3.</p></note>. Fundort zumahl bey Andernach am Rhein.</p>
                <p rendition="#indent-1">34. <hi rendition="#g">Lava und Erdschlacke</hi>. <hi rendition="#aq">Scoria Vulcani</hi>.</p>
                <p rendition="#l1em">Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstent-<lb/>
zündungen mehr oder weniger vom Feuer angegriffe-<lb/>
nen, theils verschlackten, theils verglasten Fossilien,<lb/>
zumahl basaltischen Ursprungs; wodurch in den Vulca-<lb/>
nen die <hi rendition="#g">Laven</hi>, in andern Erdbränden aber die<lb/><hi rendition="#g">Erdschlacken</hi> entstehen<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>S. K. W. <hi rendition="#g">Nose's</hi> Beyträge zu den Vorstellungen über vul-<lb/>
kanische Gegenstände. Frankf. 1792 &#x2013; 94. III. Th. 8.</p></note>.</p>
                <p rendition="#l1em">Meist sind sie schwärz, doch auch theils ins Graue,<lb/>
Rothbraune &#xA75B;c.; höchstens nur in zarten Splittern<lb/>
durchscheinend; von sehr verschiedenem Gewicht und<lb/>
Gehalt, nach Verschiedenheit der Primordialfossi-<lb/>
lien, woraus sie gebildet &#x2013; und des Grades und der<lb/>
anhaltenden Dauer des Feuers, dem sie ausgefetzt<lb/>
werden. Die Laven enthalten, so wie der Basalt<lb/>
und die Tuffwacke, oft basaltische Hornblende, Oli-<lb/>
vin, Leucit &#xA75B;c. eingeschlossen.</p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </body>
      </text>
    </group>
  </text>
</TEI>
[159/0532] 2) Erdige Tuffwacke. Dahin gehören nahmentlich folgende zwey, we- gen ihrer Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders merkwürdige Abarten: a. Pozzolana. Pulvis puteolanus Vitruv. Ther- mantide cimentaire. Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken. Fundort zumahl bey Pozzuolo. Scheint auch das Haupt-Ingrediens zu Faxe's Steinpapier zu seyn. b. Traß, Tarras. Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken: auch zuweilen Äste oder kleine Stämme von verkohltem Holze *). Fundort zumahl bey Andernach am Rhein. 34. Lava und Erdschlacke. Scoria Vulcani. Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstent- zündungen mehr oder weniger vom Feuer angegriffe- nen, theils verschlackten, theils verglasten Fossilien, zumahl basaltischen Ursprungs; wodurch in den Vulca- nen die Laven, in andern Erdbränden aber die Erdschlacken entstehen **). Meist sind sie schwärz, doch auch theils ins Graue, Rothbraune ꝛc.; höchstens nur in zarten Splittern durchscheinend; von sehr verschiedenem Gewicht und Gehalt, nach Verschiedenheit der Primordialfossi- lien, woraus sie gebildet – und des Grades und der anhaltenden Dauer des Feuers, dem sie ausgefetzt werden. Die Laven enthalten, so wie der Basalt und die Tuffwacke, oft basaltische Hornblende, Oli- vin, Leucit ꝛc. eingeschlossen. *) So wie sich dergleichen auch zuweilen im Piperno findet. S. Sr. Will. Hamilton's Campi phlegraei tab. 40. nr. 3. **) S. K. W. Nose's Beyträge zu den Vorstellungen über vul- kanische Gegenstände. Frankf. 1792 – 94. III. Th. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/532
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/532>, abgerufen am 25.04.2024.