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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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2. Natürliches Salmiak, salzsaures Am-
moniak
. Sal ammoniacum. Ammoniaque mu-
riate
.

Weiß, graulich etc. theils gelb von beygemischtem
Schwefel etc. Meist nur mattschimmernd; theils
mehlich; theils in undeutlichen kleinen Krystallen;
zeigt einige Ductilität und Schnellkraft. Gewicht
= 1420. Geschmack kühlendstechend, laugenhaft;
geht auf Kohlen als weißer Rauch in die Höhe.
Fundort zumahl in vulcanischen Gegenden.



II. Schwefelsaures Geschlecht

und zwar

A) in Verbindung mit Laugensalz.

1. Natürliches Glaubersalz, schwefel-
saure Soda
. Sal mirabile Glaub. Soude
sulfatee
.

Weißlich, theils durchscheinend, theils erdig.
Gehalt = 27 Schwefelsäure, 15 Soda, 58 Was-
ser. Geschmack bittersalzig, kühlend. Fundort unter
andern bey der natürlichen Soda von Debreczin.

B) In Verbindung mit alkalischen Erden.

2. Natürliches Bittersalz, schwefelsau-
re Talkerde
. Magnesia vitriolata. Magnesie
sulfatee
.

Meist weißlich; durchscheinend; meist in radel-
förmigen zusammengehäuften Krystallen. Gehalt
= 33 Schwefelsäure, 19 Talkerde, 48 Wasser.
Geschmack sehr bitter. Fundort unter andern bey
Jena.

Eine besondere Abart ist das sogenannte Haar-
salz
(Halotrichum) von Idria, da sich durch seine

2. Natürliches Salmiak, salzsaures Am-
moniak
. Sal ammoniacum. Ammoniaque mu-
riaté
.

Weiß, graulich ꝛc. theils gelb von beygemischtem
Schwefel ꝛc. Meist nur mattschimmernd; theils
mehlich; theils in undeutlichen kleinen Krystallen;
zeigt einige Ductilität und Schnellkraft. Gewicht
= 1420. Geschmack kühlendstechend, laugenhaft;
geht auf Kohlen als weißer Rauch in die Höhe.
Fundort zumahl in vulcanischen Gegenden.



II. Schwefelsaures Geschlecht

und zwar

A) in Verbindung mit Laugensalz.

1. Natürliches Glaubersalz, schwefel-
saure Soda
. Sal mirabile Glaub. Soude
sulfatée
.

Weißlich, theils durchscheinend, theils erdig.
Gehalt = 27 Schwefelsäure, 15 Soda, 58 Was-
ser. Geschmack bittersalzig, kühlend. Fundort unter
andern bey der natürlichen Soda von Debreczin.

B) In Verbindung mit alkalischen Erden.

2. Natürliches Bittersalz, schwefelsau-
re Talkerde
. Magnesia vitriolata. Magnesie
sulfatée
.

Meist weißlich; durchscheinend; meist in radel-
förmigen zusammengehäuften Krystallen. Gehalt
= 33 Schwefelsäure, 19 Talkerde, 48 Wasser.
Geschmack sehr bitter. Fundort unter andern bey
Jena.

Eine besondere Abart ist das sogenannte Haar-
salz
(Halotrichum) von Idria, da sich durch seine

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[205/0578] 2. Natürliches Salmiak, salzsaures Am- moniak. Sal ammoniacum. Ammoniaque mu- riaté. Weiß, graulich ꝛc. theils gelb von beygemischtem Schwefel ꝛc. Meist nur mattschimmernd; theils mehlich; theils in undeutlichen kleinen Krystallen; zeigt einige Ductilität und Schnellkraft. Gewicht = 1420. Geschmack kühlendstechend, laugenhaft; geht auf Kohlen als weißer Rauch in die Höhe. Fundort zumahl in vulcanischen Gegenden. II. Schwefelsaures Geschlecht und zwar A) in Verbindung mit Laugensalz. 1. Natürliches Glaubersalz, schwefel- saure Soda. Sal mirabile Glaub. Soude sulfatée. Weißlich, theils durchscheinend, theils erdig. Gehalt = 27 Schwefelsäure, 15 Soda, 58 Was- ser. Geschmack bittersalzig, kühlend. Fundort unter andern bey der natürlichen Soda von Debreczin. B) In Verbindung mit alkalischen Erden. 2. Natürliches Bittersalz, schwefelsau- re Talkerde. Magnesia vitriolata. Magnesie sulfatée. Meist weißlich; durchscheinend; meist in radel- förmigen zusammengehäuften Krystallen. Gehalt = 33 Schwefelsäure, 19 Talkerde, 48 Wasser. Geschmack sehr bitter. Fundort unter andern bey Jena. Eine besondere Abart ist das sogenannte Haar- salz (Halotrichum) von Idria, da sich durch seine

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/578>, abgerufen am 28.03.2024.