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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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Auf Guinea, am Cap etc. wo oft ganze Scharen
Weinberge und Obstgärten plündern sollen. Viel klei-
ner als der vorige.

4. Cercopithecus, Meerkatze. Auriculae
et manus minus humanae. Nares laterales. Na-
tes tectae. Dentes ut in simiis
.

Das ganze Geschlecht ist bloß im wärmern Süd-
America einheimisch, wo es den einheimischen India-
nern zu einem gemeinen Wildbret dient.

a) Cauda prehensili, die Sapaious.

1. Seniculus, der rothe Brüllaffe (l' Alouate). C.
barbatus rufus, gutture tumido.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 91.

Schaarenweis in den großen Waldungen von Guia-
na etc., wo er, so wie eine andre Gattung (Cercop. Bel-
zebul
) zumahl bey Wetterveränderung ein betäubendes
Geschrey hören läßt, das durch eine sonderbare knöcher-
ne Resonanzblase an dem dadurch gleichsam kropfförmig
aufgetriebenen Kehlkopf, hervorgebracht wird.

2. Paniscus, der Coaita C. ater, palmis tetradactylis
absque pollice
.

v. Schreber tab. 26. A. 26. B.

Hat ungemeines Geschick in seinem langen Roll-
schwanze*)

b) Cauda non prehensili, die Sanguinchen.

3. Iacchus, der Uistiti. C. juba pilosa alba ad genas
ante aures, cauda villosa annulata.

v. Schreber tab. 33.

Braun, und so klein, daß er in einer Cocosnuß-
Schale Raum hat.

5. Lemvr, Maki. Nasus acutus, dentes primo-
res
superiores 4. per paria remoti, inferiores 4 -
6. porrecti, compressi, incumbentes; laniarii
solitarii, approximati**).

*) Die sonderbare Art, wie sich ihrer mehrere gleichsam ketten-
artig an einander hängen sollen, um sich von einem Baume
am dießseitigen Ufer eines Flusses, auf einen jenseits gegen
über stehenden zu schleudern, ist abgebildet in der Original-
Ausgabe von Ant. de Ulloa viage. Madr. 1748. fol. vol. I.
p. 144. dergl. mit p. 149.
**) Gotth. Fischer's Anatomie der Maki. I. B. Frankf. 1804
4. mit Kupf.

Auf Guinea, am Cap ꝛc. wo oft ganze Scharen
Weinberge und Obstgärten plündern sollen. Viel klei-
ner als der vorige.

4. Cercopithecus, Meerkatze. Auriculae
et manus minus humanae. Nares laterales. Na-
tes tectae. Dentes ut in simiis
.

Das ganze Geschlecht ist bloß im wärmern Süd-
America einheimisch, wo es den einheimischen India-
nern zu einem gemeinen Wildbret dient.

a) Cauda prehensili, die Sapaious.

1. Seniculus, der rothe Brüllaffe (l' Alouate). C.
barbatus rufus, gutture tumido.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 91.

Schaarenweis in den großen Waldungen von Guia-
na ꝛc., wo er, so wie eine andre Gattung (Cercop. Bel-
zebul
) zumahl bey Wetterveränderung ein betäubendes
Geschrey hören läßt, das durch eine sonderbare knöcher-
ne Resonanzblase an dem dadurch gleichsam kropfförmig
aufgetriebenen Kehlkopf, hervorgebracht wird.

2. Paniscus, der Coaita C. ater, palmis tetradactylis
absque pollice
.

v. Schreber tab. 26. A. 26. B.

Hat ungemeines Geschick in seinem langen Roll-
schwanze*)

b) Cauda non prehensili, die Sanguinchen.

3. Iacchus, der Uistiti. C. juba pilosa alba ad genas
ante aures, cauda villosa annulata.

v. Schreber tab. 33.

Braun, und so klein, daß er in einer Cocosnuß-
Schale Raum hat.

5. Lemvr, Maki. Nasus acutus, dentes primo-
res
superiores 4. per paria remoti, inferiores 4 –
6. porrecti, compressi, incumbentes; laniarii
solitarii, approximati**).

*) Die sonderbare Art, wie sich ihrer mehrere gleichsam ketten-
artig an einander hängen sollen, um sich von einem Baume
am dießseitigen Ufer eines Flusses, auf einen jenseits gegen
über stehenden zu schleudern, ist abgebildet in der Original-
Ausgabe von Ant. de Ulloa viage. Madr. 1748. fol. vol. I.
p. 144. dergl. mit p. 149.
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[63/0082] Auf Guinea, am Cap ꝛc. wo oft ganze Scharen Weinberge und Obstgärten plündern sollen. Viel klei- ner als der vorige. 4. Cercopithecus, Meerkatze. Auriculae et manus minus humanae. Nares laterales. Na- tes tectae. Dentes ut in simiis. Das ganze Geschlecht ist bloß im wärmern Süd- America einheimisch, wo es den einheimischen India- nern zu einem gemeinen Wildbret dient. a) Cauda prehensili, die Sapaious. 1. Seniculus, der rothe Brüllaffe (l' Alouate). C. barbatus rufus, gutture tumido. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 91. Schaarenweis in den großen Waldungen von Guia- na ꝛc., wo er, so wie eine andre Gattung (Cercop. Bel- zebul) zumahl bey Wetterveränderung ein betäubendes Geschrey hören läßt, das durch eine sonderbare knöcher- ne Resonanzblase an dem dadurch gleichsam kropfförmig aufgetriebenen Kehlkopf, hervorgebracht wird. 2. Paniscus, der Coaita C. ater, palmis tetradactylis absque pollice. v. Schreber tab. 26. A. 26. B. Hat ungemeines Geschick in seinem langen Roll- schwanze *) b) Cauda non prehensili, die Sanguinchen. 3. Iacchus, der Uistiti. C. juba pilosa alba ad genas ante aures, cauda villosa annulata. v. Schreber tab. 33. Braun, und so klein, daß er in einer Cocosnuß- Schale Raum hat. 5. Lemvr, Maki. Nasus acutus, dentes primo- res superiores 4. per paria remoti, inferiores 4 – 6. porrecti, compressi, incumbentes; laniarii solitarii, approximati **). *) Die sonderbare Art, wie sich ihrer mehrere gleichsam ketten- artig an einander hängen sollen, um sich von einem Baume am dießseitigen Ufer eines Flusses, auf einen jenseits gegen über stehenden zu schleudern, ist abgebildet in der Original- Ausgabe von Ant. de Ulloa viage. Madr. 1748. fol. vol. I. p. 144. dergl. mit p. 149. **) Gotth. Fischer's Anatomie der Maki. I. B. Frankf. 1804 4. mit Kupf.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/82>, abgerufen am 23.04.2024.