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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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VII. MULTUNGULA (Belluae.)

Meist sehr große, aber unförmliche, borstige
oder dünn behaarte Säugethiere, mit mehr
als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit
Inbegriff der Schweine, denn auch diese
haben im Grunde vier Klauen.

38. Sus. Rostrum truncatum, promi-
nens, mobile. Dentes primores
(ple-
risque
) superiores 4, convergentes, in-
feriores
6, prominentes; laniarii supe-
riores
2, inferiores 2, exserti.

1. +. Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le
sanglier
, das zahme le cochon. Engl. jenes
the wild boar, dieses the hog.) S. dorso
setoso, cauda pilosa
.

Das wilde Schwein*) hat eine längere
Schnauze und überhaupt eine andere Form des
Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere Fang-
zähne als das Hausschwein, niemahls Finnen-
würmer, und ist fast immer von schwarzgrauer
Farbe.

Wenige Thiere sind so allgemein fast über die
ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein.
Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist
beynahe ein animal omnivorum. Das Weib-
chen wirft nicht selten zwey Mahl im Jahr und
wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. - In
America, wohin die Schweine aus Europa über-
gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr.

*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795.
VII. MULTUNGULA (Belluae.)

Meist sehr große, aber unförmliche, borstige
oder dünn behaarte Säugethiere, mit mehr
als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit
Inbegriff der Schweine, denn auch diese
haben im Grunde vier Klauen.

38. Sus. Rostrum truncatum, promi-
nens, mobile. Dentes primores
(ple-
risque
) superiores 4, convergentes, in-
feriores
6, prominentes; laniarii supe-
riores
2, inferiores 2, exserti.

1. †. Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le
sanglier
, das zahme le cochon. Engl. jenes
the wild boar, dieses the hog.) S. dorso
setoso, cauda pilosa
.

Das wilde Schwein*) hat eine längere
Schnauze und überhaupt eine andere Form des
Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere Fang-
zähne als das Hausschwein, niemahls Finnen-
würmer, und ist fast immer von schwarzgrauer
Farbe.

Wenige Thiere sind so allgemein fast über die
ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein.
Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist
beynahe ein animal omnivorum. Das Weib-
chen wirft nicht selten zwey Mahl im Jahr und
wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. – In
America, wohin die Schweine aus Europa über-
gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr.

*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795.
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[126/0148] VII. MULTUNGULA (Belluae.) Meist sehr große, aber unförmliche, borstige oder dünn behaarte Säugethiere, mit mehr als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit Inbegriff der Schweine, denn auch diese haben im Grunde vier Klauen. 38. Sus. Rostrum truncatum, promi- nens, mobile. Dentes primores (ple- risque) superiores 4, convergentes, in- feriores 6, prominentes; laniarii supe- riores 2, inferiores 2, exserti. 1. †. Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le sanglier, das zahme le cochon. Engl. jenes the wild boar, dieses the hog.) S. dorso setoso, cauda pilosa. Das wilde Schwein *) hat eine längere Schnauze und überhaupt eine andere Form des Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere Fang- zähne als das Hausschwein, niemahls Finnen- würmer, und ist fast immer von schwarzgrauer Farbe. Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein. Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal omnivorum. Das Weib- chen wirft nicht selten zwey Mahl im Jahr und wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. – In America, wohin die Schweine aus Europa über- gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr. *) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/148>, abgerufen am 24.04.2024.