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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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2. Papa. der Geyerkönig, Ruttengeyer, Son-
nengeyer. V. naribus carunculatis, vertice
colloque denudato
.

Buffon, oiseaux. Vol. I. tab. 6.

In Westindien und Südamerica. Nur von
der Größe eines welschen Huhns; zumal am
Kopf von schönen gelben, rothen und schwarzen
Farben, mit langen, fleischigen Lappen über
dem Schnabel. Kann den nackten Hals ganz in
den dickgefiederten Schulterkragen einziehen.

3. +. Barbatus. der Lämmergeyer, Bart-
geyer, Goldgeyer, Jochgeyer. V. rostri
dorso versus apicem gibboso, mento barbato.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 85.

In den Tyroler- und Schweizer-Alpen; auch
in Sibirien und Habessinien. Der größte euro-
päische Vogel, dessen ausgespannte Flügel bey
10 Fuß messen, und der sich vorzüglich durch sei-
nen starkharigen Bart, und durch den befiederten
Kopf, besonders aber durch den gewölbten Rük-
ken vorn am Oberschnabel von andern Geyern
auszeichnet*).

4. Percnopterus. der Aasgeyer. V. remigi-
bus nigris, margine exteriore, praeter ex-
timas, canis.

Besonders häufig in Palästina, Arabien und
Aegypten. Verzehrt unzählige Feldmäuse, Am-
phibien etc. Die alten Aegyptier haben diesen
Vogel, so wie einige andere ihnen vorzüglich
nutzbare Thiere, heilig gehalten, und ihn häufig

*) Viele unserer neuen Naturforscher, z. B. Büffon,
Fortis, und andere, auch Bomare, Molina etc.
hielten ihn (ganz irrig) für einerley mit dem
Condor.

2. Papa. der Geyerkönig, Ruttengeyer, Son-
nengeyer. V. naribus carunculatis, vertice
colloque denudato
.

Buffon, oiseaux. Vol. I. tab. 6.

In Westindien und Südamerica. Nur von
der Größe eines welschen Huhns; zumal am
Kopf von schönen gelben, rothen und schwarzen
Farben, mit langen, fleischigen Lappen über
dem Schnabel. Kann den nackten Hals ganz in
den dickgefiederten Schulterkragen einziehen.

3. †. Barbatus. der Lämmergeyer, Bart-
geyer, Goldgeyer, Jochgeyer. V. rostri
dorso versus apicem gibboso, mento barbato.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 85.

In den Tyroler- und Schweizer-Alpen; auch
in Sibirien und Habessinien. Der größte euro-
päische Vogel, dessen ausgespannte Flügel bey
10 Fuß messen, und der sich vorzüglich durch sei-
nen starkharigen Bart, und durch den befiederten
Kopf, besonders aber durch den gewölbten Rük-
ken vorn am Oberschnabel von andern Geyern
auszeichnet*).

4. Percnopterus. der Aasgeyer. V. remigi-
bus nigris, margine exteriore, praeter ex-
timas, canis.

Besonders häufig in Palästina, Arabien und
Aegypten. Verzehrt unzählige Feldmäuse, Am-
phibien ꝛc. Die alten Aegyptier haben diesen
Vogel, so wie einige andere ihnen vorzüglich
nutzbare Thiere, heilig gehalten, und ihn häufig

*) Viele unserer neuen Naturforscher, z. B. Büffon,
Fortis, und andere, auch Bomare, Molina ꝛc.
hielten ihn (ganz irrig) für einerley mit dem
Condor.
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[162/0184] 2. Papa. der Geyerkönig, Ruttengeyer, Son- nengeyer. V. naribus carunculatis, vertice colloque denudato. Buffon, oiseaux. Vol. I. tab. 6. In Westindien und Südamerica. Nur von der Größe eines welschen Huhns; zumal am Kopf von schönen gelben, rothen und schwarzen Farben, mit langen, fleischigen Lappen über dem Schnabel. Kann den nackten Hals ganz in den dickgefiederten Schulterkragen einziehen. 3. †. Barbatus. der Lämmergeyer, Bart- geyer, Goldgeyer, Jochgeyer. V. rostri dorso versus apicem gibboso, mento barbato. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 85. In den Tyroler- und Schweizer-Alpen; auch in Sibirien und Habessinien. Der größte euro- päische Vogel, dessen ausgespannte Flügel bey 10 Fuß messen, und der sich vorzüglich durch sei- nen starkharigen Bart, und durch den befiederten Kopf, besonders aber durch den gewölbten Rük- ken vorn am Oberschnabel von andern Geyern auszeichnet *). 4. Percnopterus. der Aasgeyer. V. remigi- bus nigris, margine exteriore, praeter ex- timas, canis. Besonders häufig in Palästina, Arabien und Aegypten. Verzehrt unzählige Feldmäuse, Am- phibien ꝛc. Die alten Aegyptier haben diesen Vogel, so wie einige andere ihnen vorzüglich nutzbare Thiere, heilig gehalten, und ihn häufig *) Viele unserer neuen Naturforscher, z. B. Büffon, Fortis, und andere, auch Bomare, Molina ꝛc. hielten ihn (ganz irrig) für einerley mit dem Condor.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/184>, abgerufen am 19.04.2024.