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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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das in eignen Drüsen abgeschieden und durch
besondere röhrenförmige, einzeln stehende, ge-
gen die Spitze zu mit einer länglichen Oeffnung
versehene, Giftzähne (- als durch einen Aus-
führungsgang -) beym Biß in die Wunde
geflößt wird. (- Abbild. n. h. Gegenst.
tab
. 37. fig. 1. -) Diese bloß am vordern
Rande des zugleich merklich starken Oberkie-
fers befindlichen Giftzähne geben auch den zu-
verlässigsten Character ab, um die giftigen
Schlangen von den giftlosen zu unterscheiden*),
da bey den letztern der ganze äußere Rand der
obern Kinnlade (bis hinten) mit Zähnen be-
setzt ist (- Abbild. n. h. Gegenst. a. a. O.
fig. 2. -); außerdem haben aber wohl alle
Schlangen noch eine doppelte Reihe kleiner
Gaumen-Zähne mit einander gemein.

5. Crotalus. Klapperschlange. (Fr.
serpent a sonnettes. Engl. rattle-snake.)
Scuta abdominalia. Scuta squamaeque
subcaudales. Crepitaculum terminale
caudae
.

*) Zu den übrigen zwar nicht ganz exceptionslosen,
doch in den bey weiten mehrsten Fällen eintreffen-
den Kennzeichen, wodurch sich die giftigen Schlan-
gen auszeichnen, gehört 1) ein breiter gleichsam
herzförmiger Kopf mit kleinen flachen Schuppen
statt der Schildchen; 2) am Leibe kielförmige
Schuppen (d. h mit einem scharfkantigen Rücken);
und 3) ein kurzer Schwanz, der nämlich weniger
als 1/5 der Länge des Thiers mißt. S. Dr. Gray
in den philos. Transact. vol. LXXIX. P. I.

das in eignen Drüsen abgeschieden und durch
besondere röhrenförmige, einzeln stehende, ge-
gen die Spitze zu mit einer länglichen Oeffnung
versehene, Giftzähne (– als durch einen Aus-
führungsgang –) beym Biß in die Wunde
geflößt wird. (– Abbild. n. h. Gegenst.
tab
. 37. fig. 1. –) Diese bloß am vordern
Rande des zugleich merklich starken Oberkie-
fers befindlichen Giftzähne geben auch den zu-
verlässigsten Character ab, um die giftigen
Schlangen von den giftlosen zu unterscheiden*),
da bey den letztern der ganze äußere Rand der
obern Kinnlade (bis hinten) mit Zähnen be-
setzt ist (– Abbild. n. h. Gegenst. a. a. O.
fig. 2. –); außerdem haben aber wohl alle
Schlangen noch eine doppelte Reihe kleiner
Gaumen-Zähne mit einander gemein.

5. Crotalus. Klapperschlange. (Fr.
serpent à sonnettes. Engl. rattle-snake.)
Scuta abdominalia. Scuta squamaeque
subcaudales. Crepitaculum terminale
caudae
.

*) Zu den übrigen zwar nicht ganz exceptionslosen,
doch in den bey weiten mehrsten Fällen eintreffen-
den Kennzeichen, wodurch sich die giftigen Schlan-
gen auszeichnen, gehört 1) ein breiter gleichsam
herzförmiger Kopf mit kleinen flachen Schuppen
statt der Schildchen; 2) am Leibe kielförmige
Schuppen (d. h mit einem scharfkantigen Rücken);
und 3) ein kurzer Schwanz, der nämlich weniger
als 1/5 der Länge des Thiers mißt. S. Dr. Gray
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[255/0277] das in eignen Drüsen abgeschieden und durch besondere röhrenförmige, einzeln stehende, ge- gen die Spitze zu mit einer länglichen Oeffnung versehene, Giftzähne (– als durch einen Aus- führungsgang –) beym Biß in die Wunde geflößt wird. (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 37. fig. 1. –) Diese bloß am vordern Rande des zugleich merklich starken Oberkie- fers befindlichen Giftzähne geben auch den zu- verlässigsten Character ab, um die giftigen Schlangen von den giftlosen zu unterscheiden *), da bey den letztern der ganze äußere Rand der obern Kinnlade (bis hinten) mit Zähnen be- setzt ist (– Abbild. n. h. Gegenst. a. a. O. fig. 2. –); außerdem haben aber wohl alle Schlangen noch eine doppelte Reihe kleiner Gaumen-Zähne mit einander gemein. 5. Crotalus. Klapperschlange. (Fr. serpent à sonnettes. Engl. rattle-snake.) Scuta abdominalia. Scuta squamaeque subcaudales. Crepitaculum terminale caudae. *) Zu den übrigen zwar nicht ganz exceptionslosen, doch in den bey weiten mehrsten Fällen eintreffen- den Kennzeichen, wodurch sich die giftigen Schlan- gen auszeichnen, gehört 1) ein breiter gleichsam herzförmiger Kopf mit kleinen flachen Schuppen statt der Schildchen; 2) am Leibe kielförmige Schuppen (d. h mit einem scharfkantigen Rücken); und 3) ein kurzer Schwanz, der nämlich weniger als 1/5 der Länge des Thiers mißt. S. Dr. Gray in den philos. Transact. vol. LXXIX. P. I.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/277>, abgerufen am 25.04.2024.