Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

schiedenen Eingeweiden vielerley Säugethiere fin-
den, hat bey den mehrsten Gattungen viele Aehn-
lichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hin-
tertheil aber endigt sich in eine eyförmige Was-
serblase von verschiedener Größe.

1. +. Finna. die Finne. (Cysticorcus cellulosae
Rudolph
.) H. conica, vesicae duplici in-
clusa, interiori basi sua adhaerens, capite
versus collum vesicae directo
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 39.

Sehr selten bey Menschen*) und Assen auf
den Muskeln, auf dem Hirne etc. Am gemein-
sten aber im Schweinefleisch. Ihre thierische
Natur hat schon Malpighi außer Zweifel gesetzt.
Da sie sich bloß bey dem vom Menschen unter-
jochten Hausschwein, aber nicht bey der wilden
Sau findet, so gibt sie ein Beyspiel von organi-
sirten Körpern, die erst lange nach der ersten
Schöpfung gleichsam nacherschaffen zu seyn
scheinen.

2. +. Globosa. H. simplex ovata, corpore
distincte articulato, rugoso, imbricato
.

Goeze Eingeweidewürmer tab. 17.

Die Blase oft größer als ein Hühnerey. Am
häufigsten am Bauchfell und in der Leber der
Schweine.

3. +. Cerebralis. die Queese. H. multiplex,
corpusculis pluribus, cauda biseta vesicae
communi adnatis
.

Leske vom Drehen der Schafe. Leipz. 1780. 8.

Im Gehirn der drehenden Schafe (Queesen-
köpfe. Engl. staggers.)

*) s. Hrn. Hofr. Himly im Journal der practischen
Arzneykunde
1809. II. B. 12. St. p. 115. tab.
1-3.

schiedenen Eingeweiden vielerley Säugethiere fin-
den, hat bey den mehrsten Gattungen viele Aehn-
lichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hin-
tertheil aber endigt sich in eine eyförmige Was-
serblase von verschiedener Größe.

1. †. Finna. die Finne. (Cysticorcus cellulosae
Rudolph
.) H. conica, vesicae duplici in-
clusa, interiori basi sua adhaerens, capite
versus collum vesicae directo
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 39.

Sehr selten bey Menschen*) und Assen auf
den Muskeln, auf dem Hirne ꝛc. Am gemein-
sten aber im Schweinefleisch. Ihre thierische
Natur hat schon Malpighi außer Zweifel gesetzt.
Da sie sich bloß bey dem vom Menschen unter-
jochten Hausschwein, aber nicht bey der wilden
Sau findet, so gibt sie ein Beyspiel von organi-
sirten Körpern, die erst lange nach der ersten
Schöpfung gleichsam nacherschaffen zu seyn
scheinen.

2. †. Globosa. H. simplex ovata, corpore
distincte articulato, rugoso, imbricato
.

Goeze Eingeweidewürmer tab. 17.

Die Blase oft größer als ein Hühnerey. Am
häufigsten am Bauchfell und in der Leber der
Schweine.

3. †. Cerebralis. die Queese. H. multiplex,
corpusculis pluribus, cauda biseta vesicae
communi adnatis
.

Leske vom Drehen der Schafe. Leipz. 1780. 8.

Im Gehirn der drehenden Schafe (Queesen-
köpfe. Engl. staggers.)

*) s. Hrn. Hofr. Himly im Journal der practischen
Arzneykunde
1809. II. B. 12. St. p. 115. tab.
1-3.
<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0466" xml:id="pb444_0001" n="444"/>
schiedenen Eingeweiden vielerley Säugethiere fin-<lb/>
den, hat bey den mehrsten Gattungen viele Aehn-<lb/>
lichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hin-<lb/>
tertheil aber endigt sich in eine eyförmige Was-<lb/>
serblase von verschiedener Größe.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Finna</hi></hi>. die Finne. (<hi rendition="#aq">Cysticorcus <hi rendition="#i">cellulosae</hi><lb/><hi rendition="#k">Rudolph</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">H. conica, vesicae duplici in-<lb/>
clusa, interiori basi sua adhaerens, capite<lb/>
versus collum vesicae directo</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Abbild. n. h. Gegenst</hi>. tab.</hi> 39.</p>
            <p rendition="#l1em">Sehr selten bey Menschen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. Hrn. Hofr. Himly im <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Journal der practischen<lb/>
Arzneykunde</hi></hi> 1809. II. B. 12. <hi rendition="#aq">St. p</hi>. 115. <hi rendition="#aq">tab</hi>.<lb/>
1-3.</p></note> und Assen auf<lb/>
den Muskeln, auf dem Hirne &#xA75B;c. Am gemein-<lb/>
sten aber im Schweinefleisch. Ihre thierische<lb/>
Natur hat schon Malpighi außer Zweifel gesetzt.<lb/>
Da sie sich bloß bey dem vom Menschen unter-<lb/>
jochten Hausschwein, aber nicht bey der wilden<lb/>
Sau findet, so gibt sie ein Beyspiel von organi-<lb/>
sirten Körpern, die erst lange nach der ersten<lb/>
Schöpfung gleichsam nacherschaffen zu seyn<lb/>
scheinen.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Globosa</hi>. H. simplex ovata, corpore<lb/>
distincte articulato, rugoso, imbricato</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em">Goeze Eingeweidewürmer <hi rendition="#aq">tab</hi>. 17.</p>
            <p rendition="#l1em">Die Blase oft größer als ein Hühnerey. Am<lb/>
häufigsten am Bauchfell und in der Leber der<lb/>
Schweine.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cerebralis</hi></hi>. die Queese. <hi rendition="#aq">H. multiplex,<lb/>
corpusculis pluribus, cauda biseta vesicae<lb/>
communi adnatis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em">Leske vom Drehen der Schafe. Leipz. 1780. 8.</p>
            <p rendition="#l1em">Im Gehirn der drehenden Schafe (Queesen-<lb/>
köpfe. Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">staggers</hi></hi>.)</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[444/0466] schiedenen Eingeweiden vielerley Säugethiere fin- den, hat bey den mehrsten Gattungen viele Aehn- lichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hin- tertheil aber endigt sich in eine eyförmige Was- serblase von verschiedener Größe. 1. †. Finna. die Finne. (Cysticorcus cellulosae Rudolph.) H. conica, vesicae duplici in- clusa, interiori basi sua adhaerens, capite versus collum vesicae directo. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 39. Sehr selten bey Menschen *) und Assen auf den Muskeln, auf dem Hirne ꝛc. Am gemein- sten aber im Schweinefleisch. Ihre thierische Natur hat schon Malpighi außer Zweifel gesetzt. Da sie sich bloß bey dem vom Menschen unter- jochten Hausschwein, aber nicht bey der wilden Sau findet, so gibt sie ein Beyspiel von organi- sirten Körpern, die erst lange nach der ersten Schöpfung gleichsam nacherschaffen zu seyn scheinen. 2. †. Globosa. H. simplex ovata, corpore distincte articulato, rugoso, imbricato. Goeze Eingeweidewürmer tab. 17. Die Blase oft größer als ein Hühnerey. Am häufigsten am Bauchfell und in der Leber der Schweine. 3. †. Cerebralis. die Queese. H. multiplex, corpusculis pluribus, cauda biseta vesicae communi adnatis. Leske vom Drehen der Schafe. Leipz. 1780. 8. Im Gehirn der drehenden Schafe (Queesen- köpfe. Engl. staggers.) *) s. Hrn. Hofr. Himly im Journal der practischen Arzneykunde 1809. II. B. 12. St. p. 115. tab. 1-3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/466
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/466>, abgerufen am 23.04.2024.