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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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= 24 Schwefelsäure, 18 Thonerde, 58 Wasser.
Geschmack zusammenziehend, herbe, hintennach
süßlich. Fundort vorzüglich im Neapolitanischen.
Zuweilen auch auf den so genannten Alaunerzen.
Gebrauch hauptsächlichst zur Färberey etc.

C) In Verbindung mit metallischen
Kalken.

5. Natürlicher Vitriol.

Schwefelsaure Metallkalke, zumahl von Kupfer,
Eisen, Zink und Kobalt; und zwar meist mehrere
dieser verschiedenen Metallkalke zusammen verbun-
den; doch werden sie auch dann a potiori benannt.

1) Kupfervitriol, blauer Vitriol, schwefel-
saures Kupfer. Cuivre sulfate. (coupe-
rose bleue
.)

Blau, ins spangrüne; durchscheinend; glas-
glänzend; meist stalactitisch. Gewicht = 2230.
Gibt im Feuer grüne Flamme; seine Auflösung
färbt das damit geriebene Eisen kupferroth. Her-
ber, zusammenziehender, ekelhafter Kupferge-
schmack. Fundort z. E. bey Herrengrund in
Ungarn etc.

2) Eisenvitriol, grüner Vitriol, Kupfer-
wasser, schwefelsaures Eisen. Fer sulfate.
(couperose verte.)

Meist spangrün etc. verwittert aber ochergelb;
theils auch als weißer Beschlag auf Schwefel-
kies etc.; meist durchscheinend; herber zusammen-
ziehender Tintengeschmack. Fundort z. B. im
Rammelsberge bey Goslar, aber auch bey Vul-
canen, Steinkohlen etc.*)

*) Der so genannte Atramentstein oder Kupfer-
rauch ist ein aus fremdartigem, zum Ausfüllen

= 24 Schwefelsäure, 18 Thonerde, 58 Wasser.
Geschmack zusammenziehend, herbe, hintennach
süßlich. Fundort vorzüglich im Neapolitanischen.
Zuweilen auch auf den so genannten Alaunerzen.
Gebrauch hauptsächlichst zur Färberey ꝛc.

C) In Verbindung mit metallischen
Kalken.

5. Natürlicher Vitriol.

Schwefelsaure Metallkalke, zumahl von Kupfer,
Eisen, Zink und Kobalt; und zwar meist mehrere
dieser verschiedenen Metallkalke zusammen verbun-
den; doch werden sie auch dann a potiori benannt.

1) Kupfervitriol, blauer Vitriol, schwefel-
saures Kupfer. Cuivre sulfaté. (coupe-
rose bleue
.)

Blau, ins spangrüne; durchscheinend; glas-
glänzend; meist stalactitisch. Gewicht = 2230.
Gibt im Feuer grüne Flamme; seine Auflösung
färbt das damit geriebene Eisen kupferroth. Her-
ber, zusammenziehender, ekelhafter Kupferge-
schmack. Fundort z. E. bey Herrengrund in
Ungarn ꝛc.

2) Eisenvitriol, grüner Vitriol, Kupfer-
wasser, schwefelsaures Eisen. Fer sulfaté.
(couperose verte.)

Meist spangrün ꝛc. verwittert aber ochergelb;
theils auch als weißer Beschlag auf Schwefel-
kies ꝛc.; meist durchscheinend; herber zusammen-
ziehender Tintengeschmack. Fundort z. B. im
Rammelsberge bey Goslar, aber auch bey Vul-
canen, Steinkohlen ꝛc.*)

*) Der so genannte Atramentstein oder Kupfer-
rauch ist ein aus fremdartigem, zum Ausfüllen
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[668/0690] = 24 Schwefelsäure, 18 Thonerde, 58 Wasser. Geschmack zusammenziehend, herbe, hintennach süßlich. Fundort vorzüglich im Neapolitanischen. Zuweilen auch auf den so genannten Alaunerzen. Gebrauch hauptsächlichst zur Färberey ꝛc. C) In Verbindung mit metallischen Kalken. 5. Natürlicher Vitriol. Schwefelsaure Metallkalke, zumahl von Kupfer, Eisen, Zink und Kobalt; und zwar meist mehrere dieser verschiedenen Metallkalke zusammen verbun- den; doch werden sie auch dann a potiori benannt. 1) Kupfervitriol, blauer Vitriol, schwefel- saures Kupfer. Cuivre sulfaté. (coupe- rose bleue.) Blau, ins spangrüne; durchscheinend; glas- glänzend; meist stalactitisch. Gewicht = 2230. Gibt im Feuer grüne Flamme; seine Auflösung färbt das damit geriebene Eisen kupferroth. Her- ber, zusammenziehender, ekelhafter Kupferge- schmack. Fundort z. E. bey Herrengrund in Ungarn ꝛc. 2) Eisenvitriol, grüner Vitriol, Kupfer- wasser, schwefelsaures Eisen. Fer sulfaté. (couperose verte.) Meist spangrün ꝛc. verwittert aber ochergelb; theils auch als weißer Beschlag auf Schwefel- kies ꝛc.; meist durchscheinend; herber zusammen- ziehender Tintengeschmack. Fundort z. B. im Rammelsberge bey Goslar, aber auch bey Vul- canen, Steinkohlen ꝛc. *) *) Der so genannte Atramentstein oder Kupfer- rauch ist ein aus fremdartigem, zum Ausfüllen

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/690>, abgerufen am 23.04.2024.