Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

sandstein oder dichtem Kalkstein aufliegen und
gewöhnlich von Basalt bedeckt sind: die beiden
letztern aber in weit schwächern Flözen, meist
nur von wenigen Fuß Mächtigkeit vorkommen,
deren aber dagegen mehrere übereinander mit
Schichten von Schieferthon oder Kohlensandstein
(S. 661.) abwechseln. Auch findet sich diese letz-
tere Hauptart mehr in der Nähe der Ganggebirge,
und ist fast immer mit Kohlensandstein oder mit
Schieferthon (zumahl mit Pflanzenabdrücken)
und Brandschiefer (S. 607.) bedeckt.

1) Braunkohle, Erdkohle (Engl. Boveycoal.

Dunkelbraun; mattglänzend; Uebergang in
Alaunerde so wie ins bituminöse Holz, von wel-
chem sie sich doch durch das minder kenntliche
Holzgefüge unterscheidet.

2) Pechkohle, Fettkohle, Harzkohle, Glas-
kohle.

Kohlschwarz (so wie auch die folgenden Abar-
ten); starkglänzend; mit kleinmuscheligem Bruch.

3) Stangenkohle.

In stängelich abgesonderten Stücken; meist
fettglänzend; weich; spröde. Fundort vorzüglich
am Meißner in Hessen.

4) Gagatkohle, schwarzer Bernstein. (Fr.
jayet, jais, Engl. jet.)

Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger
Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli-
ren läßt.

Ihr ähnelt die cannel- oder kennel-coal aus
Lancashire. Dieser ihr Gewicht = 1275.

5) Schieferkohle, Blätterkohle.

Von schieferigem Gefüge; wachsglanz; weich,
und sehr spröde. Uebergang in Brandschiefer.

sandstein oder dichtem Kalkstein aufliegen und
gewöhnlich von Basalt bedeckt sind: die beiden
letztern aber in weit schwächern Flözen, meist
nur von wenigen Fuß Mächtigkeit vorkommen,
deren aber dagegen mehrere übereinander mit
Schichten von Schieferthon oder Kohlensandstein
(S. 661.) abwechseln. Auch findet sich diese letz-
tere Hauptart mehr in der Nähe der Ganggebirge,
und ist fast immer mit Kohlensandstein oder mit
Schieferthon (zumahl mit Pflanzenabdrücken)
und Brandschiefer (S. 607.) bedeckt.

1) Braunkohle, Erdkohle (Engl. Boveycoal.

Dunkelbraun; mattglänzend; Uebergang in
Alaunerde so wie ins bituminöse Holz, von wel-
chem sie sich doch durch das minder kenntliche
Holzgefüge unterscheidet.

2) Pechkohle, Fettkohle, Harzkohle, Glas-
kohle.

Kohlschwarz (so wie auch die folgenden Abar-
ten); starkglänzend; mit kleinmuscheligem Bruch.

3) Stangenkohle.

In stängelich abgesonderten Stücken; meist
fettglänzend; weich; spröde. Fundort vorzüglich
am Meißner in Hessen.

4) Gagatkohle, schwarzer Bernstein. (Fr.
jayet, jais, Engl. jet.)

Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger
Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli-
ren läßt.

Ihr ähnelt die cannel- oder kennel-coal aus
Lancashire. Dieser ihr Gewicht = 1275.

5) Schieferkohle, Blätterkohle.

Von schieferigem Gefüge; wachsglanz; weich,
und sehr spröde. Uebergang in Brandschiefer.

<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0702" xml:id="pb680_0001" n="680"/>
sandstein oder dichtem Kalkstein aufliegen und<lb/>
gewöhnlich von Basalt bedeckt sind: die beiden<lb/>
letztern aber in weit schwächern Flözen, meist<lb/>
nur von wenigen Fuß Mächtigkeit vorkommen,<lb/>
deren aber dagegen mehrere übereinander mit<lb/>
Schichten von Schieferthon oder Kohlensandstein<lb/>
(S. 661.) abwechseln. Auch findet sich diese letz-<lb/>
tere Hauptart mehr in der Nähe der Ganggebirge,<lb/>
und ist fast immer mit Kohlensandstein oder mit<lb/>
Schieferthon (zumahl mit Pflanzenabdrücken)<lb/>
und Brandschiefer (S. 607.) bedeckt.</p>
            <p rendition="#indent-2">1) Braunkohle, Erdkohle (Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Boveycoal</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Dunkelbraun; mattglänzend; Uebergang in<lb/>
Alaunerde so wie ins bituminöse Holz, von wel-<lb/>
chem sie sich doch durch das minder kenntliche<lb/>
Holzgefüge unterscheidet.</p>
            <p rendition="#indent-2">2) Pechkohle, Fettkohle, Harzkohle, Glas-<lb/>
kohle.</p>
            <p rendition="#l1em">Kohlschwarz (so wie auch die folgenden Abar-<lb/>
ten); starkglänzend; mit kleinmuscheligem Bruch.</p>
            <p rendition="#indent-2">3) Stangenkohle.</p>
            <p rendition="#l1em">In stängelich abgesonderten Stücken; meist<lb/>
fettglänzend; weich; spröde. Fundort vorzüglich<lb/>
am Meißner in Hessen.</p>
            <p rendition="#indent-2">4) Gagatkohle, schwarzer Bernstein. (Fr.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">jayet, jais</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">jet</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger<lb/>
Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli-<lb/>
ren läßt.</p>
            <p rendition="#l1em">Ihr ähnelt die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cannel</hi></hi>- oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">kennel-coal</hi></hi> aus<lb/>
Lancashire. Dieser ihr Gewicht = 1275.</p>
            <p rendition="#indent-2">5) Schieferkohle, Blätterkohle.</p>
            <p rendition="#l1em">Von schieferigem Gefüge; wachsglanz; weich,<lb/>
und sehr spröde. Uebergang in Brandschiefer.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[680/0702] sandstein oder dichtem Kalkstein aufliegen und gewöhnlich von Basalt bedeckt sind: die beiden letztern aber in weit schwächern Flözen, meist nur von wenigen Fuß Mächtigkeit vorkommen, deren aber dagegen mehrere übereinander mit Schichten von Schieferthon oder Kohlensandstein (S. 661.) abwechseln. Auch findet sich diese letz- tere Hauptart mehr in der Nähe der Ganggebirge, und ist fast immer mit Kohlensandstein oder mit Schieferthon (zumahl mit Pflanzenabdrücken) und Brandschiefer (S. 607.) bedeckt. 1) Braunkohle, Erdkohle (Engl. Boveycoal. Dunkelbraun; mattglänzend; Uebergang in Alaunerde so wie ins bituminöse Holz, von wel- chem sie sich doch durch das minder kenntliche Holzgefüge unterscheidet. 2) Pechkohle, Fettkohle, Harzkohle, Glas- kohle. Kohlschwarz (so wie auch die folgenden Abar- ten); starkglänzend; mit kleinmuscheligem Bruch. 3) Stangenkohle. In stängelich abgesonderten Stücken; meist fettglänzend; weich; spröde. Fundort vorzüglich am Meißner in Hessen. 4) Gagatkohle, schwarzer Bernstein. (Fr. jayet, jais, Engl. jet.) Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli- ren läßt. Ihr ähnelt die cannel- oder kennel-coal aus Lancashire. Dieser ihr Gewicht = 1275. 5) Schieferkohle, Blätterkohle. Von schieferigem Gefüge; wachsglanz; weich, und sehr spröde. Uebergang in Brandschiefer.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/702
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/702>, abgerufen am 20.04.2024.