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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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bekannt. Gewöhnlich nur in kleinen, fast stahl-
grauen, theils rundlichen, theils eckigen, meist
aber platten Körnern; die aber außer der Platina
noch achterley andere Metalle (- nämlich: Kupfer,
Eisen, Titanium, Chromium, Iridium, Osmium,
Rhodium und Palladium -) halten; und in einem
mit magnetischem Eisensande, Waschgold, Queck-
silberkügelchen, und kleinen Hyacinthen etc. ver-
vermengten Sande, vorzüglich bey Santa Fe in
Mexico gefunden werden.



II. Goldgeschlecht.

Das Gold ist ausnehmend ductil in aller
dreyfachen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehn-
barkeit und Zähigkeit), weich, doch daß es sich
durch anhaltendes Hämmern selbst zu Uhrfedern
stählen läßt. Gewicht = 19257. Wird in
Königswasser aufgelöst; und aus der Solution
durch Salmiak als Knallgold, und durch Zinn-
auflösung als mineralischer Purpur, gefällt.
Amalgamirt sich sehr leicht mit Quecksilber.
Ist nächst dem Eisen und Braunstein wahr-
scheinlich das allgemeinst verbreitete Metall.

1. Gediegen.

Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der
ihm in größerer oder geringerer Menge beyge-
mischten andern Metalle, Kupfer, Silber, Eisen,
oder Tellurium. In mancherley besonderer Ge-
stalt z. B. blätterig, gestrickt etc. Theils krystal-
lisirt, in mancherley Formen, z. B. cubisch,
octoedrisch etc.; theils dendritisch etc.

bekannt. Gewöhnlich nur in kleinen, fast stahl-
grauen, theils rundlichen, theils eckigen, meist
aber platten Körnern; die aber außer der Platina
noch achterley andere Metalle (– nämlich: Kupfer,
Eisen, Titanium, Chromium, Iridium, Osmium,
Rhodium und Palladium –) halten; und in einem
mit magnetischem Eisensande, Waschgold, Queck-
silberkügelchen, und kleinen Hyacinthen ꝛc. ver-
vermengten Sande, vorzüglich bey Santa Fé in
Mexico gefunden werden.



II. Goldgeschlecht.

Das Gold ist ausnehmend ductil in aller
dreyfachen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehn-
barkeit und Zähigkeit), weich, doch daß es sich
durch anhaltendes Hämmern selbst zu Uhrfedern
stählen läßt. Gewicht = 19257. Wird in
Königswasser aufgelöst; und aus der Solution
durch Salmiak als Knallgold, und durch Zinn-
auflösung als mineralischer Purpur, gefällt.
Amalgamirt sich sehr leicht mit Quecksilber.
Ist nächst dem Eisen und Braunstein wahr-
scheinlich das allgemeinst verbreitete Metall.

1. Gediegen.

Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der
ihm in größerer oder geringerer Menge beyge-
mischten andern Metalle, Kupfer, Silber, Eisen,
oder Tellurium. In mancherley besonderer Ge-
stalt z. B. blätterig, gestrickt ꝛc. Theils krystal-
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[691/0713] bekannt. Gewöhnlich nur in kleinen, fast stahl- grauen, theils rundlichen, theils eckigen, meist aber platten Körnern; die aber außer der Platina noch achterley andere Metalle (– nämlich: Kupfer, Eisen, Titanium, Chromium, Iridium, Osmium, Rhodium und Palladium –) halten; und in einem mit magnetischem Eisensande, Waschgold, Queck- silberkügelchen, und kleinen Hyacinthen ꝛc. ver- vermengten Sande, vorzüglich bey Santa Fé in Mexico gefunden werden. II. Goldgeschlecht. Das Gold ist ausnehmend ductil in aller dreyfachen Rücksicht (von Biegsamkeit, Dehn- barkeit und Zähigkeit), weich, doch daß es sich durch anhaltendes Hämmern selbst zu Uhrfedern stählen läßt. Gewicht = 19257. Wird in Königswasser aufgelöst; und aus der Solution durch Salmiak als Knallgold, und durch Zinn- auflösung als mineralischer Purpur, gefällt. Amalgamirt sich sehr leicht mit Quecksilber. Ist nächst dem Eisen und Braunstein wahr- scheinlich das allgemeinst verbreitete Metall. 1. Gediegen. Dunkler oder heller, nach Verschiedenheit der ihm in größerer oder geringerer Menge beyge- mischten andern Metalle, Kupfer, Silber, Eisen, oder Tellurium. In mancherley besonderer Ge- stalt z. B. blätterig, gestrickt ꝛc. Theils krystal- lisirt, in mancherley Formen, z. B. cubisch, octoëdrisch ꝛc.; theils dendritisch ꝛc.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/713>, abgerufen am 29.03.2024.