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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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verbindet sich leicht mit andern Metallen, und
gibt dadurch die mancherley vorzüglichen Com-
positionen; wie z. B. mit Gold, das Similor
und das malayische Suasso; mit Zink, das
Messing und Tomback (von Tombago, dem
malayischen Worte für Kupfer); mit Zinn
die antike Bronze, das Glockengut und Stück-
gut; mit Arsenik das argent hache und die
Composition zu Telescopspiegeln; mit Nickel,
das schinesische Packfong u. s. w. Dient daher
auch beym Münzwesen zur Karatirung und
Legirung des Goldes und Silbers etc.

1. Gediegen.

Theils güldisch, oder silberhaltig etc.; daher
Abstufungen der Röthe; in mancherley besonderer
Gestalt; theils krystallisirt; und dann meist als
doppelt vierseitige Pyramide. Fundort, in Eu-
ropa besonders Cornwall und Ungarn, außerdem
aber vorzüglich Sibirien, die Küsten der Kupfer-
Insel (Mednoi ostrow) im kamtschatkischen Meere,
die Ufer des Kupferflusses im N. W. der Hud-
sonsbay, Brasilien etc.*).

2. Kupferglas, Kupferglanz, Lecherz.
(Fr. cuivre sulfure, mine de cuivre
vitreuse
.)

Bleygrau, ins Eisenschwarze, theils ins Vio-
lette, dunkel Leberbraune etc.; theils metallischer

*) Cämentkupfer, oder gediegen Kupfer von der
zweyten Formation, heißt das so auf vitrioli-
schen Kupferwassern (z. B. bey Neusohl in Ungarn,
im Rammelsberge bey Goslar etc.) mittelst des
Eisens gefällt wird.

verbindet sich leicht mit andern Metallen, und
gibt dadurch die mancherley vorzüglichen Com-
positionen; wie z. B. mit Gold, das Similor
und das malayische Suasso; mit Zink, das
Messing und Tomback (von Tombago, dem
malayischen Worte für Kupfer); mit Zinn
die antike Bronze, das Glockengut und Stück-
gut; mit Arsenik das argent haché und die
Composition zu Telescopspiegeln; mit Nickel,
das schinesische Packfong u. s. w. Dient daher
auch beym Münzwesen zur Karatirung und
Legirung des Goldes und Silbers ꝛc.

1. Gediegen.

Theils güldisch, oder silberhaltig ꝛc.; daher
Abstufungen der Röthe; in mancherley besonderer
Gestalt; theils krystallisirt; und dann meist als
doppelt vierseitige Pyramide. Fundort, in Eu-
ropa besonders Cornwall und Ungarn, außerdem
aber vorzüglich Sibirien, die Küsten der Kupfer-
Insel (Mednoi ostrow) im kamtschatkischen Meere,
die Ufer des Kupferflusses im N. W. der Hud-
sonsbay, Brasilien ꝛc.*).

2. Kupferglas, Kupferglanz, Lecherz.
(Fr. cuivre sulfuré, mine de cuivre
vitreuse
.)

Bleygrau, ins Eisenschwarze, theils ins Vio-
lette, dunkel Leberbraune ꝛc.; theils metallischer

*) Cämentkupfer, oder gediegen Kupfer von der
zweyten Formation, heißt das so auf vitrioli-
schen Kupferwassern (z. B. bey Neusohl in Ungarn,
im Rammelsberge bey Goslar ꝛc.) mittelst des
Eisens gefällt wird.
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[698/0720] verbindet sich leicht mit andern Metallen, und gibt dadurch die mancherley vorzüglichen Com- positionen; wie z. B. mit Gold, das Similor und das malayische Suasso; mit Zink, das Messing und Tomback (von Tombago, dem malayischen Worte für Kupfer); mit Zinn die antike Bronze, das Glockengut und Stück- gut; mit Arsenik das argent haché und die Composition zu Telescopspiegeln; mit Nickel, das schinesische Packfong u. s. w. Dient daher auch beym Münzwesen zur Karatirung und Legirung des Goldes und Silbers ꝛc. 1. Gediegen. Theils güldisch, oder silberhaltig ꝛc.; daher Abstufungen der Röthe; in mancherley besonderer Gestalt; theils krystallisirt; und dann meist als doppelt vierseitige Pyramide. Fundort, in Eu- ropa besonders Cornwall und Ungarn, außerdem aber vorzüglich Sibirien, die Küsten der Kupfer- Insel (Mednoi ostrow) im kamtschatkischen Meere, die Ufer des Kupferflusses im N. W. der Hud- sonsbay, Brasilien ꝛc. *). 2. Kupferglas, Kupferglanz, Lecherz. (Fr. cuivre sulfuré, mine de cuivre vitreuse.) Bleygrau, ins Eisenschwarze, theils ins Vio- lette, dunkel Leberbraune ꝛc.; theils metallischer *) Cämentkupfer, oder gediegen Kupfer von der zweyten Formation, heißt das so auf vitrioli- schen Kupferwassern (z. B. bey Neusohl in Ungarn, im Rammelsberge bey Goslar ꝛc.) mittelst des Eisens gefällt wird.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/720>, abgerufen am 28.03.2024.