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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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allerhand Vegetabilien von neuerem Datum,
Moos, Wurzelgestrüppe etc. darein umgewandelt.
Gehalt bis 35 p. C. Eisen, wahrscheinlich durch
Phosphorsäure verkalkt. Findet sich meist nahe
unter der Dammerde, im aufgeschwemmten Lande
und in Moorgrunde.

13. Eisenblau, vulgo natürliches Berli-
nerblau. (Fr. Fer azure, Prussiate
de fer natif
.)

1) blättriges.

Meist Indigblau; durchscheinend; blättrich;
auf dem Bruche Glasglänzend; weich; theils
krystallisirt in kleinen vierseitigen Säulen. Fund-
ort zumahl des krystallisirten bey Bodenmais
in Baiern*).

2) erdiges.

Unter der Erde meist weißlich; wird aber an
der Luft blau in mancherley Abstufungen; ist
erdig, staubartig oder zusammengebacken; ab-
färbend; mager. Gehalt der Eckardsberger (nach
Klaproth) = 47,5 Eisenkalk, 32 Phosphorsäure,
20 Wasser. Fundort unter andern im Hannover-
schen am Ufer der Stecknitz, und so auch im fossi-
len Treibholz bey Stade (s. oben S. 678. not.*).

14. Grün-Eisenerde.

Meist zeisiggrün; erdig; meist zerreiblich, ab-
färbend; selten verhärtet. Das Vererzungsmit-
tel noch nicht zuverlässig bekannt. Fundort zu-
mahl bey Schneeberg im Erzgebirge.

*) s. Hrn. Hofr. Hausmann im VIten B. der Denkschr.
der K. Akad. der Wiss. zu München. II. Abth.
S. 233.

allerhand Vegetabilien von neuerem Datum,
Moos, Wurzelgestrüppe ꝛc. darein umgewandelt.
Gehalt bis 35 p. C. Eisen, wahrscheinlich durch
Phosphorsäure verkalkt. Findet sich meist nahe
unter der Dammerde, im aufgeschwemmten Lande
und in Moorgrunde.

13. Eisenblau, vulgo natürliches Berli-
nerblau. (Fr. Fer azuré, Prussiate
de fer natif
.)

1) blättriges.

Meist Indigblau; durchscheinend; blättrich;
auf dem Bruche Glasglänzend; weich; theils
krystallisirt in kleinen vierseitigen Säulen. Fund-
ort zumahl des krystallisirten bey Bodenmais
in Baiern*).

2) erdiges.

Unter der Erde meist weißlich; wird aber an
der Luft blau in mancherley Abstufungen; ist
erdig, staubartig oder zusammengebacken; ab-
färbend; mager. Gehalt der Eckardsberger (nach
Klaproth) = 47,5 Eisenkalk, 32 Phosphorsäure,
20 Wasser. Fundort unter andern im Hannover-
schen am Ufer der Stecknitz, und so auch im fossi-
len Treibholz bey Stade (s. oben S. 678. not.*).

14. Grün-Eisenerde.

Meist zeisiggrün; erdig; meist zerreiblich, ab-
färbend; selten verhärtet. Das Vererzungsmit-
tel noch nicht zuverlässig bekannt. Fundort zu-
mahl bey Schneeberg im Erzgebirge.

*) s. Hrn. Hofr. Hausmann im VIten B. der Denkschr.
der K. Akad. der Wiss. zu München. II. Abth.
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[713/0735] allerhand Vegetabilien von neuerem Datum, Moos, Wurzelgestrüppe ꝛc. darein umgewandelt. Gehalt bis 35 p. C. Eisen, wahrscheinlich durch Phosphorsäure verkalkt. Findet sich meist nahe unter der Dammerde, im aufgeschwemmten Lande und in Moorgrunde. 13. Eisenblau, vulgo natürliches Berli- nerblau. (Fr. Fer azuré, Prussiate de fer natif.) 1) blättriges. Meist Indigblau; durchscheinend; blättrich; auf dem Bruche Glasglänzend; weich; theils krystallisirt in kleinen vierseitigen Säulen. Fund- ort zumahl des krystallisirten bey Bodenmais in Baiern *). 2) erdiges. Unter der Erde meist weißlich; wird aber an der Luft blau in mancherley Abstufungen; ist erdig, staubartig oder zusammengebacken; ab- färbend; mager. Gehalt der Eckardsberger (nach Klaproth) = 47,5 Eisenkalk, 32 Phosphorsäure, 20 Wasser. Fundort unter andern im Hannover- schen am Ufer der Stecknitz, und so auch im fossi- len Treibholz bey Stade (s. oben S. 678. not.*). 14. Grün-Eisenerde. Meist zeisiggrün; erdig; meist zerreiblich, ab- färbend; selten verhärtet. Das Vererzungsmit- tel noch nicht zuverlässig bekannt. Fundort zu- mahl bey Schneeberg im Erzgebirge. *) s. Hrn. Hofr. Hausmann im VIten B. der Denkschr. der K. Akad. der Wiss. zu München. II. Abth. S. 233.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/735>, abgerufen am 24.04.2024.