Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

so wie die kleinen Palmnüsse aus den Cölnischen Um-
bergruben*) u. a.m.

III. Fossile Hölzer (Lithoxyla).

das in Holzstein petrificirte so genannte
Staarholz von Hilbersdorf bey Chemnitz, das sich
durch seine gleichförmige dichte Textur ohne Spur con-
centrischer Lagen (S.426 Anm.) auszeichnet, und über-
dem gleichsam, wie mit parallellaufenden Röhren (meist
von der Dicke einer Gänsespuhle) durchzogen gewesen
scheint.

Andre Fossile Hölzer sind entweder wie der oben ge-
dachte wirklich versteint, z. B. in Kalkstein, Sand-
stein, besonders aber in Holzstein (S. 480) und in
Holzopal (S. 476); - oder aber noch brennbar,
wohin vor allem das bituminose Holz (S. 560) in den
mächtigen Flözlagen so vieler Gegenden der nördlichen
Erde gehört Doch ist auch dieses zuweilen an manchen
Stellen mit Quarz durchzogen, so daß es da am Slahl
Funken schlägt.

Ueberhaupt aber stehen manche Arten von fossilem
Holz zwischen dem wirklich petrificirten und dem bitumi-
nösen in sofern gleichsam in der Mitte, daß sie mit
kohlensaurem Kalk durchzogen sind und daher mit Säuren
brausen, und doch auch auf Kohlen mit Harzgeruch
brennen; wie z. B. das merkwürdige so genannte Sünd-
fluthholz, das im Trap zu Joachimsthal in einer Teufe
von 150 Lachter bricht.

Schließlich verdient auch noch die mineralische
Holzkohle
Erwähnung die sich in manchen Steinkohlen
(S. 661), so wie im Traß und Piperno (S. 509) und
zuweilen (als so genannte Goldkohle) beym gediege-
nen Golde von Verespatak in Siebenbürgen findet.



*) Faujas St. Fond im Journal des mines 1797. an V.
Trimestr. 4. tab. 25.

so wie die kleinen Palmnüsse aus den Cölnischen Um-
bergruben*) u. a.m.

III. Fossile Hölzer (Lithoxyla).

das in Holzstein petrificirte so genannte
Staarholz von Hilbersdorf bey Chemnitz, das sich
durch seine gleichförmige dichte Textur ohne Spur con-
centrischer Lagen (S.426 Anm.) auszeichnet, und über-
dem gleichsam, wie mit parallellaufenden Röhren (meist
von der Dicke einer Gänsespuhle) durchzogen gewesen
scheint.

Andre Fossile Hölzer sind entweder wie der oben ge-
dachte wirklich versteint, z. B. in Kalkstein, Sand-
stein, besonders aber in Holzstein (S. 480) und in
Holzopal (S. 476); – oder aber noch brennbar,
wohin vor allem das bituminose Holz (S. 560) in den
mächtigen Flözlagen so vieler Gegenden der nördlichen
Erde gehört Doch ist auch dieses zuweilen an manchen
Stellen mit Quarz durchzogen, so daß es da am Slahl
Funken schlägt.

Ueberhaupt aber stehen manche Arten von fossilem
Holz zwischen dem wirklich petrificirten und dem bitumi-
nösen in sofern gleichsam in der Mitte, daß sie mit
kohlensaurem Kalk durchzogen sind und daher mit Säuren
brausen, und doch auch auf Kohlen mit Harzgeruch
brennen; wie z. B. das merkwürdige so genannte Sünd-
fluthholz, das im Trap zu Joachimsthal in einer Teufe
von 150 Lachter bricht.

Schließlich verdient auch noch die mineralische
Holzkohle
Erwähnung die sich in manchen Steinkohlen
(S. 661), so wie im Traß und Piperno (S. 509) und
zuweilen (als so genannte Goldkohle) beym gediege-
nen Golde von Verespatak in Siebenbürgen findet.



*) Faujas St. Fond im Journal des mines 1797. an V.
Trimestr. 4. tab. 25.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0652" xml:id="pb630_0001" n="630"/>
so wie die kleinen Palmnüsse aus den Cölnischen Um-<lb/>
bergruben<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#g">Faujas St. Fond</hi> im <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Journal des mines</hi></hi> 1797. <hi rendition="#aq">an</hi> V.<lb/><hi rendition="#aq">Trimestr</hi>. 4. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 25.</p></note> u. a.m.</p>
            </div>
            <div n="4">
              <head rendition="#c">III. <hi rendition="#g">Fossile Hölzer</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lithoxyla</hi></hi>).</head><lb/>
              <p> das in Holzstein petrificirte so genannte<lb/><hi rendition="#g">Staarholz</hi> von Hilbersdorf bey Chemnitz, das sich<lb/>
durch seine gleichförmige dichte Textur ohne Spur con-<lb/>
centrischer Lagen (S.426 <hi rendition="#g">Anm</hi>.) auszeichnet, und über-<lb/>
dem gleichsam, wie mit parallellaufenden Röhren (meist<lb/>
von der Dicke einer Gänsespuhle) durchzogen gewesen<lb/>
scheint.</p>
              <p>Andre Fossile Hölzer sind entweder wie der oben ge-<lb/>
dachte <hi rendition="#g">wirklich versteint</hi>, z. B. in Kalkstein, Sand-<lb/>
stein, besonders aber in <hi rendition="#g">Holzstein</hi> (S. 480) und in<lb/><hi rendition="#g">Holzopal</hi> (S. 476); &#x2013; oder aber <hi rendition="#g">noch brennbar</hi>,<lb/>
wohin vor allem das bituminose Holz (S. 560) in den<lb/>
mächtigen Flözlagen so vieler Gegenden der <hi rendition="#g">nördlichen<lb/></hi>Erde gehört Doch ist auch dieses zuweilen an manchen<lb/>
Stellen mit Quarz durchzogen, so daß es da am Slahl<lb/>
Funken schlägt.</p>
              <p>Ueberhaupt aber stehen manche Arten von fossilem<lb/>
Holz zwischen dem wirklich petrificirten und dem bitumi-<lb/>
nösen in sofern gleichsam in der Mitte, daß sie mit<lb/>
kohlensaurem Kalk durchzogen sind und daher mit Säuren<lb/>
brausen, und doch auch auf Kohlen mit Harzgeruch<lb/>
brennen; wie z. B. das merkwürdige so genannte <hi rendition="#g">Sünd</hi>-<lb/>
fluthholz, das im Trap zu Joachimsthal in einer Teufe<lb/>
von 150 Lachter bricht.</p>
              <p>Schließlich verdient auch noch die <hi rendition="#g">mineralische<lb/>
Holzkohle</hi> Erwähnung die sich in manchen Steinkohlen<lb/>
(S. 661), so wie im Traß und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Piperno</hi></hi> (S. 509) und<lb/>
zuweilen (als so genannte <hi rendition="#g">Goldkohle</hi>) beym gediege-<lb/>
nen Golde von Verespatak in Siebenbürgen findet.</p>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
    <back>
      <div type="index" n="1">
</div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[630/0652] so wie die kleinen Palmnüsse aus den Cölnischen Um- bergruben *) u. a.m. III. Fossile Hölzer (Lithoxyla). das in Holzstein petrificirte so genannte Staarholz von Hilbersdorf bey Chemnitz, das sich durch seine gleichförmige dichte Textur ohne Spur con- centrischer Lagen (S.426 Anm.) auszeichnet, und über- dem gleichsam, wie mit parallellaufenden Röhren (meist von der Dicke einer Gänsespuhle) durchzogen gewesen scheint. Andre Fossile Hölzer sind entweder wie der oben ge- dachte wirklich versteint, z. B. in Kalkstein, Sand- stein, besonders aber in Holzstein (S. 480) und in Holzopal (S. 476); – oder aber noch brennbar, wohin vor allem das bituminose Holz (S. 560) in den mächtigen Flözlagen so vieler Gegenden der nördlichen Erde gehört Doch ist auch dieses zuweilen an manchen Stellen mit Quarz durchzogen, so daß es da am Slahl Funken schlägt. Ueberhaupt aber stehen manche Arten von fossilem Holz zwischen dem wirklich petrificirten und dem bitumi- nösen in sofern gleichsam in der Mitte, daß sie mit kohlensaurem Kalk durchzogen sind und daher mit Säuren brausen, und doch auch auf Kohlen mit Harzgeruch brennen; wie z. B. das merkwürdige so genannte Sünd- fluthholz, das im Trap zu Joachimsthal in einer Teufe von 150 Lachter bricht. Schließlich verdient auch noch die mineralische Holzkohle Erwähnung die sich in manchen Steinkohlen (S. 661), so wie im Traß und Piperno (S. 509) und zuweilen (als so genannte Goldkohle) beym gediege- nen Golde von Verespatak in Siebenbürgen findet. *) Faujas St. Fond im Journal des mines 1797. an V. Trimestr. 4. tab. 25.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/652
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/652>, abgerufen am 29.03.2024.