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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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2. Phosphorea. P. stirpe carnosa, rachi scabra,
pinnis imbricatis.

Abbild n. h. Gegenst. tab. 90.

Leuchtet so wie die folgenden stark im Finstern.

3. Cynomorium. (Alcyonium epipetrum Linn.
Veretillum Cuv.) F. stirpe cylindrica, subcla-
vata, seminuda, superne polypos minutos exerens
.

Pallas miscell. zool. tab. 13. fig. 1. 4.

Wie die vorigen, zumal im mittelländischen Meere,
aber in der mehr cylindrischen Form und in der weichen
Textur des ganzen, doch sehr von jenen verschieden.

82. Hydra. Armpolype, Vielarm. Corpus
gelatinosum conicum. Os terminale cinctum
cirris filiformibus.

Diese so allgemein berühmten Thiere*) sind gallert-
artig, halb durchsichtig, und daher von ungeübten Au-
gen nicht immer gleich zu erkennen. In der Ruhe
haben sie den Körper und die Arme ausgestreckt: bei
einer gewaltsamen Berührung aber, oder außer dem
Wasser, ziehen sie sich in ein unförmliches Klümpchen
zusammen. Sie sind von den ersten warmen Frühlings-
tagen an, bis in den Herbst in sanft fließenden Wassern
und Teichen zu finden, und sitzen mit dem hintern Ende
an Wasserpflanzen, Schnecken etc. fest. Ihr ganzer
Körper ist eigentlich bloß ein mit Fangarmen versehener
Magen. Den Sommer hindurch vermehren sie sich,
indem sie die lebendigen Jungen wie Sprossen aus
ihrem Körper treiben, die sich oft erst, wenn ihnen
selbst schon wieder Junge ausgewachsen sind, von der
Mutter losreissen. Bei Annäherung des Winters aber

*) S. Abr. Trembley Memoires pour servir a l'hist. d'un
genre de polypes d'eau douce a bras en forme de cornes.
Leid.
1744. 4.H. Baker's natural history of the polype. Lond. 1743. 8.Rösel's Historie der Polypen etc. Nürnb. 1754. 4. (am
III. B. seiner Insecten-Belustigungen).Jac. Chr. Schäffer's Armpolypen in den süßen Wassern
um Regensburg. 1754. 4.

2. Phosphorea. P. stirpe carnosa, rachi scabra,
pinnis imbricatis.

Abbild n. h. Gegenst. tab. 90.

Leuchtet so wie die folgenden stark im Finstern.

3. Cynomorium. (Alcyonium epipetrum Linn.
Veretillum Cuv.) F. stirpe cylindrica, subcla-
vata, seminuda, superne polypos minutos exerens
.

Pallas miscell. zool. tab. 13. fig. 1. 4.

Wie die vorigen, zumal im mittelländischen Meere,
aber in der mehr cylindrischen Form und in der weichen
Textur des ganzen, doch sehr von jenen verschieden.

82. Hydra. Armpolype, Vielarm. Corpus
gelatinosum conicum. Os terminale cinctum
cirris filiformibus.

Diese so allgemein berühmten Thiere*) sind gallert-
artig, halb durchsichtig, und daher von ungeübten Au-
gen nicht immer gleich zu erkennen. In der Ruhe
haben sie den Körper und die Arme ausgestreckt: bei
einer gewaltsamen Berührung aber, oder außer dem
Wasser, ziehen sie sich in ein unförmliches Klümpchen
zusammen. Sie sind von den ersten warmen Frühlings-
tagen an, bis in den Herbst in sanft fließenden Wassern
und Teichen zu finden, und sitzen mit dem hintern Ende
an Wasserpflanzen, Schnecken ꝛc. fest. Ihr ganzer
Körper ist eigentlich bloß ein mit Fangarmen versehener
Magen. Den Sommer hindurch vermehren sie sich,
indem sie die lebendigen Jungen wie Sprossen aus
ihrem Körper treiben, die sich oft erst, wenn ihnen
selbst schon wieder Junge ausgewachsen sind, von der
Mutter losreissen. Bei Annäherung des Winters aber

*) S. Abr. Trembley Mémoires pour servir à l'hist. d'un
genre de polypes d'eau douce à bras en forme de cornes.
Leid.
1744. 4.H. Baker's natural history of the polype. Lond. 1743. 8.Rösel's Historie der Polypen ꝛc. Nürnb. 1754. 4. (am
III. B. seiner Insecten-Belustigungen).Jac. Chr. Schäffer's Armpolypen in den süßen Wassern
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[416/0434] 2. Phosphorea. P. stirpe carnosa, rachi scabra, pinnis imbricatis. Abbild n. h. Gegenst. tab. 90. Leuchtet so wie die folgenden stark im Finstern. 3. Cynomorium. (Alcyonium epipetrum Linn. Veretillum Cuv.) F. stirpe cylindrica, subcla- vata, seminuda, superne polypos minutos exerens. Pallas miscell. zool. tab. 13. fig. 1. 4. Wie die vorigen, zumal im mittelländischen Meere, aber in der mehr cylindrischen Form und in der weichen Textur des ganzen, doch sehr von jenen verschieden. 82. Hydra. Armpolype, Vielarm. Corpus gelatinosum conicum. Os terminale cinctum cirris filiformibus. Diese so allgemein berühmten Thiere *) sind gallert- artig, halb durchsichtig, und daher von ungeübten Au- gen nicht immer gleich zu erkennen. In der Ruhe haben sie den Körper und die Arme ausgestreckt: bei einer gewaltsamen Berührung aber, oder außer dem Wasser, ziehen sie sich in ein unförmliches Klümpchen zusammen. Sie sind von den ersten warmen Frühlings- tagen an, bis in den Herbst in sanft fließenden Wassern und Teichen zu finden, und sitzen mit dem hintern Ende an Wasserpflanzen, Schnecken ꝛc. fest. Ihr ganzer Körper ist eigentlich bloß ein mit Fangarmen versehener Magen. Den Sommer hindurch vermehren sie sich, indem sie die lebendigen Jungen wie Sprossen aus ihrem Körper treiben, die sich oft erst, wenn ihnen selbst schon wieder Junge ausgewachsen sind, von der Mutter losreissen. Bei Annäherung des Winters aber *) S. Abr. Trembley Mémoires pour servir à l'hist. d'un genre de polypes d'eau douce à bras en forme de cornes. Leid. 1744. 4. H. Baker's natural history of the polype. Lond. 1743. 8. Rösel's Historie der Polypen ꝛc. Nürnb. 1754. 4. (am III. B. seiner Insecten-Belustigungen). Jac. Chr. Schäffer's Armpolypen in den süßen Wassern um Regensburg. 1754. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/434>, abgerufen am 29.03.2024.