Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und andrer geistvollen Schriften. Bd. 1. Zürich, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite
ein Heldengedichte.

So must ein Dudelsak etc.) Daß Hans Sachs
auf dem Dudelsack, wie Stelpo auf dem Cla-
vier, zu spielen gewußt, solches hat der in
der höchlöblichen fruchtbringenden Gesellschaft
so genannte Schäfer Hylas, in dem 31sten Cap.
des 15den Buchs seines Poetischen Dudelsacks,
gar stattlich, obgleich beyläufig, aus dem mit
Ruhm vorher gemeldten Stephen Hartkopf er-
wiesen.

Und uns mit deinem Wahn und Aberwiz ent-
züket.) Virgilius hat ohne Zweifel auf eine
gleiche Sache sein Absehn gehabt, als er gesa-
get:

- - - Numeros memini, si verba tenerem.

Jch höre mit Begier die Clytemnestra singen.)
Diesen Ort, wie auch zwanzig andre mehr die-
ses Gedichtes; ja was noch mehr ist, diese hier
gemachte Erklärungen selbst, denjenigen zu er-
klären, welchen Stelpos Schriften samt seinen
weitläuftigen und mit allen Sprachen angefüll-
ten Vorreden, wie auch alle Umstände hiesiger
Gegend nicht bekannt sind, würde mich weiter
führen, als ich zu gehen gesonnen bin. Deß-
halben finde ich vor rathsam hier ex abrupto,
und zwar mit folgendem wohlbekannten Verse
zu schliessen:

Claudite jam rivos pueri, sat prata biberunt.
Aus-
J 5.
ein Heldengedichte.

So muſt ein Dudelſak ꝛc.) Daß Hans Sachs
auf dem Dudelſack, wie Stelpo auf dem Cla-
vier, zu ſpielen gewußt, ſolches hat der in
der hoͤchloͤblichen fruchtbringenden Geſellſchaft
ſo genannte Schaͤfer Hylas, in dem 31ſten Cap.
des 15den Buchs ſeines Poetiſchen Dudelſacks,
gar ſtattlich, obgleich beylaͤufig, aus dem mit
Ruhm vorher gemeldten Stephen Hartkopf er-
wieſen.

Und uns mit deinem Wahn und Aberwiz ent-
zuͤket.) Virgilius hat ohne Zweifel auf eine
gleiche Sache ſein Abſehn gehabt, als er geſa-
get:

‒ ‒ ‒ Numeros memini, ſi verba tenerem.

Jch hoͤre mit Begier die Clytemneſtra ſingen.)
Dieſen Ort, wie auch zwanzig andre mehr die-
ſes Gedichtes; ja was noch mehr iſt, dieſe hier
gemachte Erklaͤrungen ſelbſt, denjenigen zu er-
klaͤren, welchen Stelpos Schriften ſamt ſeinen
weitlaͤuftigen und mit allen Sprachen angefuͤll-
ten Vorreden, wie auch alle Umſtaͤnde hieſiger
Gegend nicht bekannt ſind, wuͤrde mich weiter
fuͤhren, als ich zu gehen geſonnen bin. Deß-
halben finde ich vor rathſam hier ex abrupto,
und zwar mit folgendem wohlbekannten Verſe
zu ſchlieſſen:

Claudite jam rivos pueri, ſat prata biberunt.
Aus-
J 5.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0153" n="137"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">ein Heldengedichte.</hi> </fw><lb/>
          <p>So mu&#x017F;t ein Dudel&#x017F;ak &#xA75B;c.) Daß Hans Sachs<lb/>
auf dem Dudel&#x017F;ack, wie Stelpo auf dem Cla-<lb/>
vier, zu &#x017F;pielen gewußt, &#x017F;olches hat der in<lb/>
der ho&#x0364;chlo&#x0364;blichen fruchtbringenden Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
&#x017F;o genannte Scha&#x0364;fer Hylas, in dem 31&#x017F;ten Cap.<lb/>
des 15den Buchs &#x017F;eines Poeti&#x017F;chen Dudel&#x017F;acks,<lb/>
gar &#x017F;tattlich, obgleich beyla&#x0364;ufig, aus dem mit<lb/>
Ruhm vorher gemeldten Stephen Hartkopf er-<lb/>
wie&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Und uns mit deinem Wahn und Aberwiz ent-<lb/>
zu&#x0364;ket.) Virgilius hat ohne Zweifel auf eine<lb/>
gleiche Sache &#x017F;ein Ab&#x017F;ehn gehabt, als er ge&#x017F;a-<lb/>
get:</p><lb/>
          <cit>
            <quote>&#x2012; &#x2012; &#x2012; <hi rendition="#aq">Numeros memini, &#x017F;i verba tenerem.</hi></quote>
          </cit><lb/>
          <p>Jch ho&#x0364;re mit Begier die Clytemne&#x017F;tra &#x017F;ingen.)<lb/>
Die&#x017F;en Ort, wie auch zwanzig andre mehr die-<lb/>
&#x017F;es Gedichtes; ja was noch mehr i&#x017F;t, die&#x017F;e hier<lb/>
gemachte Erkla&#x0364;rungen &#x017F;elb&#x017F;t, denjenigen zu er-<lb/>
kla&#x0364;ren, welchen Stelpos Schriften &#x017F;amt &#x017F;einen<lb/>
weitla&#x0364;uftigen und mit allen Sprachen angefu&#x0364;ll-<lb/>
ten Vorreden, wie auch alle Um&#x017F;ta&#x0364;nde hie&#x017F;iger<lb/>
Gegend nicht bekannt &#x017F;ind, wu&#x0364;rde mich weiter<lb/>
fu&#x0364;hren, als ich zu gehen ge&#x017F;onnen bin. Deß-<lb/>
halben finde ich vor rath&#x017F;am hier <hi rendition="#aq">ex abrupto,</hi><lb/>
und zwar mit folgendem wohlbekannten Ver&#x017F;e<lb/>
zu &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en:</p><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#aq">Claudite jam rivos pueri, &#x017F;at prata biberunt.</hi> </quote>
          </cit>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">J 5.</fw>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Aus-</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0153] ein Heldengedichte. So muſt ein Dudelſak ꝛc.) Daß Hans Sachs auf dem Dudelſack, wie Stelpo auf dem Cla- vier, zu ſpielen gewußt, ſolches hat der in der hoͤchloͤblichen fruchtbringenden Geſellſchaft ſo genannte Schaͤfer Hylas, in dem 31ſten Cap. des 15den Buchs ſeines Poetiſchen Dudelſacks, gar ſtattlich, obgleich beylaͤufig, aus dem mit Ruhm vorher gemeldten Stephen Hartkopf er- wieſen. Und uns mit deinem Wahn und Aberwiz ent- zuͤket.) Virgilius hat ohne Zweifel auf eine gleiche Sache ſein Abſehn gehabt, als er geſa- get: ‒ ‒ ‒ Numeros memini, ſi verba tenerem. Jch hoͤre mit Begier die Clytemneſtra ſingen.) Dieſen Ort, wie auch zwanzig andre mehr die- ſes Gedichtes; ja was noch mehr iſt, dieſe hier gemachte Erklaͤrungen ſelbſt, denjenigen zu er- klaͤren, welchen Stelpos Schriften ſamt ſeinen weitlaͤuftigen und mit allen Sprachen angefuͤll- ten Vorreden, wie auch alle Umſtaͤnde hieſiger Gegend nicht bekannt ſind, wuͤrde mich weiter fuͤhren, als ich zu gehen geſonnen bin. Deß- halben finde ich vor rathſam hier ex abrupto, und zwar mit folgendem wohlbekannten Verſe zu ſchlieſſen: Claudite jam rivos pueri, ſat prata biberunt. Aus- J 5.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bodmer_sammlung01_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bodmer_sammlung01_1741/153
Zitationshilfe: [Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und andrer geistvollen Schriften. Bd. 1. Zürich, 1741, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bodmer_sammlung01_1741/153>, abgerufen am 18.04.2024.