Gegenstandes (Buchschnitt) oder durch Auflegen eines
Bogen Papier.
Die große Adhäsion der gefärbten Schicht, deren
Basis Guttapercha bildet, kann benützt werden, um auf der
Ober- fläche der zu decorirenden Gegenstände
gepreßte Muster hervorzubringen. Bedient man sich z. B. eines
Ballens, so genügt es auf der Oberfläche desselben
erhöhte oder vertiefte Muster anzubringen; letztere drucken
sich im Momente des Auftragens auf den Gegenstand in die
Farbeschicht und modificiren deren Dicke. Man kann die
Gegenstände auch in mehreren Operationen und in
verschiedenen Farben für gewisse Theile, z. B. den Grund und
die eigentlichen Zeich- nungen oder Muster bemalen; desgleichen ist
einleuchtend, daß man mittelst dieses Verfahrens mehrere Schichten
successive auf einen Gegenstand auftragen kann.
Herstellung von Marmorpapieren,
maschinelle Vorrichtungen.
Marmorpapiere.
Zur Bildung des nach bestimmten Mustern anzuord- nenden
Farbengemisches ist erforderlich, die betreffenden Farben in
Tropfenform und einer gewissen Reihenfolge so auf den Grund zu
werfen, daß ein gehöriges Treiben den erwünschten
Erfolg herbeiführt. Was hierbei zunächst
die Reihenfolge der Farben anbetrifft, so gilt im Einklange
mit dem Ansetzen der Grundsatz, jede nachfolgende Farbe
mit größerer Treibkraft auszustatten, damit sie im Stande
ist, die vorher aufgebrachten Tropfen zusammenzutreiben
und somit satter im Tone zu machen. Daraus folgt zugleich,
daß in der Reihenfolge stets die leichteren, sowie helleren
Farben voranzugehen haben, weil sie zum Schwimmen am
wenigsten Treibmittel nothwendig machen und daß man bei
gleichen und hellen Farben durch den Zusatz von Treibmitteln
künst- lich einen Unterschied erzeugt. Ferner ergiebt sich
hieraus
Gegenstandes (Buchschnitt) oder durch Auflegen eines
Bogen Papier.
Die große Adhaͤsion der gefaͤrbten Schicht, deren
Basis Guttapercha bildet, kann benuͤtzt werden, um auf der
Ober- flaͤche der zu decorirenden Gegenstaͤnde
gepreßte Muster hervorzubringen. Bedient man sich z. B. eines
Ballens, so genuͤgt es auf der Oberflaͤche desselben
erhoͤhte oder vertiefte Muster anzubringen; letztere drucken
sich im Momente des Auftragens auf den Gegenstand in die
Farbeschicht und modificiren deren Dicke. Man kann die
Gegenstaͤnde auch in mehreren Operationen und in
verschiedenen Farben fuͤr gewisse Theile, z. B. den Grund und
die eigentlichen Zeich- nungen oder Muster bemalen; desgleichen ist
einleuchtend, daß man mittelst dieses Verfahrens mehrere Schichten
successive auf einen Gegenstand auftragen kann.
Herstellung von Marmorpapieren,
maschinelle Vorrichtungen.
Marmorpapiere.
Zur Bildung des nach bestimmten Mustern anzuord- nenden
Farbengemisches ist erforderlich, die betreffenden Farben in
Tropfenform und einer gewissen Reihenfolge so auf den Grund zu
werfen, daß ein gehoͤriges Treiben den erwuͤnschten
Erfolg herbeifuͤhrt. Was hierbei zunaͤchst
die Reihenfolge der Farben anbetrifft, so gilt im Einklange
mit dem Ansetzen der Grundsatz, jede nachfolgende Farbe
mit groͤßerer Treibkraft auszustatten, damit sie im Stande
ist, die vorher aufgebrachten Tropfen zusammenzutreiben
und somit satter im Tone zu machen. Daraus folgt zugleich,
daß in der Reihenfolge stets die leichteren, sowie helleren
Farben voranzugehen haben, weil sie zum Schwimmen am
wenigsten Treibmittel nothwendig machen und daß man bei
gleichen und hellen Farben durch den Zusatz von Treibmitteln
kuͤnst- lich einen Unterschied erzeugt. Ferner ergiebt sich
hieraus
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[101/0111]
Gegenstandes (Buchschnitt) oder durch Auflegen eines Bogen
Papier.
Die große Adhaͤsion der gefaͤrbten Schicht, deren Basis
Guttapercha bildet, kann benuͤtzt werden, um auf der Ober-
flaͤche der zu decorirenden Gegenstaͤnde gepreßte Muster
hervorzubringen. Bedient man sich z. B. eines Ballens, so
genuͤgt es auf der Oberflaͤche desselben erhoͤhte oder vertiefte
Muster anzubringen; letztere drucken sich im Momente des
Auftragens auf den Gegenstand in die Farbeschicht und
modificiren deren Dicke. Man kann die Gegenstaͤnde auch
in mehreren Operationen und in verschiedenen Farben fuͤr
gewisse Theile, z. B. den Grund und die eigentlichen Zeich-
nungen oder Muster bemalen; desgleichen ist einleuchtend,
daß man mittelst dieses Verfahrens mehrere Schichten successive
auf einen Gegenstand auftragen kann.
Herstellung von Marmorpapieren, maschinelle
Vorrichtungen.
Marmorpapiere.
Zur Bildung des nach bestimmten Mustern anzuord-
nenden Farbengemisches ist erforderlich, die betreffenden
Farben in Tropfenform und einer gewissen Reihenfolge so
auf den Grund zu werfen, daß ein gehoͤriges Treiben den
erwuͤnschten Erfolg herbeifuͤhrt. Was hierbei zunaͤchst die
Reihenfolge der Farben anbetrifft, so gilt im Einklange mit
dem Ansetzen der Grundsatz, jede nachfolgende Farbe mit
groͤßerer Treibkraft auszustatten, damit sie im Stande ist,
die vorher aufgebrachten Tropfen zusammenzutreiben und
somit satter im Tone zu machen. Daraus folgt zugleich, daß
in der Reihenfolge stets die leichteren, sowie helleren Farben
voranzugehen haben, weil sie zum Schwimmen am wenigsten
Treibmittel nothwendig machen und daß man bei gleichen
und hellen Farben durch den Zusatz von Treibmitteln kuͤnst-
lich einen Unterschied erzeugt. Ferner ergiebt sich hieraus
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(2013-07-22T15:09:30Z)
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Marc Kuse: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-07-22T15:09:30Z)
Thomas Gloning: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
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Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/111>, abgerufen am 30.11.2023.
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