Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

Bild:
<< vorherige Seite
VII. Die Beschau- und Meisterzeichen etc.
[Spaltenumbruch] Janata. Seine Klingen waren sehr
beliebt, er arbeitete auch für den
berühmten Feldherrn Shigeniuri aus
Nagato.
Kütschük, Ali, Laufschmied. Türkei,
18. Jahrh.
Masamune, Klingenschmied. Japan,
Provinz Soshin, um 1150. Führte
keine Marke. Das Handwerk war
lange Zeit in der Familie vererbt, so
dass echte Klingen des hier bezeich-
neten ältesten der Familie und be-
rühmtesten nur in der Leichtigkeit
der Klinge und der Feinheit der
Schneide zu erkennen sind. Viele
Fälschungen.
Muramassa, Klingenschmied. Japan,
Provinz Soshin, um 1300. Seine
Klingen gelten einzelnen Familien als
unglückbringend, so auch der kai-
[Spaltenumbruch] serlichen; man betrachtet sie mit aber-
gläubischer Scheu. Der Stahl seiner
Klingen ist eigentümlich dunkelschim-
mernd, die Klinge selbst vorzüglich
schneidend.
Sadajuki, Klingenschmied. Provinz
Jamato in Japan, um 1200.
Sadamune, Klingenschmied. Japan,
Provinz Soshin, um 1260. Adoptiv-
sohn und Schüler Masamunes s. d.
Seine Klingen, besonders der Panzer-
stecher "ken" sind hoch geschätzt.
Führt auf der Angel keine Marke,
nur auf der Klinge eigentümliche
Zeichen.
8. Monogrammisten.

[Spaltenumbruch]

Sarazenische Marke des 13. Jahr-
hunderts in Goldtausia auf der Klinge
eines Schwertes, welches dem Cid zuge-
schrieben wird. Mdr.

Deutsche Klingenschmiedmarke. 14.
Jahrh. W.

Deutsche Klingenschmiedmarken
14. Jahrh. eingehauen. W.


[Spaltenumbruch]

Klingenschmiedzeichen in Messing
tauschiert. 13. Jahrhundert, welches
im 14. und 15. Jahrhundert häufig nach-
geahmt wird. Italienisch. W.

Unbekannter, vermutlich spanischer
Stechzeugplattner, der für Karl V. um
1520 arbeitet. Mdr.

Unbekannter, vielleicht niederländi-
scher Plattner vom Ende des 15. Jahr-
hunderts. Mdr.


VII. Die Beschau- und Meisterzeichen etc.
[Spaltenumbruch] Janata. Seine Klingen waren sehr
beliebt, er arbeitete auch für den
berühmten Feldherrn Shigeniuri aus
Nagato.
Kütschük, Ali, Laufschmied. Türkei,
18. Jahrh.
Másamune, Klingenschmied. Japan,
Provinz Soshin, um 1150. Führte
keine Marke. Das Handwerk war
lange Zeit in der Familie vererbt, so
daſs echte Klingen des hier bezeich-
neten ältesten der Familie und be-
rühmtesten nur in der Leichtigkeit
der Klinge und der Feinheit der
Schneide zu erkennen sind. Viele
Fälschungen.
Muramassa, Klingenschmied. Japan,
Provinz Soshin, um 1300. Seine
Klingen gelten einzelnen Familien als
unglückbringend, so auch der kai-
[Spaltenumbruch] serlichen; man betrachtet sie mit aber-
gläubischer Scheu. Der Stahl seiner
Klingen ist eigentümlich dunkelschim-
mernd, die Klinge selbst vorzüglich
schneidend.
Sádajuki, Klingenschmied. Provinz
Jámató in Japan, um 1200.
Sadamune, Klingenschmied. Japan,
Provinz Soshin, um 1260. Adoptiv-
sohn und Schüler Másamunes s. d.
Seine Klingen, besonders der Panzer-
stecher „ken“ sind hoch geschätzt.
Führt auf der Angel keine Marke,
nur auf der Klinge eigentümliche
Zeichen.
8. Monogrammisten.

[Spaltenumbruch]

Sarazenische Marke des 13. Jahr-
hunderts in Goldtausia auf der Klinge
eines Schwertes, welches dem Cid zuge-
schrieben wird. Mdr.

Deutsche Klingenschmiedmarke. 14.
Jahrh. W.

Deutsche Klingenschmiedmarken
14. Jahrh. eingehauen. W.


[Spaltenumbruch]

Klingenschmiedzeichen in Messing
tauschiert. 13. Jahrhundert, welches
im 14. und 15. Jahrhundert häufig nach-
geahmt wird. Italienisch. W.

Unbekannter, vermutlich spanischer
Stechzeugplattner, der für Karl V. um
1520 arbeitet. Mdr.

Unbekannter, vielleicht niederländi-
scher Plattner vom Ende des 15. Jahr-
hunderts. Mdr.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item><pb facs="#f0692" n="674"/><fw place="top" type="header">VII. Die Beschau- und Meisterzeichen etc.</fw><lb/><cb/>
Janata. Seine Klingen waren sehr<lb/>
beliebt, er arbeitete auch für den<lb/>
berühmten Feldherrn Shigeniuri aus<lb/>
Nagato.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#g">Kütschük</hi>, Ali, Laufschmied. Türkei,<lb/>
18. Jahrh.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#g">Másamune</hi>, Klingenschmied. Japan,<lb/>
Provinz Soshin, um 1150. Führte<lb/>
keine Marke. Das Handwerk war<lb/>
lange Zeit in der Familie vererbt, so<lb/>
da&#x017F;s echte Klingen des hier bezeich-<lb/>
neten ältesten der Familie und be-<lb/>
rühmtesten nur in der Leichtigkeit<lb/>
der Klinge und der Feinheit der<lb/>
Schneide zu erkennen sind. Viele<lb/>
Fälschungen.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#g">Muramassa</hi>, Klingenschmied. Japan,<lb/>
Provinz Soshin, um 1300. Seine<lb/>
Klingen gelten einzelnen Familien als<lb/>
unglückbringend, so auch der kai-<lb/><cb/>
serlichen; man betrachtet sie mit aber-<lb/>
gläubischer Scheu. Der Stahl seiner<lb/>
Klingen ist eigentümlich dunkelschim-<lb/>
mernd, die Klinge selbst vorzüglich<lb/>
schneidend.<lb/></item>
            <item><hi rendition="#g">Sádajuki</hi>, Klingenschmied. Provinz<lb/>
Jámató in Japan, um 1200.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#g">Sadamune</hi>, Klingenschmied. Japan,<lb/>
Provinz Soshin, um 1260. Adoptiv-<lb/>
sohn und Schüler Másamunes s. d.<lb/>
Seine Klingen, besonders der Panzer-<lb/>
stecher &#x201E;ken&#x201C; sind hoch geschätzt.<lb/>
Führt auf der Angel keine Marke,<lb/>
nur auf der Klinge eigentümliche<lb/>
Zeichen.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">8. Monogrammisten.</hi> </head><lb/>
          <cb/>
          <p>Sarazenische Marke des 13. Jahr-<lb/>
hunderts in Goldtausia auf der Klinge<lb/>
eines Schwertes, welches dem Cid zuge-<lb/>
schrieben wird. Mdr.</p><lb/>
          <p>Deutsche Klingenschmiedmarke. 14.<lb/>
Jahrh. W.</p><lb/>
          <p>Deutsche Klingenschmiedmarken<lb/>
14. Jahrh. eingehauen. W.</p><lb/>
          <cb/>
          <p>Klingenschmiedzeichen in Messing<lb/>
tauschiert. 13. Jahrhundert, welches<lb/>
im 14. und 15. Jahrhundert häufig nach-<lb/>
geahmt wird. Italienisch. W.</p><lb/>
          <p>Unbekannter, vermutlich spanischer<lb/>
Stechzeugplattner, der für Karl V. um<lb/>
1520 arbeitet. Mdr.</p><lb/>
          <p>Unbekannter, vielleicht niederländi-<lb/>
scher Plattner vom Ende des 15. Jahr-<lb/>
hunderts. Mdr.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[674/0692] VII. Die Beschau- und Meisterzeichen etc. Janata. Seine Klingen waren sehr beliebt, er arbeitete auch für den berühmten Feldherrn Shigeniuri aus Nagato. Kütschük, Ali, Laufschmied. Türkei, 18. Jahrh. Másamune, Klingenschmied. Japan, Provinz Soshin, um 1150. Führte keine Marke. Das Handwerk war lange Zeit in der Familie vererbt, so daſs echte Klingen des hier bezeich- neten ältesten der Familie und be- rühmtesten nur in der Leichtigkeit der Klinge und der Feinheit der Schneide zu erkennen sind. Viele Fälschungen. Muramassa, Klingenschmied. Japan, Provinz Soshin, um 1300. Seine Klingen gelten einzelnen Familien als unglückbringend, so auch der kai- serlichen; man betrachtet sie mit aber- gläubischer Scheu. Der Stahl seiner Klingen ist eigentümlich dunkelschim- mernd, die Klinge selbst vorzüglich schneidend. Sádajuki, Klingenschmied. Provinz Jámató in Japan, um 1200. Sadamune, Klingenschmied. Japan, Provinz Soshin, um 1260. Adoptiv- sohn und Schüler Másamunes s. d. Seine Klingen, besonders der Panzer- stecher „ken“ sind hoch geschätzt. Führt auf der Angel keine Marke, nur auf der Klinge eigentümliche Zeichen. 8. Monogrammisten. Sarazenische Marke des 13. Jahr- hunderts in Goldtausia auf der Klinge eines Schwertes, welches dem Cid zuge- schrieben wird. Mdr. Deutsche Klingenschmiedmarke. 14. Jahrh. W. Deutsche Klingenschmiedmarken 14. Jahrh. eingehauen. W. Klingenschmiedzeichen in Messing tauschiert. 13. Jahrhundert, welches im 14. und 15. Jahrhundert häufig nach- geahmt wird. Italienisch. W. Unbekannter, vermutlich spanischer Stechzeugplattner, der für Karl V. um 1520 arbeitet. Mdr. Unbekannter, vielleicht niederländi- scher Plattner vom Ende des 15. Jahr- hunderts. Mdr.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/692
Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/692>, abgerufen am 23.04.2024.