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Böhme, Michael: Kurtze doch bewährte Vieh-Artzney. [s. l.], 1712.

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seiche, also auch die Hüner, so werden
sie des Ungeziefers loß, denn es thut
den Hünern Schaden, sonderlich wenn
sie brüten.

Oder nimm Läuse-Saamen, Römi-
schen Kümmel Ana, stosse es klein und
mische Wein darunter.

Wenn man den Hünern das Durch-
lauffen vertreiben will, so nehme man
eine Hand voll Gersten Mehl, und thue
darzu so viel Wein und Wachs, und mi-
sche es bey dem Feuer untereinander, und
gebe es ihnen also zu essen.

Oder gib ihnen gekocht oder gebra-
tene Quitten zu essen.

Jm Sommer kömmt bißweilen ein
Unglück unter die Hüner, daß sie sehr
sterben, da hole man ihnen nur einen
Sack voll Roß-Ameisen, schütte die ih-
nen vor, die purgiren sie und werden
davon gesund.

Jtem, wann die Hüner schwartze
Kämme bekommen, stille sitzen, sich zu-
sammen hüfern und nicht essen wollen,
denen gib nur grünen Kohl zu essen,
wie auch Knoblauch und Butter,
so werden sie wieder ge-
sund.

ENDE.

ſeiche, alſo auch die Huͤner, ſo werden
ſie des Ungeziefers loß, denn es thut
den Huͤnern Schaden, ſonderlich wenn
ſie bruͤten.

Oder nimm Laͤuſe-Saamen, Roͤmi-
ſchen Kuͤmmel Ana, ſtoſſe es klein und
miſche Wein darunter.

Wenn man den Huͤnern das Durch-
lauffen vertreiben will, ſo nehme man
eine Hand voll Gerſten Mehl, und thue
darzu ſo viel Wein und Wachs, und mi-
ſche es bey dem Feuer unteꝛeinander, und
gebe es ihnen alſo zu eſſen.

Oder gib ihnen gekocht oder gebra-
tene Quitten zu eſſen.

Jm Sommer koͤmmt bißweilen ein
Ungluͤck unter die Huͤner, daß ſie ſehr
ſterben, da hole man ihnen nur einen
Sack voll Roß-Ameiſen, ſchuͤtte die ih-
nen vor, die purgiren ſie und werden
davon geſund.

Jtem, wann die Huͤner ſchwartze
Kaͤmme bekommen, ſtille ſitzen, ſich zu-
ſammen huͤfern und nicht eſſen wollen,
denen gib nur gruͤnen Kohl zu eſſen,
wie auch Knoblauch und Butter,
ſo werden ſie wieder ge-
ſund.

ENDE.
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[46/0060] ſeiche, alſo auch die Huͤner, ſo werden ſie des Ungeziefers loß, denn es thut den Huͤnern Schaden, ſonderlich wenn ſie bruͤten. Oder nimm Laͤuſe-Saamen, Roͤmi- ſchen Kuͤmmel Ana, ſtoſſe es klein und miſche Wein darunter. Wenn man den Huͤnern das Durch- lauffen vertreiben will, ſo nehme man eine Hand voll Gerſten Mehl, und thue darzu ſo viel Wein und Wachs, und mi- ſche es bey dem Feuer unteꝛeinander, und gebe es ihnen alſo zu eſſen. Oder gib ihnen gekocht oder gebra- tene Quitten zu eſſen. Jm Sommer koͤmmt bißweilen ein Ungluͤck unter die Huͤner, daß ſie ſehr ſterben, da hole man ihnen nur einen Sack voll Roß-Ameiſen, ſchuͤtte die ih- nen vor, die purgiren ſie und werden davon geſund. Jtem, wann die Huͤner ſchwartze Kaͤmme bekommen, ſtille ſitzen, ſich zu- ſammen huͤfern und nicht eſſen wollen, denen gib nur gruͤnen Kohl zu eſſen, wie auch Knoblauch und Butter, ſo werden ſie wieder ge- ſund. ENDE.

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Zitationshilfe: Böhme, Michael: Kurtze doch bewährte Vieh-Artzney. [s. l.], 1712, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boehmemi_viehartzney_1712/60>, abgerufen am 29.04.2024.