Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

nach Ost-Jndien.
dem sie es selbst probiret/ und richtig vor das
Gifft befunden/ so treibet man nun mit solchem
Schlangen-Holtze überall in Jndien starcken Han-
del. p. 446.

Das Lignum Aloes, in Jndischer Sprache Ca-
lamba
genannt/ wächset sonderlich zu Sumatra, Ma-
lacca, Cambaja.
Die Bäume seynd gleich denen
Oel-Bäumen/ und zuweilen noch grösser: Wenn
man sie abköpfet/ so riechet das grüne Holtz nicht
gleich so gut; sondern ie mehr es trocken wird/ ie
stärcker wird alsdenn dessen Geruch. Man judi-
cir
et dessen Güte/ nachdem es schwer wieget: Auch
nachdem daß es inwendig viel schwartze Adern hat/
u. nachdem es einen dicken Saft von sich giebet/ wenn
man es in vier Stücken schneidet. Es ist vor einen
schwachen und verschleimten Magen sehr gut/ auch
wider das Stechen und die rothe Ruhr.

Der Autor beschreibet weiter unterschiedene
Früchte und Stauden/ und nach solcher Digressi-
on
kömmt er wieder auf die Reise der Holländer/
wie dieselbe nach der geschehenen Niedermetzelung
vermercket/ daß nunmehr ihr Handel mit denen
Einwohnern in Tubaon, Cidaio, und andern be-
nachbarten Städten würde ausseyn/ demnach sie
mit ihren Schiffen sich weiter fort nach der Jnsul
Madura begeben.

Den 6. Decembris 1596. lassen sie allda die
Ancker fallen. Es kommen Jndianer mit ihren
Fahrzeugen und bieten ihnen Handel an: Sie wis-
sen aber schon/ was sich vor Cidaio mit denen Hol-
ländern begeben hat.

Der
L

nach Oſt-Jndien.
dem ſie es ſelbſt probiret/ und richtig vor das
Gifft befunden/ ſo treibet man nun mit ſolchem
Schlangen-Holtze uͤberall in Jndien ſtarcken Han-
del. p. 446.

Das Lignum Aloes, in Jndiſcher Sprache Ca-
lamba
genannt/ waͤchſet ſonderlich zu Sumatra, Ma-
lacca, Cambaja.
Die Baͤume ſeynd gleich denen
Oel-Baͤumen/ und zuweilen noch groͤſſer: Wenn
man ſie abkoͤpfet/ ſo riechet das gruͤne Holtz nicht
gleich ſo gut; ſondern ie mehr es trocken wird/ ie
ſtaͤrcker wird alsdenn deſſen Geruch. Man judi-
cir
et deſſen Guͤte/ nachdem es ſchwer wieget: Auch
nachdem daß es inwendig viel ſchwartze Adern hat/
u. nachdem es einen dicken Saft von ſich giebet/ weñ
man es in vier Stuͤcken ſchneidet. Es iſt vor einen
ſchwachen und verſchleimten Magen ſehr gut/ auch
wider das Stechen und die rothe Ruhr.

Der Autor beſchreibet weiter unterſchiedene
Fruͤchte und Stauden/ und nach ſolcher Digreſſi-
on
koͤmmt er wieder auf die Reiſe der Hollaͤnder/
wie dieſelbe nach der geſchehenen Niedermetzelung
vermercket/ daß nunmehr ihr Handel mit denen
Einwohnern in Tubaon, Cidaio, und andern be-
nachbarten Staͤdten wuͤrde ausſeyn/ demnach ſie
mit ihren Schiffen ſich weiter fort nach der Jnſul
Madura begeben.

Den 6. Decembris 1596. laſſen ſie allda die
Ancker fallen. Es kommen Jndianer mit ihren
Fahrzeugen und bieten ihnen Handel an: Sie wiſ-
ſen aber ſchon/ was ſich vor Cidaio mit denen Hol-
laͤndern begeben hat.

Der
L
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0181" n="161"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">nach O&#x017F;t-Jndien.</hi></fw><lb/>
dem &#x017F;ie es &#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#aq">probi</hi>ret/ und richtig vor das<lb/>
Gifft befunden/ &#x017F;o treibet man nun mit &#x017F;olchem<lb/>
Schlangen-Holtze u&#x0364;berall in Jndien &#x017F;tarcken Han-<lb/>
del. <hi rendition="#aq">p.</hi> 446.</p><lb/>
          <p>Das <hi rendition="#aq">Lignum Aloes,</hi> in Jndi&#x017F;cher Sprache <hi rendition="#aq">Ca-<lb/>
lamba</hi> genannt/ wa&#x0364;ch&#x017F;et &#x017F;onderlich zu <hi rendition="#aq">Sumatra, Ma-<lb/>
lacca, Cambaja.</hi> Die Ba&#x0364;ume &#x017F;eynd gleich denen<lb/>
Oel-Ba&#x0364;umen/ und zuweilen noch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er: Wenn<lb/>
man &#x017F;ie abko&#x0364;pfet/ &#x017F;o riechet das gru&#x0364;ne Holtz nicht<lb/>
gleich &#x017F;o gut; &#x017F;ondern ie mehr es trocken wird/ ie<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rcker wird alsdenn de&#x017F;&#x017F;en Geruch. Man <hi rendition="#aq">judi-<lb/>
cir</hi>et de&#x017F;&#x017F;en Gu&#x0364;te/ nachdem es &#x017F;chwer wieget: Auch<lb/>
nachdem daß es inwendig viel &#x017F;chwartze Adern hat/<lb/>
u. nachdem es einen dicken Saft von &#x017F;ich giebet/ weñ<lb/>
man es in vier Stu&#x0364;cken &#x017F;chneidet. Es i&#x017F;t vor einen<lb/>
&#x017F;chwachen und ver&#x017F;chleimten Magen &#x017F;ehr gut/ auch<lb/>
wider das Stechen und die rothe Ruhr.</p><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#aq">Autor</hi> be&#x017F;chreibet weiter unter&#x017F;chiedene<lb/>
Fru&#x0364;chte und Stauden/ und nach &#x017F;olcher <hi rendition="#aq">Digre&#x017F;&#x017F;i-<lb/>
on</hi> ko&#x0364;mmt er wieder auf die Rei&#x017F;e der Holla&#x0364;nder/<lb/>
wie die&#x017F;elbe nach der ge&#x017F;chehenen Niedermetzelung<lb/>
vermercket/ daß nunmehr ihr Handel mit denen<lb/>
Einwohnern in <hi rendition="#aq">Tubaon, Cidaio,</hi> und andern be-<lb/>
nachbarten Sta&#x0364;dten wu&#x0364;rde aus&#x017F;eyn/ demnach &#x017F;ie<lb/>
mit ihren Schiffen &#x017F;ich weiter fort nach der Jn&#x017F;ul<lb/><hi rendition="#aq">Madura</hi> begeben.</p><lb/>
          <p>Den 6. <hi rendition="#aq">Decembris</hi> 1596. la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie allda die<lb/>
Ancker fallen. Es kommen Jndianer mit ihren<lb/>
Fahrzeugen und bieten ihnen Handel an: Sie wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en aber &#x017F;chon/ was &#x017F;ich vor <hi rendition="#aq">Cidaio</hi> mit denen Hol-<lb/>
la&#x0364;ndern begeben hat.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">L</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0181] nach Oſt-Jndien. dem ſie es ſelbſt probiret/ und richtig vor das Gifft befunden/ ſo treibet man nun mit ſolchem Schlangen-Holtze uͤberall in Jndien ſtarcken Han- del. p. 446. Das Lignum Aloes, in Jndiſcher Sprache Ca- lamba genannt/ waͤchſet ſonderlich zu Sumatra, Ma- lacca, Cambaja. Die Baͤume ſeynd gleich denen Oel-Baͤumen/ und zuweilen noch groͤſſer: Wenn man ſie abkoͤpfet/ ſo riechet das gruͤne Holtz nicht gleich ſo gut; ſondern ie mehr es trocken wird/ ie ſtaͤrcker wird alsdenn deſſen Geruch. Man judi- ciret deſſen Guͤte/ nachdem es ſchwer wieget: Auch nachdem daß es inwendig viel ſchwartze Adern hat/ u. nachdem es einen dicken Saft von ſich giebet/ weñ man es in vier Stuͤcken ſchneidet. Es iſt vor einen ſchwachen und verſchleimten Magen ſehr gut/ auch wider das Stechen und die rothe Ruhr. Der Autor beſchreibet weiter unterſchiedene Fruͤchte und Stauden/ und nach ſolcher Digreſſi- on koͤmmt er wieder auf die Reiſe der Hollaͤnder/ wie dieſelbe nach der geſchehenen Niedermetzelung vermercket/ daß nunmehr ihr Handel mit denen Einwohnern in Tubaon, Cidaio, und andern be- nachbarten Staͤdten wuͤrde ausſeyn/ demnach ſie mit ihren Schiffen ſich weiter fort nach der Jnſul Madura begeben. Den 6. Decembris 1596. laſſen ſie allda die Ancker fallen. Es kommen Jndianer mit ihren Fahrzeugen und bieten ihnen Handel an: Sie wiſ- ſen aber ſchon/ was ſich vor Cidaio mit denen Hol- laͤndern begeben hat. Der L

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/181
Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/181>, abgerufen am 15.05.2024.