Er beschreibet darauf seine herrliche Gemüths- und Leibes-Gaben ausführlich/ und wie zwar seine vornehmste Passion die Neigung zum Schlagen und Treffen gewesen/ dennoch aber nebst der Tapferkeit er auch eine ungemeine Hochachtung gegen die Da- men bey sich spüren lassen.
Nach diesen benennet er die Vornehmsten des Hofes: den Hertzog von Alencon, welcher des Köni- ges Schwester/ Margaritham von Angouleme geheyrathet/ und die als eine Princeßin gerühmet wird/ daß man zweiffelhafft geblieben/ ob man mehr ihre Lebhafftigkeit und durchdringenden Verstand in affairen/ oder die Güte ihres Gemüths/ oder ihre seltene Schönheit mehr bewundern sollen. Die Grafen von Vendomes und Sanct Paul; Endlich Carl von Bourbon, Grafen von Montpensier, von dem so wohl als vor gantz Franckreich es besser gewesen/ daß man nicht bey ihm so gar viel liebens- würdige Eigenschafften gefunden: doch habe die Natur so viel Bezauberungen und Annehmlichkei- ten seiner Person geschencket/ daß deren Menge end- lich sein Verderben befördert.
Von solchen kömmt er auf die berühmtesten Gene- ralen und Feldmarschalln/ welche selbiger Zeit dem Frantzösischen Staat gedienet: Renatum von Sa- voyen/ der Gräfin von Angouleme Bruder/ und des Königes natürlichen Vetter; Ludwig von Tri- mouille, den Groß-Stallmeister S. Severin; Lud- wig von Ares, Odet de Foix, Vice-Graf von Lautree, Gaston de Foix, Herzog von Ne- mours, Thomam de Foix, und Andream de Foix Herrn von Asparaut; deren Schwester Francisca
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der Eyferſucht.
Er beſchreibet darauf ſeine herrliche Gemuͤths- und Leibes-Gaben ausfuͤhrlich/ und wie zwar ſeine vornehmſte Paſſion die Neigung zum Schlagen und Treffen geweſen/ dennoch aber nebſt der Tapferkeit er auch eine ungemeine Hochachtung gegen die Da- men bey ſich ſpuͤren laſſen.
Nach dieſen benennet er die Vornehmſten des Hofes: den Hertzog von Alençon, welcher des Koͤni- ges Schweſter/ Margaritham von Angoulême geheyrathet/ und die als eine Princeßin geruͤhmet wird/ daß man zweiffelhafft geblieben/ ob man mehr ihre Lebhafftigkeit und durchdringenden Verſtand in affairen/ oder die Guͤte ihres Gemuͤths/ oder ihre ſeltene Schoͤnheit mehr bewundern ſollen. Die Grafen von Vendomes und Sanct Paul; Endlich Carl von Bourbon, Grafen von Montpenſier, von dem ſo wohl als vor gantz Franckreich es beſſer geweſen/ daß man nicht bey ihm ſo gar viel liebens- wuͤrdige Eigenſchafften gefunden: doch habe die Natur ſo viel Bezauberungen und Annehmlichkei- ten ſeiner Perſon geſchencket/ daß deren Menge end- lich ſein Verderben befoͤrdert.
Von ſolchen koͤm̃t er auf die beruͤhmteſten Gene- ralen und Feldmarſchalln/ welche ſelbiger Zeit dem Frantzoͤſiſchen Staat gedienet: Renatum von Sa- voyen/ der Graͤfin von Angoulême Bruder/ und des Koͤniges natuͤrlichen Vetter; Ludwig von Tri- mouille, den Groß-Stallmeiſter S. Severin; Lud- wig von Ares, Odet de Foix, Vice-Graf von Lautree, Gaſton de Foix, Herzog von Ne- mours, Thomam de Foix, und Andream de Foix Herrn von Aſparaut; deren Schweſter Franciſca
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der Eyferſucht.
Er beſchreibet darauf ſeine herrliche Gemuͤths-
und Leibes-Gaben ausfuͤhrlich/ und wie zwar ſeine
vornehmſte Paſſion die Neigung zum Schlagen und
Treffen geweſen/ dennoch aber nebſt der Tapferkeit
er auch eine ungemeine Hochachtung gegen die Da-
men bey ſich ſpuͤren laſſen.
Nach dieſen benennet er die Vornehmſten des
Hofes: den Hertzog von Alençon, welcher des Koͤni-
ges Schweſter/ Margaritham von Angoulême
geheyrathet/ und die als eine Princeßin geruͤhmet
wird/ daß man zweiffelhafft geblieben/ ob man mehr
ihre Lebhafftigkeit und durchdringenden Verſtand
in affairen/ oder die Guͤte ihres Gemuͤths/ oder ihre
ſeltene Schoͤnheit mehr bewundern ſollen. Die
Grafen von Vendomes und Sanct Paul; Endlich
Carl von Bourbon, Grafen von Montpenſier,
von dem ſo wohl als vor gantz Franckreich es beſſer
geweſen/ daß man nicht bey ihm ſo gar viel liebens-
wuͤrdige Eigenſchafften gefunden: doch habe die
Natur ſo viel Bezauberungen und Annehmlichkei-
ten ſeiner Perſon geſchencket/ daß deren Menge end-
lich ſein Verderben befoͤrdert.
Von ſolchen koͤm̃t er auf die beruͤhmteſten Gene-
ralen und Feldmarſchalln/ welche ſelbiger Zeit dem
Frantzoͤſiſchen Staat gedienet: Renatum von Sa-
voyen/ der Graͤfin von Angoulême Bruder/ und
des Koͤniges natuͤrlichen Vetter; Ludwig von Tri-
mouille, den Groß-Stallmeiſter S. Severin; Lud-
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Lautree, Gaſton de Foix, Herzog von Ne-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]
Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte [...]“. Diese Zeitschrift wurde von 1696 bis 1703 im Verlag Johann Ludwig Gleditsch in Leipzig unter Leitung von August Bohse herausgegeben (siehe auch http://gso.gbv.de/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8002&TRM=%2712:667401Z%27).
Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/167>, abgerufen am 23.04.2024.
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